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ROUNDUP: Stada profitiert von Osteuropa - Deutschland weiter Sorgenkind

Veröffentlicht am 13.11.2013, 10:26
BAD VILBEL (dpa-AFX) - Deutschland bleibt das Sorgenkind für den Arzneimittelhersteller Stada : Während eine dynamische Nachfrage aus Osteuropa für Schwung sorgte, bekamen die Hessen auf dem Heimatmarkt höhere Steuern und anhaltenden Preisdruck im Geschäft mit Nachahmermitteln (Generika) zu spüren. 'Die zunehmend verschärften Rahmenbedingungen in Deutschland bestätigen einmal mehr, dass wir mit unserer Strategie der Diversifizierung auf dem richtigen Weg sind', sagte Konzernchef Hartmut Retzlaff bei Vorlage der Zahlen für die ersten neun Monate am Mittwoch. Die Erwartungen für das laufende und das kommende Jahr bestätigte er.

An der Börse ging es für die Stada-Aktie im frühen Handel als schwächster Wert im MDax um 5,40 Prozent auf 37,915 Euro bergab. Analysten hatten sich sowohl beim Umsatz wie auch beim Ergebnis mehr erhofft. Analyst Daniel Wendorff von der Commerzbank sprach von einer 'etwas besorgniserregenden Entwicklung' in Deutschland, die auch das vierte Quartal belasten dürfte.

STEUERBELASTUNG DRÜCKT GEWINN

Das um Sondereffekte bereinigte Konzernergebnis fiel um fünf Prozent auf 100,3 Millionen Euro. Stada begründete dies unter anderem mit einer steuerlichen Mehrbelastung von circa 6,3 Millionen Euro (VJ: 4,6). Die Entwicklung basiert im Wesentlichen auf der so genannten Zinsschranke in Deutschland, die vorsieht, dass der Nettozinsaufwand nur bis zur Höhe von 30 Prozent des in Deutschland erzielten EBITDA abzugsfähig ist.

Stada will daher seine steuerlichen Strukturen anpassen, und strebt eine Steuerquote von 25 bis 26 Prozent an, sagte Retzlaff. In den ersten neun Monaten lag die Quote bei rund 36 Prozent. Auswirken soll sich die Optimierung schon im laufenden Geschäftsjahr. Dagegen legte der berichtete Konzerngewinn um fast ein Drittel auf 90,2 Millionen Euro zu, wie der Hersteller der Sonnenschutzcreme Ladival und des Grippemittels Grippostad weiter mitteilte. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte um sieben Prozent auf 284,4 Millionen Euro.

SCHWACHER RUBEL BELASTET

Die dynamische Nachfrage aus Osteuropa und die hohen Zuwächse bei Markenprodukten, zu denen auch die Sportsalbe Mobilat gehört, sorgten beim Umsatz für einen Anstieg von acht Prozent auf 1,44 Milliarden Euro. Auf der Währungsseite bekamen die Hessen in Russland allerdings Gegenwind durch den schwachen Rubel. Unter Ausklammerung von Währungseffekten stieg der Umsatz in dem Land aber um 31 Prozent.

Mit einem Minus von sieben Prozent auf 336,7 Millionen Euro war der Erlös dagegen in Deutschland erneut rückläufig. Hierzulande ist besonders das Geschäft mit Nachahmerpillen schwierig und bleibt von Rabattausschreibungen der gesetzlichen Krankenkassen mit hohen Preisnachlässen geprägt. Stada ist nach der Novartis -Tochter Sandoz/Hexal und der Teva -Tochter Ratiopharm der drittgrößte Generikaanbieter in Deutschland. Mit der Stärkung des Markengeschäfts durch den jüngsten Zukauf des britischen Konkurrenten Thornton & Ross will Stada die Abhängigkeit vom Geschäft mit Nachahmerpräparaten auf dem Heimatmarkt reduzieren.

DEUTSCHLANDS BEDEUTUNG SCHRUMPFT FÜR STADA

Deutschland ist für Stada zwar vor Russland immer noch der größte Einzelmarkt. Doch durch den jüngsten Zukauf in Großbritannien und die steigende Bedeutung von Osteuropa und Asien sinkt der Anteil am Konzernumsatz. Nach gut 27 Prozent im Vorjahreszeitraum steuerte Deutschland in den ersten neun Monaten noch gut 23 Prozent zum Gesamtumsatz der Hessen bei.

Die Prognosen für das laufende wie auch das kommende Jahr bekräftigte Stada: 2014 rechnet der weltweit fünftgrößte Generikahersteller mit einem Umsatz von etwa 2,15 Milliarden Euro. Die Bad Vilbeler haben dabei einen Konzerngewinn von rund 215 Millionen Euro in Aussicht gestellt. 2013 stünden die Chancen weiterhin gut, beim bereinigten EBITDA im Konzern ein Plus im hohen einstelligen Prozentbereich zu erreichen./ep/jha/stb

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