Von Dhirendra Tripathi
Investing.com - Die Aktien von Fannie Mae (OTC:FNMA) und Freddie Mac (OTC:FMCC) rühren sich am Donnerstag in der US-Frühbörse kaum vom Fleck. Gestern waren die Papiere nach einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, die eine Reprivatisierung der staatlich geförderten Hypothekenbanken in absehbarer Zeit ausschließt, deutlich gefallen.
Odeon Capital-Analyst Dick Bove war nur einer der Analysten, die ihre Beobachtung für die beiden Hypothekenagenturen aussetzten, nachdem der Oberste Gerichtshof am Mittwoch dem US-Präsidenten die Befugnis erteilt hatte, den Leiter der Federal Housing Finance Agency zu entlassen, die die Agenturen überwacht.
Bove will die Beobachtung der Aktien so lange aussetzen, bis er das Gerichtsurteil überprüft hat.
FHFA-Direktor Mark Calabria trat im Zuge des Gerichtsbeschlusses zurück und die FHFA sagte, das Weiße Haus habe Sandra Thompson als geschäftsführende Direktorin ernannt. Präsident Joe Biden hat angedeutet, dass er die Agenturen im Gegensatz zu seinem Vorgänger unter staatlicher Kontrolle halten will.
Die Aktien von Fannie und Freddie stürzten beide um mehr als 32% ab, der größte Tageseinbruch für die Unternehmen seit Februar 2017. Noch heftiger war der Aderlass bei verschiedenen Aktienklassen von Vorzugsaktien im Besitz großer Hedgefonds, die laut Bloomberg in einigen Fällen Verluste von mehr als 60% erlitten.
Die Fannie- und Freddie-Aktionäre Patrick Collins, Marcus Liotta und William Hitchcock hatten 2016 die FHFA und das Finanzministerium in Texas verklagt. Damit wollten sie durchsetzen, dass alle von den Agenturen erzielten Gewinne an die Aktionäre gehen, ein Schritt, dem sich die FHFA widersetzte.