Investing.com - Die Geschäftszahlen von Unilever (AS:ULVR) haben am Donnerstag ein gemischtes Bild geliefert. Während die Erwartungen größtenteils erfüllt wurden, fehlte es an positiven Überraschungen, um die Anleger zu überzeugen. Die Aktie verlor daraufhin mehr als fünf Prozent.
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Umsatzziel leicht übertroffen, Wachstum stagniert
Der Konsumgüterkonzern erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 60,8 Milliarden Euro und übertraf damit die Prognosen der Analysten knapp. Das organische Wachstum lag bei 4,2 Prozent und blieb damit minimal hinter den erwarteten 4,3 Prozent zurück. Dabei machte sich bemerkbar, dass Preiserhöhungen zunehmend an Schwung verloren, während die Absatzmengen konstant blieben.
Das operative Ergebnis lag mit 11,2 Milliarden Euro leicht über den Schätzungen, während die operative Marge um 15 Basispunkte zulegte. Der Gewinn je Aktie stieg um 2,1 Prozent auf 2,98 Euro. Insgesamt ein solides Ergebnis - doch die Anleger hatten offenbar auf stärkere Impulse gehofft.
Verhaltener Ausblick drückt auf die Stimmung
Für 2025 zeigt sich das Management vorsichtig. Zwar rechnet Unilever mit einem organischen Wachstum von 3 bis 5 Prozent im Gesamtjahr, doch der Jahresstart dürfte schleppend verlaufen.
"Die Prognose signalisiert einen zähen Start ins Jahr. Wir halten die Ziele zwar für realistisch, könnten uns aber vorstellen, dass die Markterwartungen für das erste Halbjahr noch gesenkt werden", kommentierten Analysten von RBC Capital Markets.
Zusätzliche Unsicherheit bringt die geplante Abspaltung der Eissparte, die künftig unter der Führung des früheren Heineken-Chefs Jean-François van Boxmeer an den Börsen in Amsterdam, London und New York notiert sein soll.
Markt bleibt skeptisch - auch Aktienrückkauf überzeugt nicht
Die verhaltene Prognose und die Unsicherheiten rund um die Neustrukturierung des Unternehmens sorgten für Enttäuschung an der Börse. Die Unilever-Aktie rutschte nach der Veröffentlichung der Zahlen um mehr als fünf Prozent ab.
Auch das angekündigte Aktienrückkaufprogramm über 1,5 Milliarden Euro konnte den Kurs nicht stützen. Es soll noch vor der Abspaltung des Eisgeschäfts abgeschlossen werden, wurde vom Markt aber eher als Pflichtprogramm denn als strategischer Wurf gewertet.
Unilever steht damit weiter unter Druck, sein Wachstumstempo zu erhöhen und Effizienzgewinne sichtbarer zu machen. Zwar hat das Unternehmen in Marken und Kostenkontrolle investiert, doch am Markt fehlt noch das Vertrauen, dass sich diese Maßnahmen auch in stärkerem Volumenwachstum und besserer Performance der einzelnen Geschäftsbereiche niederschlagen.
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