25. Mrz (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
MODERNA MRNA.O - Frankfurt: Der US-Pharmakonzern will einem Zeitungsbericht zufolge ein Impfstoffwerk in Ostdeutschland errichten. Die neue Produktionsstätte solle in zwei Jahren den Betrieb aufnehmen, berichtete die "FAZ". Details seien noch unklar. Von dem Unternehmen, das einen der vier in der EU zugelassenen Covid-19-Impfstoffe herstellt, war zunächst kein Kommentar zu erhalten. Das Wirtschaftsministerium in Berlin wollte den Bericht nicht kommentieren.
INDUS HOLDING INHG.DE - München: Die Mittelstandsholding will über Nacht knapp 90 Millionen Euro frisches Kapital bei Investoren einsammeln. 2,445 Millionen neuen Aktien - das sind zehn Prozent des Grundkapitals - sollen bei institutionellen Investoren platziert werden, wie Indus mitteilte. Der Schritt "ermöglicht Indus weiteren Handlungsspielraum für zukünftige Akquisitionen in definierten Zukunftsbranchen bei Beibehaltung stabiler Bilanzrelationen", hieß es in der Mitteilung. Zum Xetra-Schlusskurs von 36,70 Euro haben die neuen Aktien einen Wert von 89,7 Millionen Euro. In der Regel werden sie aber mit einem Abschlag von drei bis sieben Prozent verkauft.
ALLIANZ ALVG.DE - Berlin: Das US-Versicherungsstartup Pie hat bei internationalen Geldgebern 118 Millionen Dollar eingesammelt. Der zum deutschen Versicherer Allianz gehörende Digitalinvestor Allianz X nutzte die Finanzierungsrunde, um sich erstmals an einem B2B-Insurtech in Nordamerika zu beteiligen. Mit von der Partie waren zudem Wagniskapitalgeber wie Acrew Capital, Greycroft und SVB Capital. Pie - inzwischen mit mehr als 300 Millionen Dollar finanziert - hat sich auf Berufsunfallversicherungen für Kleinunternehmen spezialisiert. Das frische Geld will das 2017 gegründete Unternehmen in sein Wachstum stecken, neue Produkte entwickeln und in den Markt für gewerbliche Schaden- und Unfallpolicen einsteigen.
DEUTSCHE TELEKOM DTEGn.DE - Berlin: Europas größter Telekomkonzern will im laufenden Jahr mehr Menschen als ursprünglich geplant mit dem schnelleren Mobilfunkstandard 5G versorgen. Bis Ende des Jahres sollten 90 Prozent der Bevölkerung in Deutschland 5G empfangen können, kündigte Deutschlandchef Srini Gopalan an. Ende März seien es bereits 80 Prozent und damit mehr als 66 Millionen Menschen, was erst zum Jahresende anvisiert worden war. Weltweit investiert die Telekom in diesem Jahr 18,4 Milliarden Euro. Diese fließen unter anderem in den 5G-Ausbau, aber auch das Glasfasernetz. Bis 2024 sollen zehn Millionen Haushalte mit einem Glasfaseranschluss ausgestattet werden. Der Bonner Dax-Konzern hat sich lange auf die umstrittene Vectoring-Technologie beim Ausbau seines Datennetzes konzentriert, bei der das bestehende Kupfernetz genutzt wird.
AUTOS - München: Die Autobranche kann sich einer Studie zufolge im laufenden Jahr auf einen weltweit steigenden Absatz einstellen und dürfte dank der Einsparungen aus 2020 mehr Geld verdienen. Allerdings dürfte der Halbleitermangel noch mindestens bis zum Sommer die Produktion bremsen, heißt es in einer Studie des Center of Automotive Management (CAM). 2020 habe Toyota (T:7203) von allen Autobauern am besten abgeschnitten, größter Verlierer seien die Allianz von Renault und Nissan (T:7201) sowie Ford (NYSE:F) gewesen.
