Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Die US-Aktienmärkte haben am Dienstag mit einem Plus den Handel aufgenommen, was aber nichts an der vorsichtigen Grundstimmung im Vorfeld des für Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktberichts ändert.
Gegen 15.35 Uhr stand der Dow Jones Industrial Average 156 Punkte oder 0,5% höher auf 34.160 Zählern. Der S&P 500 legte um 0,3% zu und der Nasdaq Composite, der am Montag über 2% gefallen war, erholte sich um 0,4%.
Aus den zuvor bereits veröffentlichten amtlichen Daten ging hervor, dass die Einfuhren in die USA im August ein neues Rekordhoch erreichten und nun 10 % über dem Niveau vor der Pandemie vor zwei Jahren liegen, was darauf schließen lässt, dass die Unternehmen vor der wichtigen Weihnachtssaison fleißig ihre Lagerbestände aufstocken. Ergänzt werden die Handelsdaten durch einen beispiellosen Rückstand an Schiffen, die auf die Einfahrt in die Häfen der Westküste, insbesondere in Los Angeles, warten.
Die Daten sind eine Erinnerung daran, dass Beschwerden und Warnungen über Probleme in der Lieferkette auf eine Nachfrage treffen, die in den letzten anderthalb Jahren durch fiskalische und geldpolitische Impulse in die Höhe getrieben worden ist. Die kräftige Nachfrage wurde auch in der jüngsten Umfrage des Institute of Supply Management für das nicht-verarbeitende Gewerbe deutlich. Der PMI des ISM stieg von 61,7 auf 61,9, anstatt wie erwartet auf 60 zu fallen. Der Teilindex für die Einkaufspreise, der im letzten Monat ein Rekordhoch erreicht hatte, setzte seinen Aufwärtstrend mit einem Anstieg auf 77,5 wieder fort.
Unter den Einzelwerten stieg die Aktie von Pepsico (NASDAQ:PEP) um relativ bescheidene 0,9 %, obwohl das Unternehmen seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr anhob. Bedenken über eine Verlangsamung des Umsatzwachstums trübten das ansonsten robuste Quartal.
Die Aktie von Facebook (NASDAQ:FB) erholte sich um 1,0 %, nachdem sie am Montag um fast 5 % gefallen war. Grund dafür war ein Cocktail aus Bedenken über den schlimmsten Ausfall aller Zeiten und die chronischen Schwächen in der Unternehmensführung, die von der Whistleblowerin Frances Haugen in erschütternden Details aufgezeigt wurden. Haugen will vor dem Senat aussagen, dass das Unternehmen "eine der dringendsten Bedrohungen" für die USA darstellt.
Die Tesla-Aktie (NASDAQ:TSLA) legte um weitere 1,8 % zu. Sie profitiert nach wie vor von den Rekordauslieferungen im dritten Quartal und verdrängt Bedenken hinsichtlich eines Schadenersatzurteils in Höhe von 130 Millionen US-Dollar, das gegen das Unternehmen verhängt wurde, nachdem es innerhalb von vier Monaten einen zweiten Prozess wegen der Behandlung schwarzer Mitarbeiter verloren hatte. Ein drittes Verfahren dieser Art erwartet den Elektroautobauer vor einem kalifornischen Bundesgericht.
Die Merck-Aktie (NYSE:MRK) legte eine Verschnaufpause ein, nachdem sie zwei Tage lang stark gestiegen war und den höchsten Stand seit Beginn der Pandemie erreicht hatte. Das experimentelle Medikament des Unternehmens zur Behandlung von Covid-19 stellt das erste Mittel gegen die Krankheit dar, das in Pillenform eingenommen werden kann, was wiederum den weltweiten Zugang zum Virusschutz radikal erweitern und das Ende der Pandemie beschleunigen könnte. Die Aktie von Moderna (NASDAQ:MRNA), die als Reaktion auf die Meldung über einen möglicherweise preiswerten und wirksamen Gegenspieler zu ihrem Corona-Impfstoff am stärksten gefallen war, erholte sich um 2,3 %. In der letzten Woche war sie jedoch um 14 % eingebrochen.