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HAMBURG (dpa-AFX) - Die Baumarktkette Praktiker steht nach einem Bericht der Tageszeitung 'Die Welt' endgültig vor dem Aus. Dem vorläufigen Insolvenzverwalter Christopher Seagon sei es nicht gelungen, einen Käufer für den Konzern zu finden. Das Unternehmen sei so stark angeschlagen, dass es keine realistische Perspektive gebe. Der Sprecher von Seagon wollte den Bericht am Mittwoch nicht kommentieren, kündigte aber eine Erklärung im Laufe des Tages an.
Schon in der kommenden Woche werde der Ausverkauf in den verbliebenen 131 Filialen von Praktiker und der Nebenmarke extra Bau und Hobby beginnen, heißt es auf den Online-Seiten der 'Welt'. Rund 5.300 Mitarbeiter seien von dem Ende der Baumarktkette betroffen. Einzelne Standorte könnten jedoch sowohl von Branchenkonkurrenten als auch von anderen Einzelhändlern wie Textilunternehmen, Tierfutterhandlungen oder Elektronikketten übernommen werden.
Von den einstmals 168 Praktiker- und 14 extra Bau- und Hobby-Märkten sind seit einem Monat bereits 51 im Ausverkauf. Dort werden die restlichen Waren zu Sonderpreisen an die Kunden abgegeben. Den 1.500 festen Angestellten sowie weiteren 1.000 geringfügig Beschäftigten sollte zunächst nicht gekündigt werden. Denn Seagon hofft, die leeren Märkte an Investoren weitergeben zu können. In weiteren Praktiker-Filialen war der Verkauf zunächst unverändert weitergegangen. Ein Massekredit hatte dafür gesorgt, dass die Belieferung nicht unterbrochen werden musste.
Besser sieht es dem Zeitungsbericht zufolge für die ebenfalls insolvente Konzerntochter Max Bahr aus. Für sie lägen der Insolvenzverwaltung bereits mehrere Angebote aus dem In- und Ausland vor, hieß es. Es bestehe nicht nur Interesse an den 132 Max-Bahr-Märkten, sondern darüber hinaus auch an weiteren 42 Praktiker-Filialen, die auf die Marke Max Bahr umgeflaggt werden sollten. Dazu war es durch die Insolvenz im Juli nicht mehr gekommen. Bis Ende September sollen die Interessenten verbindliche Angebote machen. Auch Branchenrivalen wie Hornbach , Obi und Hagebau sollen an einzelnen Standorten der Praktiker-Gruppe interessiert sein.
Max Bahr - 2007 von Praktiker übernommen - hatte zwei Wochen nach der Muttergesellschaft ebenfalls einen Insolvenzantrag stellen müssen. Für die Tochtergesellschaft wurde ein eigener vorläufiger Insolvenzverwalter berufen, ebenso für die Holding. Insgesamt arbeiten rund 15.000 Beschäftigte in der Praktiker-Gruppe.
Aus Sicht von Branchenbeobachtern wurde Praktiker vor allem die zu aggressive eigene Rabattstrategie zum Verhängnis. Zudem gilt das Segment der Baumärkte als überbesetzt und sehr wettbewerbsintensiv.
Die Gewerkschaft Verdi hatte schon die beschlossene Schließung der ersten 51 Märkte scharf kritisiert. Die Beschäftigten allein müssten die Managementfehler der Vergangenheit ausbaden, hieß es aus der Verdi-Zentrale in Berlin. Für die Mitarbeiter müssten alle Möglichkeiten einer Weiterbeschäftigung auch im Konzern geprüft werden. Falls das nicht gelinge, müsse eine Transfergesellschaft für mindestens sechs Monate eingerichtet werden./egi/jap/DP/stb
HAMBURG (dpa-AFX) - Die Baumarktkette Praktiker steht nach einem Bericht der Tageszeitung 'Die Welt' endgültig vor dem Aus. Dem vorläufigen Insolvenzverwalter Christopher Seagon sei es nicht gelungen, einen Käufer für den Konzern zu finden. Das Unternehmen sei so stark angeschlagen, dass es keine realistische Perspektive gebe. Der Sprecher von Seagon wollte den Bericht am Mittwoch nicht kommentieren, kündigte aber eine Erklärung im Laufe des Tages an.
Schon in der kommenden Woche werde der Ausverkauf in den verbliebenen 131 Filialen von Praktiker und der Nebenmarke extra Bau und Hobby beginnen, heißt es auf den Online-Seiten der 'Welt'. Rund 5.300 Mitarbeiter seien von dem Ende der Baumarktkette betroffen. Einzelne Standorte könnten jedoch sowohl von Branchenkonkurrenten als auch von anderen Einzelhändlern wie Textilunternehmen, Tierfutterhandlungen oder Elektronikketten übernommen werden.
Von den einstmals 168 Praktiker- und 14 extra Bau- und Hobby-Märkten sind seit einem Monat bereits 51 im Ausverkauf. Dort werden die restlichen Waren zu Sonderpreisen an die Kunden abgegeben. Den 1.500 festen Angestellten sowie weiteren 1.000 geringfügig Beschäftigten sollte zunächst nicht gekündigt werden. Denn Seagon hofft, die leeren Märkte an Investoren weitergeben zu können. In weiteren Praktiker-Filialen war der Verkauf zunächst unverändert weitergegangen. Ein Massekredit hatte dafür gesorgt, dass die Belieferung nicht unterbrochen werden musste.
Besser sieht es dem Zeitungsbericht zufolge für die ebenfalls insolvente Konzerntochter Max Bahr aus. Für sie lägen der Insolvenzverwaltung bereits mehrere Angebote aus dem In- und Ausland vor, hieß es. Es bestehe nicht nur Interesse an den 132 Max-Bahr-Märkten, sondern darüber hinaus auch an weiteren 42 Praktiker-Filialen, die auf die Marke Max Bahr umgeflaggt werden sollten. Dazu war es durch die Insolvenz im Juli nicht mehr gekommen. Bis Ende September sollen die Interessenten verbindliche Angebote machen. Auch Branchenrivalen wie Hornbach , Obi und Hagebau sollen an einzelnen Standorten der Praktiker-Gruppe interessiert sein.
Max Bahr - 2007 von Praktiker übernommen - hatte zwei Wochen nach der Muttergesellschaft ebenfalls einen Insolvenzantrag stellen müssen. Für die Tochtergesellschaft wurde ein eigener vorläufiger Insolvenzverwalter berufen, ebenso für die Holding. Insgesamt arbeiten rund 15.000 Beschäftigte in der Praktiker-Gruppe.
Aus Sicht von Branchenbeobachtern wurde Praktiker vor allem die zu aggressive eigene Rabattstrategie zum Verhängnis. Zudem gilt das Segment der Baumärkte als überbesetzt und sehr wettbewerbsintensiv.
Die Gewerkschaft Verdi hatte schon die beschlossene Schließung der ersten 51 Märkte scharf kritisiert. Die Beschäftigten allein müssten die Managementfehler der Vergangenheit ausbaden, hieß es aus der Verdi-Zentrale in Berlin. Für die Mitarbeiter müssten alle Möglichkeiten einer Weiterbeschäftigung auch im Konzern geprüft werden. Falls das nicht gelinge, müsse eine Transfergesellschaft für mindestens sechs Monate eingerichtet werden./egi/jap/DP/stb