LUXEMBURG (dpa-AFX) - Die Inflation im gemeinsamen Euro-Währungsgebiet ist im vergangenen Jahr stärker zurückgegangen als erwartet. Im Schnitt betrug die Rate im vergangenen Jahr 1,4 Prozent nach 2,5 Prozent 2012, teilte das Statistische Amt der EU (Eurostat) am Donnerstag in Luxemburg mit. Die Schätzung kann später noch revidiert werden. Die EU-Kommission hatte noch im November mit einem Jahreswert von 1,5 Prozent für 2013 gerechnet. Grund für den starken Rückgang ist vor allem ein nachlassender Preisdruck bei Energieprodukten.
Die jährliche Rate betrug im Dezember 0,8 Prozent, das waren 0,1 Punkte weniger als noch im November, teilte Eurostat weiter mit und bestätigte damit eine eigene Schätzung vom Monatsbeginn. In Griechenland, Zypern und Lettland fielen die Preise sogar. Lettland ist seit Jahresbeginn in der Eurozone.
Die andauernd niedrige Teuerung macht der Europäischen Zentralbank (EZB) Sorgen - sie verfolgt ein Inflationsziel von knapp zwei Prozent. Niedrig-Inflation erhöht den Druck auf die Währungshüter, ihre Geldpolitik noch weiter zu lockern. Die Notenbank hatte im November bereits den wichtigsten Leitzins auf das Rekordtief von 0,25 Prozent gesenkt, nachdem die Inflation im Oktober auf das Vierjahrestief von 0,7 Prozent gefallen war./cb/DP/jkr