09. Apr (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
ARAMCO 2222.SE - Dubai: Der weltgrößte Ölkonzern holt mit einer milliardenschweren Transaktion einen Teilhaber an seinem Pipeline-Netz an Bord. Ein Konsortium unter Führung des Finanzinvestors EIG Global Energy Partners übernimmt für 12,4 Milliarden Dollar einen 49-prozentigen Anteil an der Infrastrukturgesellschaft Aramco Oil Pipelines, wie die Partner mitteilten. Das für diesen Zweck gegründete Tochterunternehmen, dessen Mehrheit der Ölkonzern behält, darf in den kommenden 25 Jahren die Nutzungsgebühren der Pipelines kassieren. Als Hintergrund der Transaktion nannte Aramco das Bestreben, seine Vermögenswerte für die Aktionäre nutzbar zu machen. Saudi-Arabien hatte 2019 einen Minderheitsanteil des Konzerns an die Börse gebracht.
CHINA - Peking: Der Autoabsatz in China hat im März den zwölften Monat in Folge zugelegt. Mit 2,53 Millionen Autos wurden 75 Prozent mehr Fahrzeuge verkauft als vor Jahresfrist, wie der Herstellerverband CAAM (China Association of Automobile Manufacturers) mitteilte. Besonders gefragt waren elektrifizierte Fahrzeuge: Hier lag das Plus bei 239 Prozent. Inzwischen ist fast jedes zehnte verkaufte Auto in der Volksrepublik ein Elektroauto, ein Plug-In-Hybrid oder ein Wasserstofffahrzeug. Firmen wie Nio NIO (NYSE:NIO).N , Xpeng XPEV.N oder Tesla TSLA.O bauen derzeit ihre Produktionskapazitäten in China aus. Auch Deutschlands Autobauer profitieren derzeit von der anziehenden Autonachfrage in der Volksrepublik MOTOR 005380.KS - Seoul: Wegen des Mangels an Chips stellt der südkoreanische Autohersteller ab Montag die Produktion im Werk Asan für zwei Tage ein. "Wir beobachten die Situation genau, um sofortige und notwendige Maßnahmen zu ergreifen, um die Produktion im Einklang mit den Zulieferungen zu optimieren", teilte Hyundai mit. In der Fabrik in Asan werden jährlich 300.000 Fahrzeuge hergestellt, darunter die Limousinen Sonata und Grandeur. In der vergangenen Woche hatte der Konzern angekündigt, die Produktion in Ulsan, dem Hauptwerk in Südkorea, für eine Woche wegen der Probleme bei der Chip- und Komponentenversorgung auszusetzen.
SUESS MICROTEC SMHNn.DE - Frankfurt: Der Halbleiter-Ausrüster rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit Zuwächsen. Der Umsatz solle in einer Spanne von 270 Millionen Euro bis 290 Millionen Euro liegen, teilte das Unternehmen mit. 2020 stiegen die Erlöse auf rund 252 Millionen Euro von 214 Millionen Euro im Vorjahr. Auch der Auftragseingang, der im vergangenen Jahr 281 Millionen Euro erreichte, solle nach einem soliden Start in das Jahr ebenfalls steigen. Suess Microtec schaffte im vergangenen Jahr die Rückkehr in die Gewinnzone und will 2021 profitabler werden. Das operative Ergebnis betrug 20,4 Millionen Euro, nach einem Minus von 13,8 Millionen Euro 2019. Das entspreche einer Ebit-Marge von 8,1 Prozent. Diese solle 2021 zwischen neun Prozent und elf Prozent liegen.
LAFARGEHOLCIM LHN.S - Zürich: Beim Schweizer Zementkonzern steht Konzernchef Jan Jenisch vor einer Ausweitung seines Einflusses. Jenisch soll auf der Generalversammlung vom 4. Mai in den Verwaltungsrat gewählt werden. "Der Verwaltungsrat freut sich auf seine Beiträge zur Entwicklung der nächsten strategischen Phase des Unternehmens", erklärte Verwaltungsrats-Präsident Beat Hess. Jenisch ersetze Oscar Fanjul. Bei Schweizer Großunternehmen ist es zuletzt immer seltener geworden, dass Firmenchefs auch in dem Aufsichtsgremium sitzen. Die Aktionäre sollen zudem über eine Änderung des Konzernnamens von LafargeHolcim zu Holcim abstimmen. Der Weltmarktführer ging 2015 aus dem Zusammenschluss der französischen Lafarge mit der Schweizer Holcim hervor.
TESLA TSLA.O - Berlin: Der Mittelstandbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), weißt die Kritik des US-Elektroautobauers Tesla an den Genehmigungsverfahren für sein Werk in Brandenburg zurück. Bareiß sagt dem "Handelsblatt" laut Vorabbericht: "Ich kenne derzeit kein anderes Projekt, für das auf allen Ebenen so viel getan wurde, um eine schnelle Realisierung zu gewährleisten, wie für das Vorhaben von Tesla." Er hoffe, dass dies bei Tesla auch anerkannt würde. Dennoch könne Bareiß auch manchen Ärger und Frust verstehen, da vor allem beim Mittelstand Genehmigungsabläufe immer mehr zum Investitionshemmnis würden. Ein ganz normales Verfahren in Deutschland könne zwischenzeitlich bis zu fünf Jahre dauern.
AMAZON AMZN.O /Gewerkschaft - San Francisco: Nachdem fast die Hälfte aller Stimmen der Amazon-Gewerkschaftswahl in Alabama am Donnerstag (Ortszeit) ausgezählt war, ist die vollständige Auszählung auf Freitag (15.30 Uhr deutscher Zeit) verschoben worden. Wie der Zwischenstand zeigt, hat die Mehrheit der Lagerarbeiter bisher gegen die Bildung einer Arbeitnehmervertretung gestimmt. Die Wahlbeteiligung lag bei 55 Prozent, teilt die Gewerkschaft für Dienstleister im Groß- und Einzelhandel RWDSU mit. Das National Labor Relations Board (NLRB), die Behörde, die die Wahl beaufsichtigt, stellte mehrere Kameras auf, damit Teilnehmer und Medienvertreter die Auszählung der Stimmen beobachten konnten. Weder Amazon noch Gewerkschaftsvertreter waren bisher für einen Kommentar erreichbar. (Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin und Frankfurt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter +49 30 2201 33702)