Von Yasin Ebrahim
Investing.com - Der S&P 500 kam am Montag unter die Räder. Ein Volatilitätsschub aufgrund der Furcht vor den Auswirkungen der Liquiditätskrise bei der China Evergrande Group erschütterte den gesamten Markt.
Der S&P 500 fiel um 2,6 %, der Dow Jones Industrial Average rutschte um 2,5 % oder 880 Punkte ab und der Nasdaq verlor 2,9 %.
Die Evergrande Group (HK:3333), das zweitgrößte Immobilienunternehmen Chinas, hat Verbindlichkeiten in Höhe von mehr als 300 Milliarden Dollar, und Berichten zufolge kann der Konzern eine am Donnerstag fällige Zinszahlung für seine Offshore-Anleihen nicht leisten.
Gelingt es dem chinesischen Immobilienriesen nicht, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, droht ihm der Konkurs, was eine größere Liquiditätskrise auslösen könnte, von der einige befürchten, dass sie zu einer Wirtschaftskrise in China führen und das weltweite Wachstum stark bremsen könnte.
Der S&P 500 VIX Future - das so genannte Angstbarometer der Wall Street - explodierte um mehr als 30 %, was darauf hindeutet, dass die Anleger vor dem Hintergrund möglicher Spillover-Effekte immer nervöser werden.
"Die Quelle der Angst liegt in der Sorge über die allgemeinen Auswirkungen der sich zuspitzenden Entwicklungen bei der angeschlagenen China Evergrande Group, denn Berichten zufolge könnten weitere Unternehmen des Immobiliensektors ins Visier der Pekinger Aufsichtsbehörden geraten", so Daiwa Capital Markets in einer Mitteilung.
Die Furcht vor einer möglichen Wirtschaftskrise in China, dem größten Energieverbraucher, ließ die Ölpreise in den Keller gehen und führte zu einem Einbruch der Energieaktien (NYSE:XLE) um mehr als 4 %.
Devon Energy (NYSE:DVN), APA (NASDAQ:APA) und Hess (NYSE:HES) zählten zu den größten Verlierern im Energiebereich.
Der Finanzsektor (NYSE:XLF) litt unterdessen unter fallenden Bankaktien im Zuge des Einbruchs der US-Anleiherenditen. Besonders schwere Verluste verzeichneten Citigroup (NYSE:C), Fifth Third Bancorp (NASDAQ:FITB) und SVB Financial (NASDAQ:SIVB).
Auch der Technologiesektor (NYSE:XLK) konnte sich dem Ausverkauf am Gesamtmarkt nicht entziehen. Im Vorfeld der am Dienstag beginnenden zweitägigen Sitzung der US-Notenbank Fed nahmen die Anleger lieber an der Seitenlinie Platz. Von einer "buy-the-dip"-Mentalität war weit und breit nichts zu sehen.
Die Google-Mutter Alphabet (NASDAQ:GOOGL), Apple (NASDAQ:AAPL), Facebook (NASDAQ:FB), Amazon (NASDAQ:AMZN) und Microsoft (NASDAQ:MSFT) gaben jeweils mehr als 1% nach.
Einzig und allein Reisetitel entzogen sich der allgemeinen Marktschwäche. Eine Lockerung der Reisebeschränkungen gab den Airlines Auftrieb.
Wie das Weiße Haus am Montag mitteilte, werden die USA die Einreisebeschränkungen für internationale Besucher lockern, die gegen das Coronavirus geimpft sind. Die Lockerungen sollen im November greifen.
Aktien von American Airlines (NASDAQ:AAL), United Airlines (NASDAQ:UAL) und Delta Air Lines (NYSE:DAL) rangierten allesamt im Plus.