Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte sind am Mittwoch freundlich in den Handelstag gestartet und setzten die durch die Aussagen des Fed-Präsidenten Jerome Powell losgetretene globale Rallye fort.
Bis 10:40 Uhr MEZ wurde der DAX 0,5 % höher gehandelt, der CAC 40 in Frankreich stieg um 0,5 % und der britische FTSE 100 notierte 0,8 % höher.
Die meisten Sektoren tendierten zu diesem Zeitpunkt in Europa fester. Vor allem Rohstoffunternehmen konnten zulegen. Niedriger als erwartete Inflationsdaten aus China nährten die Hoffnung auf eine lockerere Geldpolitik und unterstützten Aktien von Immobilienentwicklern und anderen Rohstoffkäufern.
Hilfreich waren auch Kommentare von Powell bei seiner Anhörung zur Bestätigung einer zweiten Amtszeit, in der er erklärte, dass die US-Wirtschaft selbst angesichts der neuen Corona-Variante einen schnelleren Kurswechsel verkraften würde.
In Europa stieg die Aktie von J Sainsbury (OTC:JSAIY) um 1,4 %, nachdem der britische Supermarktkonzern seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr um mindestens 9 % angehoben hatte.
Dunelm (LON:DNLM) notierte 6,9 % höher, nachdem der britische Einrichtungseinzelhändler angab, dass sein Gesamtjahresgewinn nach einer Rekordperformance in der Weihnachtszeit „wesentlich über“ den Markterwartungen liegen werde.
Pagegroup (LON:PAGE) war immerhin noch mit 1 % im Plus, nachdem der Personalvermittler zum dritten Mal innerhalb von sechs Monaten seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr angehoben hatte.
Auf der Verliererseite stach vor allem Philips (AS:PHG) hervor, dessen Unternehmensaktie 10 % nachgaben. Kurz zuvor hatte das niederländische Gesundheitstechnologieunternehmen angekündigt, dass der Kerngewinn im 4. Quartal aufgrund eines weltweiten Mangels an elektronischen Komponenten und die Folgen eines massiven Rückrufs von Beatmungsgeräten um 40 % einbrechen werde.
Volkswagen (DE:VOWG_p) notierte 1,6 % tiefer, nachdem der deutsche Autogigant seine Autoauslieferungen für 2021 um 8,1 % auf knapp 4,9 Millionen nach unten korrigierte. Als Gründe wurden Engpässe in den Lieferketten angegeben.
Trotz des Optimismus an den Aktienmärkten gab es in Europa kaum Hinweise auf ein Nachlassen der Omikron-Welle. Deutschland meldete am Dienstag einen neuen Tagesrekord und mehr als die Hälfte der Menschen in Europa könnten sich in den nächsten zwei Monaten mit der neuen Variante infizieren, wenn die Infektionen im aktuellen Tempo weiter steigen, teilte die Weltgesundheitsorganisation mit.
Die Ölpreise konnten Zugewinne verzeichnen und setzte die Rallye vom Vortag fort.
Die Daten des American Petroleum Institute legen jedoch nahe, dass Vorsicht geboten ist. Während der Rohöllagerbestand letzte Woche um 1,1 Millionen Barrel sank, stieg der Benzinlagerbestand um satte 10,9 Millionen Barrel an. Dies deutet darauf hin, dass der Omikron-Ausbruch Auswirkungen auf das Verhalten der US-amerikanischen Autofahrer haben könnte.
Bis 10:30 Uhr MEZ wurden US-Rohöl-Future 0,8 % höher bei 81,87 USD pro Barrel gehandelt, während die Nordseesorte Brent um 0,6 % auf 84,19 USD zulegen konnte. Beide Kontrakte stiegen am Vortag um rund 3,5 %.
Darüber hinaus fiel an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse Nymex gehandelte Gold-Future um 0,1 % auf 1.816,65 USD je Feinunze, während EUR/USD mit 1,1367 etwas höher gehandelt wurde.