In 3 Sätzen:
- Es war einer der schlechtesten Werte in Cathie Woods Innovations-ETF, bevor sie ihn abstieß.
- Das Unternehmen expandiert, behält aber immer weniger vom Gewinn ein.
- Gleichzeitig erkennen immer mehr Kunden den Wert seiner Dienstleistungen.
Wachstumswerte sind in den letzten Monaten stark unter die Räder geraten. Beispielhaft dafür war der ARK Innovation ETF (NYSE:ARKK) (WKN: A14Y8H) von Cathie Wood. Der Fonds erzielte in den zwölf Monaten seit Februar 2020 mehr als das Fünffache des S&P 500 Index. Jetzt, nur ein Jahr später, ist fast die gesamte Outperformance verschwunden. Während des Rückgangs hat die umstrittene Investorin einige Positionen abgestoßen, um sich auf die zu konzentrieren, von denen sie am meisten überzeugt ist.
Eine der Aktien, von denen sie sich trennte, war Proto Labs (NYSE:PRLB) (WKN: A1JUHT). Die Aktie ist in den vergangenen Monaten weiter gefallen. Aber jetzt könnte der perfekte Zeitpunkt sein, sie in ein langfristiges Portfolio aufzunehmen. Hier ist der Grund dafür.
Ein Jahr zum Vergessen Zweifellos war Proto Labs zuletzt eine miserable Investition. Das gilt insbesondere für das vergangene Jahr. Als der Ark Innovation ETF fiel, sorgte die Aktie noch mal für extra Ballast: Sie fiel rapide und ließ nicht nach. Im vergangenen Jahr ist sie um 76 % gefallen, während der S&P 500 um 23 % gestiegen ist. Es ist nicht schwer zu verstehen, warum man als Aktionär frustriert ist. Selbst die niedrige Messlatte des Ark-ETF wurde deutlich unterschritten.
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Nicht nur der Aktienkurs fällt Kluge Anleger teilen oft den Rat, dass Aktien extrem volatil sein können, ohne das zugrunde liegende Geschäft zu berücksichtigen. Und ein Schlüssel für erfolgreiches Investieren ist es, dem Unternehmen viel mehr Aufmerksamkeit zu schenken als dem Aktienkurs. Für die Aktionäre von Proto Labs hat sich leider auch hier kein schönes Bild ergeben.
Obwohl die Einnahmen in den letzten Jahren gestiegen sind, ist die Bruttomarge gesunken. Das bedeutet, dass es mehr kostet, jeden Dollar reinzuholen. Obwohl das Unternehmen in letzter Zeit die Inflation der Arbeitskräfte und Einschränkungen in der Lieferkette dafür verantwortlich gemacht hat, gab es diese Probleme bis vor Kurzem noch nicht. Die Gewinnspannen sind schon seit einiger Zeit rückläufig, da das Unternehmen immer mehr in die 3D-Druckbranche vordringt.
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Im letzten Quartalsbericht des Unternehmens wurden etwa 15 % des Umsatzes dem 3D-Druck zugeschrieben. Das ist nicht viel mehr als die 10 % des organischen Umsatzes, die er im gleichen Quartal vor fünf Jahren erzielte. Das Problem ist die 3D-Dienstleistung selbst.
Das 3D-Herstellungsunternehmen 3D Systems (NYSE:DDD) veranschaulicht dies. Die Bruttomarge wurde 2019 sogar negativ und ist seither tendenziell gesunken. Es könnte ein Zeichen dafür sein, dass man im falschen Geschäft ist, wenn man mit jedem Verkauf Geld verliert, selbst vor Ausgaben wie Vertrieb und Marketing oder Miete. Zugegeben, Proto Labs verdient immer noch Geld. Analysten erwarten für das Geschäftsjahr 2021 einen Gewinn pro Aktie von 1,40 US-Dollar.
Die Hoffnung für den Weg nach vorn All dies zeichnet ein ziemlich düsteres Bild für die Zukunftsaussichten des Unternehmens. Warum also glaube ich trotzdem, dass hier langfristig ein Gewinner lauert? Es geht um die Kunden. Die Zahl der einzelnen Entwickler, die die digitale Fertigungsplattform von Proto Labs nutzen, ist stetig gewachsen, mit der einzigen Unterbrechung in den dunkelsten Tagen der Pandemie.
Zeitraum Entwickler Wachstum ggü. Vorjahr
Q3 2021 | 23.457 | 25 % |
Q3 2020 | 18.796 | (13 %) |
Q3 2019 | 21.471 | 3 % |
Q3 2018 | 20.792 | 23 % |
Q3 2017 | 16.909 | 19 % |
Q3 2016 | 14.271 | 14 % |
Q3 2015 | 12.541 | 24 % |
Quelle: Proto Labs
Geschwindigkeit ist ein Wettbewerbsvorteil. Und Proto Labs bietet sie. Je schneller Entwickler neue Entwürfe testen können, desto schneller können sie sie in die Produktion bringen. Diese könnten eine bessere Leistung, eine höhere Effizienz oder sogar niedrigere Kosten erzielen. Testen und forschen, um erfolgreiche Ideen zu finden, ist das Herzstück der Innovation. Und es ist einfach die Art und Weise, wie im 21. Jahrhundert Wirtschaft funktioniert.
Die verarbeitende Industrie ist keine Branche, in der sich Veränderungen schnell vollziehen. Und es ist klar, dass die Investoren von Proto Labs – darunter auch Cathie Wood – viel Wachstum erwarteten, bevor das Unternehmen liefern konnte. Aber die stetig wachsende Akzeptanz der Dienstleistungen ist ein gutes Zeichen dafür, dass die Kunden den Wert erkennen. Irgendwann wird das auch die Wall Street tun.
Jason Hawthorne besitzt Aktien von Proto Labs. The Motley Fool empfiehlt Aktien von 3D Systems und Proto Labs. Dieser Artikel erschien am 2.2.2022 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.
Motley Fool Deutschland 2022