Investing.com - Europäische Aktienkurse fallen am Mittwoch. Meldungen über eine Reduzierung der EZB-Lockerungen verunsichern die Märkte und das Wachstum im Privatsektor der Eurozone erreicht den tiefsten Stand seit 20 Monaten. Einzelhandelsumsätze in den Ländern der Region zeichnen ein uneinheitliches Bild.
Im europäischen Mittagshandel verliert der DJ Euro Stoxx 50 0,82 Prozent, CAC 40 zieht sich um 0,82 Prozent zurück und der DAX stürzt um 0,77 Prozent ab.
Einem Bericht von Bloomberg, der sich auf ungenannte Quellen aus der EZB stützt, zufolge plant die Zentralbank das allmähliche Auslaufen der monatlichen Vermögenswertkäufe in Höhe von 80 Mio. Euro (90 Mio. USD), bevor es sein Programm zur quantitativen Lockerung im März 2017 beendet.
Die Märkte reagieren mit sinkenden Kursen, obwohl die Bank EZB-Pressesprecher Michael zufolge diese Möglichkeit nicht einmal diskutiert habe.
Der Dienstleistungs-PMI für die Eurozone fiel im September auf den tiefsten Stand seit 20 Monaten. Der zusammengesetzte PMI, einschließlich Dienstleistungen und Gewerbe, erreicht im dritten Quartal in Folge den niedrigsten Stand seit Ende 2014.
Einzelhandelsumsätze in der Region fielen im August uneinheitlich aus. Der Rückgang lag mit 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat unter den Erwartungen von 0,3 Prozent.
Im Vergleich zur Vorjahresperiode jedoch stiegen die Umsätze um 0,6 Prozent und enttäuschten damit die Erwartungen von einem 1,5-prozentigen Anstieg.
Ölpreise derweil erreichen den höchsten Stand seit Juni. Spekulationen auf bullishe Bestandsdaten aus den USA fördern den Anstieg.
Energie-Aktien notieren trotzdem überwiegend höher, auch wenn der französische Öl- und Gasriese Total SA (PA:TOTF) um 1,00 Prozent abgestürzt ist. Der italienische ENI (MI:ENI) legt um 1,31 Prozent zu. Statoil ASA (OL:STL) gewinnt 0,96 Prozent dazu.
Finanzwerte handeln uneinheitlich. Französische Kreditgeber BNP Paribas (BNPP.PAR) und Societe Generale (SOGN.PAR) gehen um 1,69 bzw. 1,34 Prozent hoch, Deutsche Bank (XETRA:DBKGn) gewinnt 0,55 Prozent dazu. Commerzbank (DE:CBKG) geht jedoch um 1,24 Prozent runter.
Italiens Unicredit (MILAN:CRDI) und Intesa Sanpaolo (MILAN:ISP) steigen um 1,30 bzw. 0,80 Prozent, die spanischen Banken BBVA (MADRID:BBVA) und Banco Santander (MADRID:SAN) legen um 0,83 bzw. 0,20 Prozent zu.
In London fällt der rohstofflastige FTSE 100, gedrückt vom uneinheitlichen Bergbausektor, um 0,40 Prozent .
Glencore (LONDON:GLEN) verliert 1,43 Prozent und Bhp Billiton (LONDON:BLT) gibt um 0,33 Prozent nach. Anglo American (LON:AAL) und Rio Tinto (LON:RIO) dagegen steigen um 1,54 bzw. 0,41 Prozent.
Energiewerte tragen zu Gewinnen bei: BP (LONDON:BP) verzeichnet einen Anstieg von 0,19 Prozent, Royal Dutch Shell (LONDON:RDSa) steigt um 0,72 Prozent hoch.
Finanzwerte handeln ebenfalls uneinheitlich: HSBC Holdings (LON:HSBA) und Barclays (LON:BARC) steigen um 0,19 bzw. 0,20 Prozent, während Royal Bank of Scotland (LON:RBS) um 0,85 und Lloyds Banking (LON:LLOY) um 1,31 Prozent zurückgeht.
Aktienmärkte in den USA starten flach. Dow Jones Industrial Average deutet einen Verlust von 0,07 Prozent an, S&P 500 dürfte um 0,01 Prozent fallen. Bei Nasdaq 100 wird ein Abstieg von 0,01 Prozent erwartet.