Investing.com - Die US-amerikanischen Aktienmärkte schlossen am Freitag mit gemischten Vorzeichen, aber auf wöchentlicher Sicht markierte sowohl der Dow Jones als auch der S&P 500 neue Rekordhochs.
Der Dow Jones Industrial Average schloss auf 26.743 Punkten und damit 0,32 Prozent im Plus, während der marktbreitere S&P 500 mit einem Verlust von 0,04 Prozent auf 2929,65 Punkten aus dem Handel ging. Der Technologieindex Nasdaq 100 verlor sogar 0,50 Prozent und schloss auf 7.531,07 Punkten.
Im vorbörslichen Handel verliert der Nasdaq 100 erneut knapp 0,50 Prozent auf 7.513 Punkten. Der S&P 500 Futures sinkt um 0,20 Prozent auf 2.928 Zähler, während der Dow Jones Industrial Average 0,13 Prozent auf 26.719 Punkte rutscht.
In der letzten Woche drehte sich alles um die wechselseitigen Strafzölle aus den USA und China. Wahrscheinlich wird auch in dieser Woche der Handelskrieg im Fokus stehen. Vor allem nach dem die Vereinigten Staaten neben Strafzölle auf chinesische Waren jetzt auch Sanktionen gegen das chinesische Militär wegen des Kaufs russischer Waffentechnologie erlassen hat. Zudem sind die Handelsgespräche zwischen den USA und China, die eigentlich geplant waren, vorerst auf Eis gelegt worden. So berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua, dass Verhandlungen vor dem Hintergrund neuer Zolldrohungen nicht möglich seien.Peking ließ sich aber eine Hintertür hoffen, indem es in dem Regierungspapier heißt, dass "die Tür für Handelsgespräche immer offen" sei.
Trotz all der Störfaktoren stiegen die US-amerikanischen Aktienmärkte in der letzten Woche auf neue Rekordhochs. Grund dafür war, dass Experten wesentlich höhere Zölle auf chinesische Importwaren erwartet hatten. Zudem sollen die wechselseitigen Zölle keine starken Auswirkungen auf die Berichtssaison oder das US-Bruttoinlandsprodukt haben. Außerdem dürfte der Zollstreit so oder so weitergehen, um so in einen faireren Deal für beide Seiten zu münden.
Übrigens: die Strafzölle gegen China im Handelsvolumen von 200 Mrd. Dollar werden heute scharfgeschalten.
Von der Konjunkturseite stehen heute keine wichtigen Daten auf der Agenda. Insofern blicken die Märkte gespannt auf die geldpolitische Entscheidung der Fed an diesem Mittwoch. Laut dem FedWatch-Tool von Investing.com beläuft sich die Wahrscheinlichkeit eines Zinsschritts auf 100 Prozent. Im Fokus steht daher eher der geldpolitische Begleittext der Fed und ob die Währungshüter eine weitere Zinserhöhung im Dezember in Aussicht stellen werden.
Die US-Wirtschaft feuert derzeit aus allen Rohren und die Auswirkungen der Steuersenkungen werden jetzt erst allmählich spürbar.
Dank der Steuersenkungen sind die USA plötzlich zum wirtschaftsfreundlichsten Land auf der ganzen Welt aufgestiegen. Die Löhne steigen, mehr Leute werden eingestellt Das sollte auch in den kommenden Jahren den Wohlstand hochhalten und die Gewinne der Unternehmen sprudeln lassen.
All den Crashpropheten zu trotz, dürfte der US-amerikanische Aktienmarkt seinen Rekordlauf noch lange fortsetzen und das, obwohl die USA und China sich kurz vor einem kalten Krieg befinden.
In Deutschland verlor der DAX gut 0,35 Prozent auf 12.390 Punkte. Grund dafür sind die wiederaufflammenden Sorgen rund um den US-China-Handelskrieg. Im deutschen Leitindex befinden sich sehr viele Industrieunternehmen, die unter dem rauen Klima zwischen Washington und China besonders leiden. Der Euro Stoxx 50 gab 0,30 Prozent nach auf 3.420 Zähler, während der französische CAC 40 0,21 Prozent im Minus auf 5.482 Punkten notierte.
Geschrieben von Robert Zach