Von Peter Nurse
Investing.com – Auf den europäischen Aktienmärkten waren die Handelsspannen am Freitag sehr eng, da viele Anleger auf die wichtigen US-Arbeitsmarktdaten warten, die Auswirkungen auf die zukünftige Geldpolitik der Fed haben könnten.
Um 10:45 Uhr MEZ lag der DAX 0,1 % im Plus, der CAC 40 in Frankreich verlor 0,3 % und der FTSE 100 in London lag 0,1 % im Plus.
Der Leiter der Fed, Jerome Powell, hat deutlich gemacht, dass es für eine Änderung der Marschroute seitens der Zentralbank einer wirtschaftlichen Erholung und damit auch eine Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt bedürfe.
Anekdotische Beweise deuten jedoch darauf hin, dass sich die wirtschaftliche Erholung in den vergangenen Wochen etwas verlangsamt hat, da das Corona-Virus in vielen Ländern wieder auf dem Vormarsch ist. Die Anleger werden deshalb ganz besonders auf die Arbeitsmarktdaten aus den USA achten, um eine Prognose zur Reduzierung der Anleihekäufe seitens der Fed abgeben zu können. Die Geldpolitik der Fed hat die Rally der letzten 18 Monate stark unterstützt.
In der Eurozone werden dagegen am Freitag die Zahlen zum Einkaufsmanagerindex (EMI) veröffentlicht. Eine Verschlechterung gilt als wahrscheinlich, da die starke Zunahme der Corona-Neuerkrankungen eine gewichtige Rolle bei der wirtschaftlichen Erholung spielt.
Zuvor wurde bereits am Freitag der chinesische Caixin Einkaufsmanagerindex veröffentlicht. Der Wert ist auf 46,7 gesunken, den niedrigsten Stand seit April 2020. Die Daten deuten darauf hin, dass der Dienstleistungssektor des Landes im August in Bedrängnis geraten ist.
Auf Unternehmensseite stach die Aktie von Berkeley Group (LON:BKGH) heraus, die 0,5 % zulegen konnte, nachdem der in Großbritannien ansässige Hausbauer angekündigt hatte, dass sein Gesamtjahresgewinn mindestens so gut wie im Vorjahr sein wird. Das Unternehmen warnte jedoch auch vor einer Baukosteninflation sowie vor Lieferketten- und Arbeitsmarktproblemen.
Covestro (F:1COV) konnte 0,5 % zulegen, nachdem das deutsche Chemieunternehmen bestätigt hatte, dass es einen Stellenabbau von 1.700 Stellen seiner weltweit 16.500 Stellen plant.
Die Rohölpreise blieben am Freitag nahezu unverändert. Dennoch steuert der Ölpreis auf ein Wochenplus zu, das durch einen stärkeren Rückgang der US-Rohöllagerbestände im Vorfeld der Unterbrechungen durch Hurrikan Ida getragen wird.
Gegen 8:45 Uhr MEZ verloren US-Rohöl-Futures 0,1 % auf 69,92 USD pro Barrel, während Brent um 0,1 % auf 73,09 USD stiegen. Beide Kontrakte konnten am Donnerstag rund 2 % zulegen und somit im Wochenrückblick kleine Gewinne verbuchen.
Gold-Futures stiegen um 0,1 % auf 1.813,85 USD pro Unze, während der EUR/USD 0,1 % auf 1,1878 zulegen konnte.