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Investing.com - Der US-Dollar, eine der stabilsten und am meisten akzeptierten Währungen der Welt, ist bei Anlegern, Unternehmen und Institutionen gleichermaßen beliebt. Doch die Sicherheit von Dollar-Einlagen außerhalb der USA ist ein Thema, das oft übersehen wird. Viele Menschen und Institutionen vertrauen darauf, dass ihr Geld in Übersee genauso sicher ist wie zu Hause, aber ist das wirklich der Fall?
Diese Frage wirft ein Schatten auf die Sicherheit ihrer Einlagen und lässt vielleicht sogar Zweifel an der internationalen Finanzstabilität aufkommen. Denn während die USA eine ausgeklügelte Regulierung haben, die Einlagen von Menschen und Institutionen schützt, sind Dollar-Konten außerhalb der USA nicht durch die FDIC oder andere US-Sicherungssysteme geschützt.
Konkret geht es hierbei um den so genannten Eurodollar-Markt. Dabei handelt es sich nicht um das Euro-Dollar-Währungspaar, sondern um einen US-Dollar, der auf Bankkonten in Banken außerhalb der USA gehalten wird. Es handelt sich also um einen Dollar-Devisenmarkt außerhalb der USA.
Eurodollars werden häufig von Unternehmen, Regierungen, Schattenbanken und anderen Finanzinstitutionen verwendet, um kurzfristige Kredite aufzunehmen oder überschüssige Cash-Reserven zu parken. Mit seiner Tiefe bildet er das Fundament, auf dem die heutigen Handels- und Finanzströme aufbauen.
In den Medien dominieren derzeit die Schlagzeilen über den Kollaps der SVB und der Signature Bank (NASDAQ:SBNY). Dank der raschen Intervention des US-Finanzministeriums und der Fed konnten jedoch alle Einlagen der Kunden, die dort ein Konto unterhalten, gesichert werden. "Dennoch hat der Vertrauensverlust in die US-Regionalbanken das Bewusstsein für das Kreditrisiko der Banken geschärft und zu einer Flucht aus kleineren Banken in sicherere Häfen geführt", schreibt Joseph Wang, CIO bei Monetary Marco, in einem aktuellen Blogbeitrag.
Nach seiner Beurteilung könnte ein solches Szenario ebenso eintreten, wenn Dollar-Einleger bei ausländischen Banken erkennen, dass "nur US-Banken die volle Unterstützung der Dollar-Druckerei genießen".
In der Regel unterliegen solche Banken nur der Kontrolle durch lokale Regulierungsstellen. Für Dollar-Einlagen können und dürfen sie jedoch keine Garantie geben, erläutert Wang. Selbst Niederlassungen ausländischer Banken in den USA seien in der Regel nicht durch die FDIC abgesichert, sagt er.
Laut Wang können Banken Abhebungen von Dollar-Einlagen für gewöhnlich mit ihren liquiden Dollar-Assets oder durch die Inanspruchnahme der Unterstützung des öffentlichen Sektors ausgleichen. Gemeinsam halten ausländische Banken bei der Fed 1,3 Billionen Dollar in Cash. "Wenn das nicht ausreicht, können sie auch Kredite bei ihrer eigenen Zentralbank oder der Fed aufnehmen. Einige ausländische Länder unterhalten enorme Mengen an Dollarreserven, um den Dollarbedarf ihrer Banken zu decken", schreibt er. Andere Länder seien dagegen auf Notkredite der Fed angewiesen, die durch ihre Devisenswap-Linien und die FIMA-Repo-Fazilität zum globalen Dollar-Kreditgeber der letzten Instanz geworden sei.
Die Fed-Fazilitäten seien zwar ein starker Rettungsanker, sie seien aber nicht unbegrenzt, erklärte Wang. "Die FIMA-Repo-Fazilität ist auf läppische 60 Milliarden Dollar begrenzt. Die Devisenswap-Linien der Fed sind für die engsten Verbündeten der USA 'unbegrenzt' und für einige wenige andere auf 30 oder 60 Milliarden Dollar limitiert. In der Vergangenheit wurden die Swap-Linien in erheblichem Umfang in Anspruch genommen und haben erfolgreich dazu beigetragen, den Dollar-Squeeze abzumildern. Sie unterliegen jedoch letztlich auch politischen Erwägungen und sind daher nicht uneingeschränkt verfügbar."
Wenngleich es nach Einschätzung von Wang kaum Anzeichen für einen Dollar-Run gibt, so besteht doch die Möglichkeit eines solchen in einer Welt, in der das Bewusstsein für das Kreditrisiko der Banken zunimmt.
In der Woche bis zum 22. März wurden 60 Milliarden Dollar aus der FIMA-Repo-Fazilität abgerufen - erheblich mehr als üblich. Den Daten der Fed war jedoch nicht zu entnehmen, welche Zentralbank für diesen Anstieg verantwortlich war. Es bestehe also ein gewisser Bedarf an Dollar, so Wang.
Notenbanken können Dollar-Beträge gegen die Hinterlegung von US-Anleihen als Sicherheit abrufen.
"Der Zusammenbruch der Credit Suisse (SIX:CSGN) erschüttert offenbar das Vertrauen in die europäischen Banken, insbesondere in die Deutsche Bank (ETR:DBKGn). Die meisten europäischen Länder unterhalten nur geringe Devisenreserven und sind vollständig vom Tropf der Fed abhängig."
Nach Recherchen von Wang sitzen europäische Banken auf Dollar-Verbindlichkeiten in Höhe von 3 Billionen Dollar in Europa und etwa dem gleichen Betrag außerhalb Europas. "Bei den Dollar-Einlegern im Ausland handelt es sich in der Regel um institutionelle Kunden und Unternehmen, die eine hohe Risikoaversion aufweisen können", sagte er. "Die Pleite einer regionalen US-Bank hat einigen Einlegern vor Augen geführt, dass kleinere Banken nicht immer sicher sind. Sorgen über große ausländische Banken könnten leicht zu der Auffassung führen, dass der Dollar nur innerhalb der USA sicher ist. Das wäre eine Krise, die sich nicht so einfach aus der Welt schaffen lassen würde", resümierte Wang.
von Robert Zach
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