Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte sind am Freitag schwächer in den Handel gestartet und haben an den negativen Vorgaben der Wall Street angeknüpft, nachdem ein starker Anstieg der Anleiherenditen die Stimmung belastet hat.
Gegen 9:45 Uhr handelte der DAX 0,3% niedriger, der CAC 40 fiel um 0,6% und der FTSE Index gab 0,3% ab.
Rohstoff- und Technologiewerte zollten den Bewertungssorgen am Markt, ausgelöst durch straffere Finanzierungsbedingungen, Tribut.
Die Aktien des Minenbetreibers BHP (ASX:BHP) (NYSE:BHP) fielen um 1,1% und die des Ölkonzerns BP (NYSE:BP) um 1,8%, während die Technologiewerte ASML Holding (NASDAQ:ASML), Logitech (NASDAQ:LOGI) und Adyen (AS:ADYEN) alle um mehr als 1% zurücksetzten.
Die Aktien von IAG (LON:ICAG) stiegen um 2,6%, nachdem der Eigentümer von British Airways auf die britischen Pläne zur möglichen Wiedereröffnung der Reisemärkte ab Mitte Mai als ermutigendes Signal hinwies, auch wenn der Konzern für 2020 einen Verlust von 4,37 Mrd. Euro (5,31 Mrd. Dollar) auswies.
Die Aktien der Deutschen Telekom (OTC:DTEGY) kletterten um 0,1% und schnitten damit besser als der Gesamtmarkt ab, nachdem der deutsche Telekommunikationsriese einen starken Anstieg des Nettogewinns und anziehende Umsätze im vierten Quartal gemeldet hat.
BASF (DE:BASFN), einer der größten Chemiekonzerne der Welt, meldete ebenfalls besser als erwartete Zahlen. Das Unternehmen äußerte sich optimistisch über die Aussichten für seinen größten Kunden, die Automobilindustrie. Dennoch fiel die Aktie um 0,9%.
Die globale Schwäche begann gestern an der Wall Street, als der technologielastige Nasdaq mit einem Minus von 3,5% den schlechtesten Tag seit fast vier Monaten erlitt. Dieser Ausverkauf setzte sich an den asiatischen Börsen fort: Japans Nikkei schloss fast 4% niedriger und Hongkongs Hang Seng gab über 3% ab.
Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe konnte kurzzeitig die Marke von 1,6% überwinden und erreichte damit den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr. Sobald die Zinsen am langen Ende der Kurve steigen, nehmen die Opportunitätskosten für das Halten von Vermögenswerten zu, die erst in der Zukunft freien Cashflow generieren.
Die deutschen Importpreise per Berichtsmonat Januar haben am Freitag positiv überrascht. Im weiteren Tagesverlauf wird sich der Fokus auf die französischen und spanischen Verbraucherpreise richten. Die Europäische Zentralbank hat mitgeteilt, dass sie angesichts der zugrunde liegenden Probleme, mit denen die Wirtschaft der Eurozone nach wie vor konfrontiert ist, davon ausgeht, dass sie über jeden kurzfristigen Anstieg des Verbraucherpreisindex hinwegsehen wird.