FRANKFURT (dpa-AFX) - Aufgrund anhaltender Sorgen um die weltwirtschaftliche Entwicklung hat der deutsche Aktienmarkt am Dienstag den dritten Tag in Folge nachgegeben. Der Leitindex Dax weitete seine frühen Verluste aus und büßte nach etwas mehr als einer Handelsstunde 1,22 Prozent auf 6.782,58 Punkte ein. Schon an den vergangenen beiden Handelstagen hatte er im Minus geschlossen. Zum Wochenauftakt hatten die gesenkten Prognosen für das chinesische Wirtschaftswachstum die Börsen weltweit belastet. Der MDax verlor am Dienstag 1,51 Prozent auf 10.227,87 Punkte und der TecDax sank um 1,36 Prozent auf 762,17 Punkte.
'Der Aktienmarkt zeigt nun die Zeichen der Erschöpfung immer deutlicher und wir sind in der erwarteten Korrektur', sagte ein Händler. Grund genug für die Zurückhaltung gebe es mit der langsam aufkommenden Nervosität vor den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktdaten aus den USA und der latenten Unsicherheit über die 'freiwillige' Annahme des geplanten griechischen Schuldenumtauschs. Auch nach der gesenkten Wachstumsprognose Chinas sieht Roger Peeters von Close Brothers Seydler Research aber keinen Anlass für Panik: 'Insgesamt gibt es genug Mut machende Aspekte für die Weltwirtschaft', so der Experte. Dabei dürfte die Liquidität der wichtigste Kurstreiber in den Märkten bleiben.
RWE NACH ZAHLEN SEHR GEFRAGT
RWE-Aktien stemmten sich nach Zahlen gegen den schwachen Markt. Mit großem Vorsprung kletterten sie an der Dax-Spitze um 3,55 Prozent auf 35,725 Euro in die Höhe. Händlern zufolge sind die Resultate zwar 'gemischt' ausgefallen, der nun etwas optimistischere Ausblick auf 2013 treibe allerdings die Aktien an, hieß es. Die Zahlen von Merck stuften Börsianer ebenfalls als gemischt ein. Die Aktien des Pharma- und Chemiekonzerns reagierten allerdings mit einem Kursverlust von mehr als einem Prozent. Merck hat das abgelaufene Geschäftsjahr wegen hoher Abschreibungen mit einem Gewinnrückgang abgeschlossen. Vor allem der Ausblick sei wenig 'inspirierend' und die Bilanz sei nach der jüngst guten Kursentwicklung nahezu ein 'Non-Event', kommentierte ein Händler. Einig waren sich die Börsianer allerdings dabei, dass die vorgeschlagene Dividende höher sei als erwartet.
INDEXÄNDERUNGEN IM BLICK
Im MDax gaben Heidelberger Druck wegen des anstehenden Abstiegs aus dem Index mittelgroßer Werte um gut zwei Prozent nach. Sie werden Mitte März durch die Papiere von Dürr ersetzt. Im TecDax rückt dann die Aktie von Euromicron für Q-Cells auf. Q-Cells überraschte zusätzlich mit vorläufigen Zahlen: Das ums Überleben ringende Solarunternehmen ist im vergangenen Jahr wieder tief in die roten Zahlen gestürzt. Die Titel büßten knapp fünf Prozent ein.
Index-Kollege Centrotherm veröffentlichte ebenfalls überraschend Resultate - die Papiere waren mit minus 6,20 Prozent auf 12,11 Euro das Schlusslicht im TecDax. Der Solar-Zulieferer hat seine eigene Zielsetzung für das Geschäftsjahr 2011 nicht erreicht. Mit SMA Solar und Solarworld lagen weitere Solarwerte ebenfalls deutlich mit 6,06 und 2,86 Prozent im Minus. Händler machten eine negative Branchenvorgabe aus den USA sowie einen Analystenkommentar als weitere Belastungsfaktoren aus./tih/rum
'Der Aktienmarkt zeigt nun die Zeichen der Erschöpfung immer deutlicher und wir sind in der erwarteten Korrektur', sagte ein Händler. Grund genug für die Zurückhaltung gebe es mit der langsam aufkommenden Nervosität vor den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktdaten aus den USA und der latenten Unsicherheit über die 'freiwillige' Annahme des geplanten griechischen Schuldenumtauschs. Auch nach der gesenkten Wachstumsprognose Chinas sieht Roger Peeters von Close Brothers Seydler Research aber keinen Anlass für Panik: 'Insgesamt gibt es genug Mut machende Aspekte für die Weltwirtschaft', so der Experte. Dabei dürfte die Liquidität der wichtigste Kurstreiber in den Märkten bleiben.
RWE NACH ZAHLEN SEHR GEFRAGT
RWE-Aktien
INDEXÄNDERUNGEN IM BLICK
Im MDax gaben Heidelberger Druck
Index-Kollege Centrotherm