SCHWERIN (dpa-AFX) - In ihrer Kritik an den Energiewende-Plänen der Bundesregierung finden die Länder nach Einschätzung Mecklenburg-Vorpommerns mehr und mehr eine gemeinsame Verhandlungsposition. 'Die Bundesländer stehen inzwischen eng beieinander und sind bereit, Einzelinteressen abzuwägen und sich auf gemeinsame Schwerpunkte zu verständigen', sagte Energieminister Christian Pegel (SPD) der Nachrichtenagentur dpa. 'Es gibt durchaus Verhandlungsmasse.'
Diskussionsbedarf mit dem Bund sieht Pegel vor allem bei der geplanten Begrenzung des Windkraft-Ausbaus an Land. 'Wenn man den jährlichen Zubau der zurückliegenden Jahre betrachtet, könnte das vorgesehene Limit von 2400 bis 2600 Megawatt pro Jahr als ausreichend erscheinen. Aber Länder wie Bayern, Hessen oder Baden-Württemberg, die bislang eher zurückhaltend waren, haben einige Großprojekte in der Pipeline. Und auch im Norden gibt es noch Pläne', erklärte Pegel.
Minimalforderung sei, dass der Ersatz alter und kleiner Windräder durch größere und leistungsfähigere mit in die Berechnungen einfließe. 'Es muss um den Netto-Zubau gehen, nicht um den jährlichen Bruttozuwachs an Windkraft-Anlagen', forderte Pegel.
Die Pläne von Bundeswirtschafts- und Energieminister Sigmar Gabriel (SPD) sollen bis zur Sommerpause vom Bundestag beschlossen werden. Durch einen Maßnahmen-Mix und mehr Wettbewerb soll das Energie-Reformpaket die Strompreise stabilisieren.b