Riad (Reuters) - Der für kommendes Jahr geplante Börsengang (IPO) des saudiarabischen Ölgiganten Aramco kommt nach den Worten von Kronprinz Mohammad bin Salman wie geplant voran.
Über die Einzelheiten des IPO werde noch diskutiert, sagte der 32-Jährige der Nachrichtenagentur Reuters. Da noch nicht entschieden wurde, an welcher Börse der Börsengang stattfinden soll, war an den Märkten spekuliert worden, dass das Vorhaben verschoben oder ganz auf Eis gelegt werden könnte.
Geplant ist, einen Anteil von rund fünf Prozent bei Anlegern unterzubringen. Dies könnte bis zu 100 Milliarden Dollar in die saudiarabischen Kassen spülen. Ziel des Kronprinzen ist es genügend Mittel freizuschaufeln, um sein Land aus der Abhängigkeit von Ölexporten zu lösen. Er rechne damit, dass Aramco als Gesamtunternehmen mit mehr als zwei Billionen Dollar bewertet werde, sagte er.
Der Zeitpunkt des Börsengangs dürfte Industriekreisen zufolge auch von der Zustimmung der Regulierungsbehörden des Landes abhängen, wo er stattfinden soll. Eine Rolle dürfte auch der Ölpreis spielen. Gegenwärtig liegt er bei etwas unter 60 Dollar - einem Niveau, das in saudiarabischen Kreisen als gutes Niveau bezeichnete wurde.
Insidern zufolge denkt China über einen Einstieg nach. Die Volksrepublik wolle sich bis zu fünf Prozent an dem Unternehmen durch einen Direktkauf von Aktien sichern, hieß es Mitte des Monats. Dadurch erhielte Saudi-Arabien auch die Möglichkeit, andere Optionen als den klassischen Börsengang in Betracht zu ziehen.