ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Schweizer Großbank UBS hat sich zu Jahresbeginn von den Rückschlägen des vergangenen Jahres erholt. Dabei profitierte sie wie die Konkurrenten von Credit Suisse und Deutscher Bank von der Erholung an den Kapitalmärkten. Unter dem Strich brach der Gewinn im ersten Quartal zwar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als die Hälfte auf 827 Millionen Franken (688 Mio Euro) ein, wie das Institut am Mittwoch in Zürich mitteilte. Darin haben sich allerdings hohe Sonderbelastungen niedergeschlagen.
So drückte die Neubewertung der eigenen Schulden das Vorsteuerergebnis um rund 1,2 Milliarden Franken. Dieser umstrittene Bilanzierungskniff hatte die von den Kapitalmarkt-Turbulenzen und einem Zocker-Skandal schwer getroffene Bank im vergangenen Jahr in den schwarzen Zahlen gehalten. Nun wirkt sich der Effekt negativ aus.
CHEF IST 'HÖCHST ZUVERSICHTLICH'
Positiv machten sich hingegen Änderungen bei der Schweizer Pensionskasse bemerkbar, die die Personalkosten um knapp eine halbe Milliarden Euro reduzierten. Ohne die Sondereffekte wäre die UBS nach eigenen Berechnungen auf einen Vorsteuergewinn von 2,2 Milliarden Franken gekommen. Übrig blieben in der Bilanz aber nur 1,3 Milliarden. Vor einem Jahr waren es 1,8 Milliarden, im Vorquartal 319 Millionen. Die Aktie legte in den ersten Handelsminuten knapp fünf Prozent zu.
Der seit September 2011 amtierende Konzernchef Sergio Ermotti sprach von einem guten Jahresauftakt. Alle Sparten hätten sich operativ verbessert. 'Wir haben qualitativ hochwertige Resultate bei weniger Risiko erzielt und unsere Strategie erfolgreich umgesetzt.' Für den weiteren Geschäftsverlauf gab er sich vorsichtig. Sollte es keine 'anhaltende und substanzielle' Verbesserung der Schuldenkrise in der Eurozone und den übrigen Unsicherheiten in der Weltwirtschaft geben, würden die Erträge unter Druck bleiben. Grundsätzlich sei er für die Zukunft des Unternehmens aber 'höchst zuversichtlich'.
KONZERNUMBAU BELASTET
Ermotti hatte nach dem Zocker-Skandal im Londoner Investmentbanking die Führung der UBS im September 2011 übernommen und der Bank einen tiefgreifenden Konzernumbau verordnet. Vor allem das schwankungsanfällige Investmentbanking mit dem Handel von Aktien und anderen Wertpapieren wird beschnitten. Stattdessen soll die Vermögensverwaltung wieder stärker in den Fokus rücken. Mindestens 4.000 Stellen werden gestrichen. Im ersten Quartal belasteten Kosten für die Restrukturierung mit 126 Millionen Franken.
An diesem Donnerstag bekommt Ermotti einen neuen Chefaufpasser. Dann soll der frühere Bundesbank-Chef Axel Weber an die Spitze des Verwaltungsrates gewählt werden. Gemeinsam sollen sie Bank wieder in sicheres Fahrwasser führen. Die Finanzkrise hatte der UBS schwer zugesetzt. Sie musste im Gegensatz zum Lokalrivalen Credit Suisse mit Milliarden-Beträgen vom Schweizer Staat vor dem Kollaps gerettet werden. Viermal musste die Bank ihr Kapital erhöhen. Hinzu kam ein Steuerstreit mit den USA, der das Image der UBS beschädigte.
ANLEGER GEBEN DER BANK VIEL GELD
Der Geschäftsverlauf zu Jahresbeginn bestärkt Ermotti in seiner Strategie. So legte der Vorsteuergewinn der Vermögensverwaltung im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel zu. Die Bank stellte besonders den Nettoneugeldzufluss von 6,7 Milliarden Franken positiv heraus. Dies sei 'ein weiteres klares Zeichen' des Vertrauens der Kunden. In der Finanzkrise hatten die Anleger noch massiv Geld bei der UBS abgezogen und so die Probleme für die mehrmals vom Staat gerettete Bank verschärft. Die Schweizer profitierten nach eigenen Angaben nun besonders von Zuflüssen aus den Schwellenländern.
