23. Jul (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
AMADEUS FIRE AMDG.DE - Frankfurt: Der Personaldienstleister hat dank eines Zukaufs seinen Umsatz im ersten Halbjahr gesteigert, beim Gewinn allerdings wegen der Virus-Krise kräftige Einbußen hinnehmen müssen. Maßgeblich für die Umsatzsteigerung um 24 Prozent auf 137,4 Millionen Euro sei der Erwerb der Comcave Holding GmbH Ende 2019 gewesen, teilte Amadeus Fire mit. Im operativen Geschäft sackte das Betriebsergebnis (EBITA) dagegen um 29 Prozent auf 12,4 Millionen Euro ab. Nach Steuern blieb ein Gewinn von 7,1 Millionen Euro, ein Rückgang zum Vorjahresergebnis um 41 Prozent. Der Vorstand rechnet weiterhin nicht damit, im Verlaufe des zweiten Halbjahres 2020 wieder vollständig an das Vorkrisenniveau anschließen zu können. Allerdings zeigten Indikatoren wie das Ifo-Beschäftigungsbarometer leichte Erholungstendenzen in den Monaten Mai und Juni.
STMICROELECTRONICS STM.BN STM.PA - Der französisch-italienische Chiphersteller hat seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben. STMicroelectronics erwartet nun einen Nettoumsatz zwischen 9,25 und 9,65 Milliarden Dollar (rund 7,99 bis 8,33 Milliarden Euro), verglichen mit der vorherigen Prognose von 8,8 bis 9,5 Milliarden Dollar. In der zweiten Jahreshälfte solle das Umsatzwachstum 610 Millionen bis 1,01 Milliarden Dollar betragen, teilte das Unternehmen mit. Zuvor prognostizierte STM 340 Millionen bis 1,04 Milliarden Dollar. Grund für die besseren Aussichten sind laut STM verbesserte Marktbedingungen sowie neue Produkte und kundenorientierte Verkaufsprogramme.
AIXTRON AIXGn.DE - Düsseldorf: Der Chipanlagenbauer hat im zweiten Quartal weniger verdient. Bei einem Umsatzrückgang um zwölf Prozent auf 56 Millionen Euro brach das operative Ergebnis (Ebit) um 65 Prozent auf 3,3 Millionen Euro ein. Der um 42 Prozent auf 156,6 Millionen Euro gestiegene Auftragsbestand stimmt den Vorstand allerdings zuversichtlich, seine Jahresziele zu erreichen. "In der zweiten Jahreshälfte sollte unser Geschäft wieder deutlich dynamischer wachsen. Wir gehen davon aus, dass die Umsatzerlöse im dritten Quartal und dann noch einmal im Schlussquartal kräftig steigen werden", erklärte Vorstand Bernd Schulte.
ADVA OPTICAL NETWORKING ADAG.DE - Düsseldorf: Der Netzwerkausrüster hat in der Coronakrise von einer gestiegenen Nachfrage profitiert. Im zweiten Quartal legten die Erlöse um 9,3 Prozent auf 145 Millionen Euro zu. Das Betriebsergebnis erreichte 8,7 (Vorjahr: 2,5) Millionen Euro. "Die Nachfrage nach unseren Produkten und Dienstleistungen hat sich während der Covid-19-Pandemie bisher positiv entwickelt. Eine rezessionsbedingte Abkühlung in der zweiten Jahreshälfte ist zwar möglich, aber aktuell halten wir auch für Q3 weiteres Umsatzwachstum für wahrscheinlich", erklärte ADVA-Chef Brian Protiva. Mit einer KfW-Kreditlinie von über 40 Millionen Euro sei ADVA aber für alle Risiken gewappnet.
SIKA SIKA.S - Zürich: Dank Zukäufen hat der Schweizer Bauchemiekonzern den Halbjahres-Umsatz in Lokalwährungen um 2,9 Prozent auf 3,6 Milliarden Franken gesteigert. In den Monaten März, April und Mai sei das Geschäft durch die Corona-Pandemie beeinträchtigt worden, teilte Sika mit. Im Juni habe Sika erstmals seit Februar wieder ein organisches Umsatzwachstum erzielt. Der Gewinn sei in den ersten sechs Monaten um 16,7 Prozent auf 275,6 Millionen Franken abgesackt. Für das zweite Halbjahr geht der Konzern von höheren Umsätzen und einer überproportionalen Zunahme des Betriebsergebnisses (Ebit) aus. Sika bestätigte die mittelfristigen Ziele und peilt bis 2023 ein jährliches Umsatzwachstum von sechs bis acht Prozent in Lokalwährungen an.
TESLA TSLA.O - Detroit: Elektroautopionier Elon Musk hat den Bau einer 1,1 Milliarden Dollar teuren Produktionsstätte in Texas angekündigt. "Es wird ein ökologisches Paradies und für die Öffentlichkeit zugänglich", erklärte Musk. Tesla werde seinen neuen Cyber-Truck sowie die Modelle 3 und Y in dem neuen Werk auf einem rund 2000 Hektar großen Gelände in der Nähe von Austin bauen. "Tesla ist eines der aufregendsten und innovativsten Unternehmen der Welt und wir sind stolz darauf, das Team im Bundesstaat Texas begrüßen zu dürfen", sagte der Gouverneur von Texas, Greg Abbott. Man habe ein wirtschaftliches Umfeld geschaffen, in dem Unternehmen wie Tesla innovativ und erfolgreich sein könnten. Die US-Bundesstaaten Texas und Oklahoma hatten um den Tesla-Deal konkurriert und mit Steuervergünstigungen und Zuschüssen gelockt.
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