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Ende des aggressivsten Fed-Zinszyklus seit den 1980er Jahren in Sicht?

Veröffentlicht am 24.03.2023, 09:10
Aktualisiert 24.03.2023, 10:12
© Reuters.

Investing.com - Es sind unruhige Zeiten an der Wall Street: Die US-Notenbank Fed hat auf ihrer jüngsten Sitzung des Offenmarktausschusses signalisiert, dass der US-Wirtschaft womöglich eine erhebliche Abkühlung bevorsteht. Notenbankchef Jerome Powell und seine Kollegen ließen durchblicken, dass es derzeit kaum Grund für großen Optimismus gibt. An der Wall Street fiel das Urteil ähnlich skeptisch aus. Doch was sind die Gründe für diese pessimistische Einschätzung? Wir haben uns für Sie auf Spurensuche begeben und die wichtigsten Fakten und Expertenmeinungen zusammengetragen.

"Unsere Bank-Experten erwarten einen erheblichen Anstieg der Finanzierungskosten, der sich in restriktiveren Bedingungen für die Kreditvergabe, einem langsameren Kreditwachstum und einer Ausweitung der Kreditspreads niederschlagen wird", heißt es bei Morgan Stanley (NYSE:MS).

Dennoch: Nach der Entscheidung am Mittwoch, die Leitzinsen um weitere 25 Basispunkte anzuheben, ist ein Ende des aggressivsten Zinszyklus seit den 1980er Jahren nun endlich in Sicht. "Die Renditekurven beginnen sich von einem tief invertierten Niveau aus zu versteilen, was darauf hindeutet, dass das Ende des Zinserhöhungszyklus nach Einschätzung der Marktteilnehmer immer näher rückt und die Wahrscheinlichkeit von Zinssenkungen in absehbarer Zeit gestiegen ist", schreibt Capital Economics. "In Anbetracht der sich eintrübenden Wachstumsaussichten und der Tatsache, dass die meisten Notenbanken das Leitzinsniveau inzwischen als über dem mittelfristigen "neutralen Zinssatz" angesiedelt erachten, sind solche Überlegungen durchaus nachvollziehbar."

Während die Dot-Plot-Matrix der Fed auf einen weiteren Zinsschritt auf 5,1 % hindeutet, sehen die Händler das nicht unbedingt als gesichert an. Dem FedWatch-Tool der CME Group (NASDAQ:CME) zufolge lag die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed die Leitzinsen auf der Mai-Sitzung nicht anheben würde, bei 67 %. Für Juni zeichnet sich ein ähnliches Bild ab, während die erste Zinssenkung bereits im Juli erwartet wird. 

Die Experten aus den großen Wall-Street-Banken hingegen vertrauen auf Powells Worte, wonach Zinssenkungen in diesem Jahr nicht zur Basisprognose der US-Zentralbank gehören.

"Wir gehen davon aus, dass der Offenmarktausschuss den Leitzins im Mai um weitere 25 Basispunkte anheben und damit das Zielband für den Schlüsselzins auf 5,00 bis 5,25 % bringen wird", hieß es bei der britischen Investmentbank Barclays (LON:BARC). "Danach erwarten wir eine Pause und die Beibehaltung des Zinsniveaus für den Rest des Jahres."

Bei JPMorgan (NYSE:JPM) und der Bank of America (NYSE:BAC) rechnet man ebenfalls mit einem weiteren Zinsschritt um 25 Basispunkte, während die Citigroup (NYSE:C) zwei weitere Erhöhungen der Fed Funds voraussagt. Die Terminal Rate schätzen sie auf 5,5 bis 5,75 %.

Im Schatten der jüngsten Bankenkrise glauben einige Experten aber auch, dass mit weiter steigenden Leitzinsen die Gefahren für das Finanzsystem zunehmen, was die Fed letztendlich zum Einlenken bewegen könnte. So äußerte Goldman Sachs (NYSE:GS) die Befürchtung, wonach die höheren Zinsen "die Wahrscheinlichkeit eines ernsteren Abwärtsszenarios erhöhen", etwas, worauf die Fed aus sein könnte, um den laut Powell intakten disinflationären Trend zu verstärken.

In ihrer Basisprognose erwarten die Goldmänner zwei weitere Zinserhöhungen, eine im Mai und eine im Juni, jeweils um 25 Basispunkte auf ein Zinshoch von 5,5 %.

"Daneben ziehen wir aber auch zunehmend die Möglichkeit in Betracht, dass eine nach wie vor stark inverse Zinsstrukturkurve die finanzielle Gesundheit der Banken so stark belasten könnte, dass dies zumindest ein Grund sein könnte, den Leitzins künftig wieder zu senken", hieß es.

Die Bemerkungen von der US-Investmentbank spiegeln das wachsende Unbehagen der Ökonomen wider, denen zufolge die Fed die Stärke der Wirtschaft überschätzt haben könnte. Die US-Wirtschaft hat sich in den letzten Jahren robust entwickelt, doch mehren sich nun die Anzeichen, dass sich das Wachstum erheblich verlangsamen könnte, nicht zuletzt wegen der restriktiveren Kreditvergabe, die Kredite für Unternehmen und Verbraucher verteuert und somit zu weniger Investitionen und Konsum führt.

In einem Szenario, in dem sich das Wachstum erheblich verlangsamt, droht dem S&P 500 nach Einschätzung von Capital Economics weiteres Ungemach. "Wir gehen nach wie vor davon aus, dass der S&P 500 in den kommenden Quartalen vor dem Hintergrund eines enttäuschenden Wirtschaftswachstums in Richtung der im Oktober letzten Jahres erreichten Tiefststände von rund 3.600 Punkten zurückfallen und diese wohl auch unterschreiten wird", schrieb Analyst Filippos Papasavvas. "Wegen der verzögerten Auswirkungen der geldpolitischen Straffung und der anhaltenden Turbulenzen im regionalen Bankensystem der USA dürften auch die übrigen Aktienindizes aus den Industrieländern unter Druck geraten."

von Robert Zach

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