von Peter Nurse
Investing.com - An den europäischen Aktienmärkten gab es am Montag angesichts fehlender Impulsgeber, die erst im Laufe der Woche in Form der US-Inflationsdaten, einer Fülle von Notenbankerauftritten und weiterer Quartalsberichte zu erwarten sind, wenig Bewegung.
Um 09:50 MEZ stand der DAX um 0,1% tiefer, der britische FTSE Index war unverändert, während der französische CAC 40 um 0,1% anstieg.
Zahlreiche Zentralbanker werden in dieser Woche Reden halten. Dabei stehen vor allem die Ausführungen des US-Notenbankchefs Jerome Powell um 20:30 Uhr MEZ im Mittelpunkt des Interesses, zumal die Fed erst auf ihrer Sitzung in der vergangenen Woche beschlossen hat, die Anleihekäufe zu reduzieren.
Die Fed hielt auf ihrer Sitzung in der vergangenen Woche an der Einschätzung fest, dass sich die hohe Inflation als "vorübergehend" erweisen würde, doch könnte diese Einschätzung in dieser Woche erneut auf den Prüfstand gestellt werden, zumal für Oktober neue Mehrjahreshöchststände beim Verbraucherpreisindex erwartet werden.
In Europa hat der Chefökonom der Europäischen Zentralbank, Philip Lane, am Montag in einem Interview mit einer spanischen Zeitung erklärt, dass die Inflation in der Eurozone im nächsten Jahr zurückgehen werde, und damit die bereits bekannte Botschaft der Bank wiederholt, dass der hohe Preisanstieg vorübergehend sei. Der Gouverneur der Bank of England, Andrew Bailey, hat die Chance, eine gewisse Schadensbegrenzung bei der Kommunikationsstrategie der Bank zu bewirken, nachdem diese eine allgemein erwartete Zinserhöhung ausfallen lassen hatte.
Unter den Einzelwerten stiegen die Aktien von Covestro (F:1COV) (DE:{958839|1COV}}) um 2,5 %. Der deutsche Chemiekonzern erhöhte zum dritten Mal in diesem Jahr seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr, nachdem er im dritten Quartal einen Gewinnsprung von 89 % verzeichnet hatte.
Auf der anderen Seite fiel die Aktie von PostNL (AS:PTNL) um 3,5%, nachdem der niederländische Postkonzern im dritten Quartal einen Gewinnrückgang verzeichnet hatte, der auf ein langsameres internationales Volumenwachstum und Unterbrechungen in der globalen Lieferkette zurückzuführen war. In Frankreich fiel die Aktie von Bouygues (PA:BOUY) um 4,0%, während die von Engie (PA:ENGIE) um 0,7% anstieg, nachdem Ersterer zugestimmt hatte, die Dienstleistungssparte Equans von Engie für rund 8,2 Milliarden US-Dollar zu übernehmen.
Auch der Reisesektor steht am Montag im Fokus. Air France (PA:AIRF) KLM (OTC:AFLYY) steigt um 1,7 %, SAS (ST:SAS) um 2,1 % und Tui (DE:TUIGn) um 0,6 %. Der Grund: Die USA heben ihre pandemiebedingten Reisebeschränkungen auf, die viele internationale Besucher seit Anfang letzten Jahres an der Einreise gehindert haben. Zuvor hatten am Freitag die Studienergebnisse des antiviralen Corona-Mittels von Pfizer (NYSE:PFE) den Reisewerten neuen Auftrieb gegeben.
Die Rohölpreise stiegen am Montag, nachdem Saudi Aramco (SE:2222) am Freitagabend den offiziellen Verkaufspreis für sein Rohöl angehoben hatte, was darauf hindeutet, dass es trotz des erhöhten Preisniveaus weiterhin eine starke Nachfrage verzeichnet.
Um 9:50 MEZ wurden US-Rohöl-Futures um 1% höher zu 82,11 USD das Barrel gehandelt, während der internationale Benchmark Brent um 0,9% auf 83,51 USD stieg.
Darüber hinaus fielen US-Gold-Futures um 0,1% auf 1.815,50 USD/Unze, während der EUR/USD um 0,1% auf 1,1572 anstieg.