Investing.com - Die US-Indizes wie der Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 schlossen zwar gestern moderat im Plus, aber meilenweit entfernt von den Sitzungshochs.
Der Dow Jones stieg am Mittwoch auf ein neues Rekordhoch von 26.951 Punkten, konnte das Niveau aber nicht halten und schloss mit einem Plus von 0,20 Prozent auf 26.828,39 Zähler. Der marktbreitere S&P 500 näherte sich zwar seinen Allzeithochs, machte jedoch kurz davor kehrt und schloss mit einem Plus von 0,08 Prozent auf 2.925,51 Zähler, während die Technologiebörse Nasdaq 100 0,12 Prozent auf 7.637,43 Punkte stieg.
Vorbörslich fällt der Dow Futures um 0,32 Prozent auf 26.785 Punkte, während der S&P Futures ebenfalls 0,32 Prozent auf 2.922 Zähler nachgibt. Die Nasdaq Futures signalisieren sogar Verluste von gut 0,50 Prozent.
Gestern gaben den US-Indizes zunächst erneut gute US-Konjunkturdaten neue Schubkraft. Von einem Ende der Rekordjagd konnte nicht die Rede sein, da Zahlen aus dem Dienstleistungssektor und vom Arbeitsmarkt die hervorragende Ausgangslage der US-Wirtschaft unterstrichen. Zudem beginnt schon bald die Berichtssaison für das dritten Quartal und die US-Indizes steigen in der Regel im vierten Quartal.
Der vom Markit-Institut veröffentlichte Dienstleistungsindex stieg per September auf 53,5 Zähler. Volkswirte hatten einen Wert von 52,9 Punkte erwartet. Darüber hinaus übertraf der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe ebenfalls die Erwartungen und schoss auf 61,6 Zähler. Ein neues Rekordhoch verzeichnete dabei die Subkomponente Beschäftigung, während die Geschäftstätigkeit auf den höchsten Stand seit 14 Jahren stieg.
Vom Arbeitsmarkt kamen auch sehr gute Signale. So stieg die Beschäftigung im US-Privatsektor um weitere 230.000 Jobs im September. Analysten schätzten den Stellenaufbau auf 178.000.
Morgen steht dann der offizielle US-Arbeitsmarktbericht auf der Agenda. Dank den Vorlaufindikatoren ist auch im September mit einem soliden Stellenwachstum zu rechnen. Die Schätzungen belaufen sich zwischen 185.000 bis 195.000 neue Jobs. Sollten sich die Arbeitsmarktzahlen an den ADP-Zahlen orientieren, so bestünde die Chance auf sehr positive Zahlen, was den Aktienmärkten gefallen dürfte.
Für einen Wermutstropfen sorgte gestern und auch heute jedoch der US-Renditeanstieg. So stieg die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen auf den höchsten Stand seit Mitte 2011. Steigende Zinskosten könnten die Unternehmensgewinne belasten. Auslöser für den Höhenflug bei den US-Zinsen waren die Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell, wonach man das neutrale Zinsniveau noch lange nicht erreicht habe, und selbst wenn man es erreichen würde, bedeute dies nicht, dass dann Schluss sei, sagte er auf einer Rede in Boston.
Historisch betrachtet gab es eine Rotation raus aus Aktien, rein in Anleihen erst ab einem Zinsniveau von etwas weniger als 5 Prozent. Das kann man vor allem in den Jahren 2001 und 1990 sehr gut beobachten. Zwar haben wir noch nicht ein solch hohes Niveau erreicht, aber wir näheren uns diesem an, was eine Korrektur an den Aktienmärkten immer wahrscheinlicher macht.
Geschrieben von Robert Zach