MADRID (dpa-AFX) - In Spanien sind die Verbraucherpreise im September deutlich stärker gefallen als erwartet. Wie das Statistikamt INE am Dienstag mitteilte, ging der nach europäischer Methode berechnete Preisindex (HVPI) auf Jahressicht um 1,2 Prozent zurück. Das ist der stärkste Rückgang seit Februar. Bankvolkswirte hatten eine Rate von minus 0,7 Prozent erwartet. Im Monatsvergleich stiegen die Preise dagegen um 0,4 Prozent.
Die Zahlen dürften der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht gefallen. Die EZB stemmt sich seit März mit milliardenschweren Wertpapierkäufen gegen die aus ihrer Sicht zu schwache Teuerung. Neue Inflationszahlen für die Eurozone werden am Mittwoch veröffentlicht. Es wird mit einem stagnieren Preisauftrieb gerechnet. Wegen der anhaltend schwachen Preisentwicklung und der Konjunkturschwäche in vielen Schwellenländern spekulieren Anleger und Analysten über eine Ausweitung der EZB-Geldschwemme. Auslöser waren entsprechende Äußerungen ranghoher Notenbanker, unter ihnen EZB-Chef Mario Draghi.