CAIXABANK CABK.MC - Madrid: Sobald die Übernahme des Rivalen Bankia BKIA.MC abgeschlossen ist will das spanische Geldhaus einem Zeitungsbericht zufolge tausende Mitarbeiter entlassen. Die Verhandlungen mit den Gewerkschaften sollen nach Ostern beginnen, berichtet die Zeitung "Cinco Dias". Zwischen 7000 und 8000 Stellen stünden auf der Kippe. Ein Caixabank-Sprecher wollte sich zu dem möglichen Stellenabbau nicht äußern.
DEUTSCHE TELEKOM DTEGn.DE - Brüssel/Berlin: Der in Luxemburg ansässige Gerichtshof der Europäischen Union hat eine Beschwerde von Europas größtem Telekomkonzern und seiner slowakischen Tochter gegen eine Geldstrafe in Zusammenhang mit Wettbewerbsverstößen zurückgewiesen. An der Summe werde festgehalten, entschied der Gerichtshof. Demnach müssen Deutsche Telekom und die Tochter Slovak Telekom zusammen rund 34 Millionen Euro zahlen und die Deutsche Telekom selbst noch mal etwa 19 Millionen Euro. Bereits 2014 waren der Bonner Dax-Konzern und Slovak Telekom von der EU-Kommission bestraft worden, weil sie Rivalen jahrelang mittels unfairer Preise aus dem Markt drängten. Entsprechende Ermittlungen waren bereits 2009 gestartet. 2018 war die Strafe auf die nun bestätigten Beträge reduziert worden.
EVOTEC EVTG.DE - Frankfurt: Das Hamburger Biotechunternehmen nimmt sich für 2021 kräftiges Wachstum vor. Der Umsatz soll auf 550 bis 570 Millionen Euro steigen, nachdem er im vergangenen Jahr um zwölf Prozent auf 501 Millionen Euro zulegte. Bei konstanten Wechselkursen wäre mit 565 bis 585 Millionen Euro sogar noch mehr drin, teilte Evotec mit. Angesichts der anhaltenden Unsicherheiten wegen der Corona-Pandemie ist Evotec vorsichtig bei der erwarteten Ergebnisentwicklung und plant mit 105 bis 120 Millionen Euro. 2020 sank das bereinigte Ergebnis (Ebitda) um gut 13 Prozent auf 106,6 Millionen Euro, da Zahlungen von Sanofi SASY.PA für den Standort Toulouse, den Evotec von dem französischen Pharmakonzern 2015 übernommen hatte, wegfielen. Belastend wirkten sich zudem höhere Kosten und verzögerte Meilensteinzahlungen von Pharmapartnern wegen der Pandemie aus.
TRATON 8TRA.DE - München: Die Volkswagen (DE:VOWG) VOWG_p.DE -Nutzfahrzeugtochter hat sich am Anleihemarkt drei Milliarden Euro gesichert. Die Emission der Papiere mit Laufzeiten von bis zu zwölf Jahren sei deutlich überzeichnet gewesen, teilte das Unternehmen mit. Die Anleiheemission ermögliche eine zinsgünstige Finanzierung und gebe eine sehr hohe zeitliche Flexibilität, sagte Finanzvorstand Christian Schulz. An der Emission waren die Commerzbank (DE:CBKG), die Citi, die Deutsche Bank (DE:DBKGn), Santander und Societe Generale (PA:SOGN) beteiligt.
LUMENTUM LITE.O - Bangalore: Der Laser- und Glasfaserspezialist rechnet mit einer millionenschweren Entschädigung, nachdem der Wettbewerber Coherent COHR.O die bestehende Fusion gekündigt hat. Coherent müsse eine Kündigungsgebühr von 217,6 Millionen Dollar zahlen, teilte Lumentum mit. Um Coherent buhlten in den vergangenen Monaten drei Unternehmen: Lumentum bot 5,7 Milliarden Dollar und MKS Instruments 5,9 Milliarden. Sie wurden allerdings vom Optikausrüster II-VI IIVI.O mit 6,2 Milliarden Dollar überboten.
