Von Peter Nurse
Investing.com - Die US-Börsen dürften am Freitag schwächer eröffnen und einen Teil der jüngsten Gewinne wieder abgeben. Investoren verarbeiten im Vorfeld der wichtigen Inflationsdaten eine Reihe von Geschäftsergebnissen, insbesondere von Amazon (NASDAQ:AMZN) und Twitter (NYSE:TWTR).
Um 13.05 Uhr notierte der Dow Future 170 Punkte tiefer, während der S&P 500 Future um 0,5% sank und der Nasdaq 100 Future um 100 Punkte oder 0,7% verlor.
Die wichtigsten Aktienindizes hatten am Donnerstag im Plus geschlossen. Für den Dow Jones Industrial Average ging es um 0,7% nach oben, der S&P 500 gewann knapp 0,7% und beendete den Handelstag auf einem neuen Höchststand. Der technologielastige Nasdaq Composite stieg um knapp über 0,2%.
Amazon meldete am Donnerstag nach Börsenschluss seine Geschäftsergebnisse und fuhr ähnlich wie Facebook (NASDAQ:FB) und Apple (NASDAQ:AAPL) einen Rekordgewinn ein, der die Aktie vorbörslich um 2,4% auf ein neues Rekordhoch steigen ließ. Der E-Commerce-Riese deutete auch an, dass die Umsätze weiter wachsen würden, selbst wenn die US-Wirtschaft wieder anspringt und die Kunden sich zurück in die Geschäfte trauen.
Twitter (NYSE:TWTR) hingegen enttäuschte. Der Social-Media-Riese konnte mit seinen Umsatz- und Nutzerzahlen nur die Erwartungen erfüllen. Zudem gab er eine verhaltene Umsatzprognose für das zweite Quartal ab und warnte vor steigenden Kosten.
Am Freitag werden die Zahlen von Colgate-Palmolive (NYSE:CL), Chevron (NYSE:CVX) und Exxon Mobil (NYSE:XOM) veröffentlicht. Die Ölkonzerne dürften angesichts der extremen US-Kälte in den Wintermonaten, die die Produktion in einigen Südstaaten zum Erliegen gebracht hatte, nicht mit den starken Zahlen ihrer europäischen Pendants mithalten.
Konjunkturseitig werden Investoren ein wachsames Auge auf den von der US-Notenbank bevorzugten Inflationsindikator werfen. Die Zahlen zu den Personal Consumption Expenditures stehen um 14.30 Uhr auf der Agenda.
Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell hat wiederholt erklärt, dass die Zentralbank über einen längeren Zeitraum eine Inflation um die 2% sehen müsste, bevor sie sich zu einer Straffung ihrer sehr akkommodierenden Geldpolitik entschließen würde, aber der Datenpunkt könnte dennoch einen wertvollen Hinweis darauf liefern, wie schnell die Preise steigen.
Die Wirtschaftsdaten aus Europa waren bestenfalls gemischt. Die Wirtschaft der Eurozone schrumpfte in den ersten drei Monaten des Jahres um 0,6% gegenüber dem Vorquartal und rutschte damit wie allgemein erwartet in die Rezession. Dies wurde hauptsächlich durch einen Rückgang von 1,7% in der größten Volkswirtschaft Deutschland verursacht, der jedoch durch ein Wachstum von 0,4% in der zweitgrößten Volkswirtschaft Frankreich abgeschwächt wurde.