21. Okt (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
SIEMENS SIEGn.DE - Danzig: Der Industrieriese hat einen Auftrag zur elektronischen Ausrüstung von insgesamt acht Entsalzungsanlagen in Saudi-Arabien erhalten. Das Auftragsvolumen liege im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, teilte Siemens mit. Der Konzern werde für die Ausstattung mit Prozessautomatisierung, Antriebstechnik, Prozessinstrumentierung sowie Kommunikationstechnik verantwortlich sein. Die Anlagen entlang der Westküste Saudi-Arabiens sollen im Herbst 2019 in Betrieb gehen.
RECKITT BENCKISER RB.L - Bangalore: Der britische Konsumgüterkonzern hat den Finanzvorstand des niederländischen Supermarktbetreibers Ahold Delhaize AD.AS abgeworben. Jeff Carr werde ab April 2020 Adrian Hennah als Chef des Finanzressorts ablösen. Ahold hatte bereits im September mitgeteilt, dass Carr nach Ablauf seiner Amtszeit im April 2020 das Unternehmen verlassen werde. "Nach acht Jahren Berufstätigkeit hat Jeff beschlossen, nach Großbritannien zurückzukehren, um näher an seiner Familie zu sein", hatte der Konzern mitgeteilt.
BNP PARIBAS BNPP.PA - Paris/London: Die größte französische Bank will 22,5 Prozent an der Fondsvertriebsplattform Allfunds übernehmen. Die Vertragsvereinbarungen sehen unter anderem vor, dass BNP Paribas (DE:BNPP) Allfunds mit der Verwaltung von Vertriebsverträgen für Dritt-Investmentfonds für mehrere Unternehmen der BNP Paribas-Gruppe betrauen wird. "Diese Partnerschaft wird es uns ermöglichen, unser Angebot deutlich zu verbessern und unseren Kunden den Zugang zu einer erfolgreichen und schnell wachsenden Fondsvertriebsplattform zu ermöglichen", erklärte der Chef von BNP Paribas Securities Services, Patrick Colle. Allfunds muss wie andere Vermögensverwalter wegen der steigenden regulatorischen Kosten und des Drucks auf die Gebühren die Betriebskosten senken.
TEMASEK TEM.UL /KEPPEL KPLM.SI - Singapur: Der singapurische Staatsfonds Temasek will die Mehrheit an dem in die Krise geratenen Mischkonzern Keppel übernehmen. Das Volumen des Angebots liege bei 4,1 Milliarden Singapur-Dollar (rund 2,7 Milliarden Euro), teilten die beiden Unternehmen mit. Der Staatsfonds hält bereits einen Anteil von 20,5 Prozent an Keppel. Nun bietet Temasek über eine Tochtergesellschaft 7,35 Singapur-Dollar in bar pro Keppel-Aktie, eine Prämie von fast 26 Prozent auf den zuletzt gehandelten Preis. Die Aufsichtsbehörden müssen der Übernahme noch zustimmen. Temasek werde mit dem Keppel-Management die Strategie überarbeiten. Der Konzern solle aber an der Börse in Singapur gelistet bleiben.
GLAXOSMITHKLINE GSK.L - Frankfurt: Der britische Pharmakonzern verkauft die Rechte an zwei Impfstoffen an das Biotechunternehmen Bavarian Nordic. Die Dänen übernehmen den Tollwut-Impfstoff Rabipur sowie den FSME-Impfstoff Encepur und müssen dafür eine Vorauszahlung von 301 Millionen Euro auf den Tisch legen. Darüber hinaus winken Glaxo mögliche Meilensteinzahlungen von bis zu 955 Millionen Euro. Die Impfstoffe sollen zunächst weiter überwiegend am deutschen Glaxo-Standort in Marburg hergestellt werden, bis die volle Produktion an Bavarian Nordic übergeben wird. Glaxo hatte Rabipur und Encepur 2015 im Zuge der Übernahme des Impfstoffgeschäfts von Novartis NOVN.S gekauft. Mit der Trennung von den beiden Marken will sich der Konzern nach eigenen Angaben stärker auf seine wichtigsten Wachstumsprojekte konzentrieren.
ESR CAYMAN 1821.HK - Hongkong: Das Logistikunternehmen will in einem zweiten Anlauf den im Sommer in Hongkong verschobenen Börsengang nun doch wagen. Wie aus dem Reuters vorliegenden Börsenprospekt hervorgeht, sollen dem Unternehmen aus dem IPO bis zu 1,45 Milliarden Dollar (1,3 Milliarden Euro) zufließen. Demnach sollen rund 654 Millionen Aktien mit einer Preisspanne von 2,07 bis 2,22 Dollar (1,85 bis 1,99 Euro) ausgegeben werden, was einem Anteil von 21,5 Prozent am erweiterten Aktienkapital gleichkomme. ESR lehnte einen Kommentar ab. Der Börsengang wäre der zweitgrößte in Hongkong in diesem Jahr nach dem von Budweiser APAC 1876.HK , dem Asiengeschäft der weltweit führenden Brauerei AB InBev ABI.BR . ESR hatte im Sommer wegen der Unruhen in Hongkong den Börsengang zunächst abgeblasen.
THOMSON REUTERS TRI.TO - New York: Der Informationsanbieter, zu dem die Nachrichtenagentur Reuters gehört, sucht einem Zeitungsbericht zufolge einen Nachfolger für seinen CEO Jim Smith. Die Personalberatung Spencer Stuart sei beauftragt worden, eine Liste von Kandidaten zusammenzustellen, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf vier mit dem Vorgang vertraute Personen. Thomson Reuters erklärte, man betrachte Nachfolgeplanung für alle Führungskräfte als eine Sache guter Unternehmensführung. Smith und sein Team hätten die Unterstützung des Verwaltungsrats, erklärte Chairman David Thomson. Smith selbst schrieb in einer Mail an die Mitarbeiter, er sei in die Nachfolgesuche eingebunden und habe nicht vor, "so bald irgendwohin zu gehen".
TRATON 8TRA.DE - Frankfurt: Bei der VW-Lastwagensparte könnte laut CEO Andreas Renschler bis 2030 ein Drittel der verkauften Lkws elektrisch fahren. Allerdings fehle dafür noch die notwendige Infrastruktur auf den Autohöfen, sagte Renschler der "Süddeutschen Zeitung" laut Vorabmeldung: "Die muss definitiv aufgebaut werden, sonst wird das nichts mit der CO2-freien Mobilität". Man fordere von der europäischen Politik, "dass sie sich für ein umfassendes Netzwerk von Aufladestationen engagiert und mitzieht. Sonst machen wir das hier alles vergebens." (Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin, Frankfurt und Zürich. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 69 7565 1232 oder +49 30 2888 5168.)