BERLIN (dpa-AFX) - Für ihren Strom müssen Privatkunden in Deutschland einer Studie zufolge deutlich mehr zahlen als meisten anderen Verbraucher in Europa. Das Berliner Vergleichsportal TopTarif ermittelte auf Basis von Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat, dass die Preise in der Bundesrepublik im ersten Halbjahr knapp 46 Prozent über dem EU-weiten Durchschnitt lagen.
Einen Grund hierfür sehen Bundeskartellamt und Bundesnetzagentur in ihrem gemeinsamen Monitoring-Bericht 2013 in den wachsenden Kosten der EEG-Umlage. Eine Lösung könnte darin bestehen, Neuanlagen für erneuerbare Energien mittels Direktvermarktung aus dem Subventionsmechanismus zu lösen und in den Markt zu integrieren, erklärte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. Wo sich Wettbewerb im Energiebereich entfalten könne, zeige er eine positive Wirkung.
Wie es in der Studie über die Strompreise im Euroraum weiter hieß, müsse ein dreiköpfiger Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden (kWh) in Deutschland durchschnittlich rund 1022 Euro für Strom zahlen. Der EU-Schnitt liege bei etwa 700 Euro. In Frankreich zahlten Verbraucher in diesem Jahr 515 Euro für 3500 kWh - nur etwa halb so viel wie in Deutschland.
Im kommenden Jahr dürfte Strom noch teurer werden: Angesichts höherer Umlagen auf den Strompreis und vielerorts steigender Netzentgelte sei auch in den kommenden Monaten mit weiteren Erhöhungen zu rechnen, hieß es. Allein zum Jahreswechsel hätten bereits mehr als 360 Stromversorger weitere Preiserhöhungen von durchschnittlich 3,4 Prozent angekündigt.
Das ist nach Einschätzung von Verbraucherschützern und der Bundesnetzagentur Grund genug, über einen Anbieterwechsel nachzudenken. Inzwischen gäbe es breite Auswahlmöglichkeiten, erklärte der Präsident der Netzagentur, Jochen Homann. Wegen des hohen Anteils staatlicher Preisbestandteile unterliege aber nur ein geringer Teil des Strompreises den Mechanismen des Wettbewerbs.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) forderte, weniger Unternehmen von der Ökostrom-Umlage befreien. 'Das Erneuerbare-Energien-Gesetz muss gerettet und bewahrt werden', sagte die DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert der 'Passauer Neuen Presse' (Donnerstag).
Die milliardenschweren Industrie-Rabatte könnten aus Sicht der EU-Kommission gegen das Grundprinzip des fairen Wettbewerbs verstoßen. 'Diese Ausnahmen und Rabatte müssen wieder auf ein vernünftiges Maß reduziert werden', sagte Kemfert. 'Es dürfen nur Unternehmen ausgenommen werden, die wirklich im internationalen Wettbewerb stehen und einen sehr hohen Energieverbrauch haben.' Die Ökonomin forderte eine faire Verteilung und der Kosten für die Energiewende. 'Bisher zahlen die privaten Haushalte und kleine Unternehmen die volle EEG-Umlage.'/ls/gra/bf/DP/jha
Einen Grund hierfür sehen Bundeskartellamt und Bundesnetzagentur in ihrem gemeinsamen Monitoring-Bericht 2013 in den wachsenden Kosten der EEG-Umlage. Eine Lösung könnte darin bestehen, Neuanlagen für erneuerbare Energien mittels Direktvermarktung aus dem Subventionsmechanismus zu lösen und in den Markt zu integrieren, erklärte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. Wo sich Wettbewerb im Energiebereich entfalten könne, zeige er eine positive Wirkung.
Wie es in der Studie über die Strompreise im Euroraum weiter hieß, müsse ein dreiköpfiger Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden (kWh) in Deutschland durchschnittlich rund 1022 Euro für Strom zahlen. Der EU-Schnitt liege bei etwa 700 Euro. In Frankreich zahlten Verbraucher in diesem Jahr 515 Euro für 3500 kWh - nur etwa halb so viel wie in Deutschland.
Im kommenden Jahr dürfte Strom noch teurer werden: Angesichts höherer Umlagen auf den Strompreis und vielerorts steigender Netzentgelte sei auch in den kommenden Monaten mit weiteren Erhöhungen zu rechnen, hieß es. Allein zum Jahreswechsel hätten bereits mehr als 360 Stromversorger weitere Preiserhöhungen von durchschnittlich 3,4 Prozent angekündigt.
Das ist nach Einschätzung von Verbraucherschützern und der Bundesnetzagentur Grund genug, über einen Anbieterwechsel nachzudenken. Inzwischen gäbe es breite Auswahlmöglichkeiten, erklärte der Präsident der Netzagentur, Jochen Homann. Wegen des hohen Anteils staatlicher Preisbestandteile unterliege aber nur ein geringer Teil des Strompreises den Mechanismen des Wettbewerbs.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) forderte, weniger Unternehmen von der Ökostrom-Umlage befreien. 'Das Erneuerbare-Energien-Gesetz muss gerettet und bewahrt werden', sagte die DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert der 'Passauer Neuen Presse' (Donnerstag).
Die milliardenschweren Industrie-Rabatte könnten aus Sicht der EU-Kommission gegen das Grundprinzip des fairen Wettbewerbs verstoßen. 'Diese Ausnahmen und Rabatte müssen wieder auf ein vernünftiges Maß reduziert werden', sagte Kemfert. 'Es dürfen nur Unternehmen ausgenommen werden, die wirklich im internationalen Wettbewerb stehen und einen sehr hohen Energieverbrauch haben.' Die Ökonomin forderte eine faire Verteilung und der Kosten für die Energiewende. 'Bisher zahlen die privaten Haushalte und kleine Unternehmen die volle EEG-Umlage.'/ls/gra/bf/DP/jha