Auch das Geschäft der Investmentbank erholte sich trotz des deutlich Abbaus von Risiken. Ohne die Neubewertung der Schulden hätte die Sparte einen Vorsteuergewinn von 730 Millionen Franken ausgewiesen. Wegen des Bilanzeffekts wies die Bank aber einen Verlust von 373 Millionen Franken aus, vor einem Jahr stand an dieser Stelle ein Gewinn von 834 Millionen. Im Vergleich zum Jahresende 2011 legte aber das Geschäft mit Wertpapieren, Anleihen, Währungen und Rohstoffen. Wieder deutlich zu./enl/zb
So drückte die Neubewertung der eigenen Schulden das Vorsteuerergebnis um rund 1,2 Milliarden Franken. Dieser umstrittene Bilanzierungskniff hatte die von den Kapitalmarkt-Turbulenzen und einem Zocker-Skandal schwer getroffene Bank im vergangenen Jahr in den schwarzen Zahlen gehalten. Nun wirkt sich der Effekt negativ aus.
CHEF IST 'HÖCHST ZUVERSICHTLICH'
Positiv machten sich hingegen Änderungen bei der Schweizer Pensionskasse bemerkbar, die die Personalkosten um knapp eine halbe Milliarden Euro reduzierten. Ohne die Sondereffekte wäre die UBS nach eigenen Berechnungen auf einen Vorsteuergewinn von 2,2 Milliarden Franken gekommen. Übrig blieben in der Bilanz aber nur 1,3 Milliarden. Vor einem Jahr waren es 1,8 Milliarden, im Vorquartal 319 Millionen. Die Aktie legte in den ersten Handelsminuten knapp fünf Prozent zu.
Der seit September 2011 amtierende Konzernchef Sergio Ermotti sprach von einem guten Jahresauftakt. Alle Sparten hätten sich operativ verbessert. 'Wir haben qualitativ hochwertige Resultate bei weniger Risiko erzielt und unsere Strategie erfolgreich umgesetzt.' Für den weiteren Geschäftsverlauf gab er sich vorsichtig. Sollte es keine 'anhaltende und substanzielle' Verbesserung der Schuldenkrise in der Eurozone und den übrigen Unsicherheiten in der Weltwirtschaft geben, würden die Erträge unter Druck bleiben. Grundsätzlich sei er für die Zukunft des Unternehmens aber 'höchst zuversichtlich'.
KONZERNUMBAU BELASTET
Ermotti hatte nach dem Zocker-Skandal im Londoner Investmentbanking die Führung der UBS im September 2011 übernommen und der Bank einen tiefgreifenden Konzernumbau verordnet. Vor allem das schwankungsanfällige Investmentbanking mit dem Handel von Aktien und anderen Wertpapieren wird beschnitten. Stattdessen soll die Vermögensverwaltung wieder stärker in den Fokus rücken. Mindestens 4.000 Stellen werden gestrichen. Im ersten Quartal belasteten Kosten für die Restrukturierung mit 126 Millionen Franken.
An diesem Donnerstag bekommt Ermotti einen neuen Chefaufpasser. Dann soll der frühere Bundesbank-Chef Axel Weber an die Spitze des Verwaltungsrates gewählt werden. Gemeinsam sollen sie Bank wieder in sicheres Fahrwasser führen. Die Finanzkrise hatte der UBS schwer zugesetzt. Sie musste im Gegensatz zum Lokalrivalen Credit Suisse mit Milliarden-Beträgen vom Schweizer Staat vor dem Kollaps gerettet werden. Viermal musste die Bank ihr Kapital erhöhen. Hinzu kam ein Steuerstreit mit den USA, der das Image der UBS beschädigte.
ANLEGER GEBEN DER BANK VIEL GELD
Der Geschäftsverlauf zu Jahresbeginn bestärkt Ermotti in seiner Strategie. So legte der Vorsteuergewinn der Vermögensverwaltung im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel zu. Die Bank stellte besonders den Nettoneugeldzufluss von 6,7 Milliarden Franken positiv heraus. Dies sei 'ein weiteres klares Zeichen' des Vertrauens der Kunden. In der Finanzkrise hatten die Anleger noch massiv Geld bei der UBS abgezogen und so die Probleme für die mehrmals vom Staat gerettete Bank verschärft. Die Schweizer profitierten nach eigenen Angaben nun besonders von Zuflüssen aus den Schwellenländern.
Auch das Geschäft der Investmentbank erholte sich trotz des deutlich Abbaus von Risiken. Ohne die Neubewertung der Schulden hätte die Sparte einen Vorsteuergewinn von 730 Millionen Franken ausgewiesen. Wegen des Bilanzeffekts wies die Bank aber einen Verlust von 373 Millionen Franken aus, vor einem Jahr stand an dieser Stelle ein Gewinn von 834 Millionen. Im Vergleich zum Jahresende 2011 legte aber das Geschäft mit Wertpapieren, Anleihen, Währungen und Rohstoffen. Wieder deutlich zu./enl/zb