Investing.com - US-Solarwerte haben am Mittwoch kräftig Gegenwind bekommen. Nach einer Serie negativer Analystenkommentare zu Enphase Energy (NASDAQ:ENPH), SolarEdge Technologies (NASDAQ:SEDG) und Sunrun (NASDAQ:RUN) drehten die Aktien teils deutlich ins Minus. Im Mittelpunkt standen dabei schwächere Nachfrageaussichten, Margenrisiken und zunehmende Unsicherheit rund um steuerliche Anreize im Rahmen des Inflation Reduction Act.
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Die Investmentbank Guggenheim strich ihre Empfehlungen für Enphase und SolarEdge und setzte beide Titel auf „Sell“. Grund war der gestrige Quartalsbericht von Enphase, der laut den Experten schlechter ausfiel „als zunächst ersichtlich“. Trotz kurzfristiger steuerlicher Impulse im frühen Jahr 2025 stagniere das Umsatzwachstum – die grundlegenden Geschäftszahlen hätten sich deutlich verschlechtert. Das Kursziel wurde auf 33 US-Dollar gesetzt.
Zweifel äußerten die Analysten auch an der Energiespeichersparte. Dass Enphase die zuletzt eingebrochenen Bruttomargen in diesem Bereich vollständig zurückholen könne, sei nicht glaubwürdig, so Guggenheim. Als Gründe wurden unter anderem höhere Kosten für nicht-chinesische Batteriezellen und ein drohender Nachfragerückgang bei weiteren Preiserhöhungen genannt.
Auch SolarEdge rutschte unter die Räder. Hier warnte Guggenheim vor ähnlichen Problemen in Europa und den USA. Die Erwartungen für 2026 seien deutlich zu hoch. Das Kursziel wurde auf nur noch 5 US-Dollar festgelegt. Ein positives EBITDA sei demnach nicht vor 2027 zu erwarten.
Zeitgleich senkte Morgan Stanley (NYSE:MS) seine Einstufungen für Enphase und SolarEdge auf „Underweight“ und stufte Sunrun auf „Equal-weight“ zurück. Die Analysten verwiesen auf die verschlechterte Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen auf Privathäusern und die Gefahr politischer Änderungen am IRA. Besonders das Geschäft mit Dachanlagen sei empfindlich gegenüber Verbraucherstimmung und regulatorischen Eingriffen.
Während Morgan Stanley bei Versorgerlösungen wie First Solar (NASDAQ:FSLR) und Shoals Technologies (NASDAQ:SHLS) weiter positiv gestimmt bleibt, sehen die Experten für den Residential-Bereich kurzfristig kaum Licht. Zudem dürfte die Schwäche bei privaten Neuinstallationen auch die Emission von ABS-Papieren bremsen, so die Einschätzung.
Für die Branche bleibt das Umfeld damit angespannt. Die Brokerhäuser rechnen erst in der zweiten Jahreshälfte 2025 mit mehr Klarheit rund um die Förderbedingungen. Bis dahin dürfte die Unsicherheit anhalten – und damit auch die Schwankungen bei den Aktienkursen.
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