Von Peter Nurse
Investing.com -- Im Vorfeld der Veröffentlichung des Protokolls der letzten US-Notenbanksitzung und unter Beobachtung der Entwicklungen in der Ukraine steuern die US-amerikanischen Aktienmärkte am Montag auf eine weitgehend unveränderte Eröffnung zu.
Gegen 13.18 Uhr MEZ notierte der Dow Jones-Future 25 Punkte oder 0,1 % tiefer, während der S&P 500-Future 3 Punkte oder 0,1 % höher handelte und der Nasdaq 100-Future um 50 Punkte oder 0,4 % anstieg.
Am Freitag verzeichneten die wichtigsten Wall-Street-Indizes kräftige Kursgewinne: Der Blue-Chip-Index Dow Jones Industrial Average beendete den Handel 140 Punkte oder 0,4 % fester, während sowohl der breiter gefasste S&P 500 als auch der technologielastige Nasdaq Composite um jeweils 0,3 % zulegten.
Höhepunkt einer eher ruhigen Konjunkturwoche ist das Protokoll der März-Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch, das den Marktteilnehmern einen Einblick in die geldpolitischen Perspektiven geben dürfte. Die Fed hatte im vergangenen Monat die Zinsen um einen Viertelpunkt angehoben.
Vor dem Hintergrund der höchsten Inflationsrate seit vier Jahrzehnten und dem offiziellen monatlichen Beschäftigungsbericht am Freitag, der ein anhaltend kräftiges Beschäftigungswachstum signalisiert, geht die Mehrheit der Marktteilnehmer von einer Anhebung um einen halben Prozentpunkt auf der nächsten Fed-Sitzung am 4. Mai aus.
Die Erwartung einer kräftigen Zinserhöhung durch die US-Notenbank führte am Freitag zu einer Inversion der Renditekurve für US-Staatsanleihen. Die 2-jährige US-Staatsanleihe rentierte höher als die 10-jährige, ein Phänomen, das in der Vergangenheit immer wieder Rezessionen ankündigte.
Gespannt blicken die Investoren auch weiterhin auf die Entwicklungen in der Ukraine. Am Wochenende gab es Berichte über Gräueltaten russischer Truppen an der Zivilbevölkerung in der Stadt Butscha, die Moskau jedoch zurückweist.
Die Finanzminister der Eurozone wollen über neue Sanktionen gegen Russland beraten. Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte bereits am Montag angedeutet, dass der Staatenbund die Maßnahmen auf russisches Öl und russische Kohle ausweiten sollte. Das Thema Erdgas ließ er jedoch außen vor, denn das würde in Deutschland, das stark von russischem Gas abhängig ist, auf politischen Widerstand stoßen.
Unternehmenseitig dürfte JPMorgan (NYSE:JPM) im Rampenlicht stehen, nachdem CEO Jamie Dimon am Montag davor gewarnt hatte, dass die Bank durch ihr Russland-Engagement rund 1 Milliarde Dollar verlieren könnte.
Twitter (NYSE:TWTR) rückt ebenfalls in den Fokus, nachdem aus einer Börsenmitteilung hervorgeht, dass Tesla (NASDAQ:TSLA)-Chef Elon Musk zu 9,2 % an dem Social-Media-Unternehmen beteiligt ist.
Die Ölpreise haben sich nach der Schwäche der letzten Woche stabilisiert. Mehrere große Verbraucherländer, allen voran die USA, kündigten letzte Woche Pläne zur Freigabe von Rohöl aus ihren strategischen Reserven an, um den Preisanstieg zu bremsen.
Die USA kündigten Ende letzte Woche an, ab Mai sechs Monate lang täglich eine Million Barrel freizugeben. Auch die Mitglieder der Internationalen Energieagentur erklärten sich bereit, mehr Öl bereitzustellen.
Gegen 13.00 Uhr handelte der US-Rohöl-Future 0,1 % höher bei 99,36 Dollar pro Barrel und der Brent-Kontrakt verbilligte sich um 0,1 % auf 104,31 Dollar. Die beiden Benchmarks verzeichneten in der vergangenen Woche Wochenverluste von jeweils rund 13 %.
Der Gold-Future erhöhte sich um 0,3 % auf 1.929,15 Dollar je Feinunze und der EUR/USD handelte 0,4 % niedriger bei 1,1005.
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