BAYWA BYWGnx.DE - München: Der Agrarhandelskonzern will die Dividende für das abgelaufene Jahr um fünf Cent auf einen Euro je Aktie erhöhen. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) war um 14 Prozent auf 215,2 Millionen Euro gestiegen. Im laufenden Jahr rechnet die BayWa mit einem leichten Wachstum von Umsatz und operativem Ebit - wenn ihr die Corona-Pandemie keinen Strich durch die Rechnung macht. "Auch im laufenden Geschäftsjahr werden die Regenerativen Energien ein festes Fundament für unseren Geschäftserfolg sein", sagte Vorstandschef Klaus Josef Lutz. Bei der Sparte BayWa r.e. stieg vor kurzem der Schweizer Investor EIP mit 49 Prozent ein. WERKE JSTG.DE - Düsseldorf: Der hessische LKW-Zulieferer peilt im laufende Jahr deutliche Zuwächse an. Umsatz und operatives Ergebnis (Ebit) sollen in niedrigem zweistelligen Prozentbereich steigen, kündigte der Vorstand an. Für 2020 sollen die Aktionäre nach einem dividendenlosen Jahr 1,00 Euro je Aktie erhalten.
SAF HOLLAND SFQ.DE - München: Der Lkw-Zulieferer rechnet für das laufende Jahr noch nicht mit einer Rückkehr zum Vorkrisenumsatz. Das Unternehmen sagt einen Umsatz von 1,05 bis 1,15 Milliarden Euro voraus. Das entspricht zwar einem deutlichen Plus zum Corona-Jahr 2020, als der Umsatz auf 960 Millionen Euro zurückgegangen war. 2019 hatten die Erlöse jedoch noch 1,3 Milliarden Euro erreicht. Die bereinigte Gewinnmarge dürfte allerdings mit sieben Prozent besser ausfallen als in beiden Vorjahren. 2020 war der operative Gewinn (Ebit) um rund ein Viertel auf 59 Millionen Euro zurückgegangen.
KRONES KRNG.DE - München: Der weltgrößte Hersteller von Getränke-Abfüllanlagen zahlt nach einem Verlust für das Jahr 2020 nur die Mindestdividende. Ausgeschüttet würden sechs Cent je Aktie, teilte Krones mit. Vor einem Jahr hatten die Aktionäre 75 Cent je Anteilsschein erhalten. Krones war wegen der Corona-Pandemie mit einem Nettoverlust von 79,7 (2019: plus 9,2) Millionen Euro in die roten Zahlen gerutscht - auch wegen 72 Millionen Euro Kosten für den Personalabbau. Der Umsatz brach um 16 Prozent auf 3,32 Milliarden Euro ein. Die Prognosen für 2021 bestätigte das Unternehmen aus Neutraubling bei Regensburg. Der Vertrag von Vorstandschef Christoph Klenk sei um fünf Jahre bis Ende 2026 verlängert worden.
DRILLISCH DRIG.DE /UNITED INTERNET UTDI.DE - Berlin: Der Mobilfunker hält angesichts der notwendigen Investitionen in den 5G-Netzaufbau an seiner Mindestdividende fest. Für das abgelaufene Geschäftsjahr werde erneut eine Ausschüttung von fünf Cent je Aktie vorgeschlagen, teilte Drillisch mit, das sich neben der Deutschen Telekom DTEGn.DE , Vodafone VOD.L und Telefonica Deutschland O2Dn.DE als vierter Netzanbieter etablieren will. Der Mutterkonzern United Internet (GMX, Web.de, Versatel) will erneut 50 Cent je Aktie für das abgelaufene Geschäftsjahr zahlen. Das entspricht einer Ausschüttungsquote von 28,3 Prozent des bereinigten Konzernergebnisses nach Minderheitenanteilen.
ZEAL NETWORK TIMAn.DE - Düsseldorf: Der Lotterievermittler will 2021 profitabler werden. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) soll mindestens 20 Millionen Euro erreichen. Das durch die Marken Lotto24 LO2k.DE und Tipp24 bekannte Unternehmen hatte 2020 wegen des Wechsels des Geschäftsmodells von umstrittenen Zweitlotterien auf die weniger lukrative Vermittlung von "Lotto 6 aus 49" und anderen staatlichen Lotterien einen Gewinneinbruch auf 12,4 (Vorjahr: 29,4) Millionen Euro verbucht.
SGL CARBON SGCG.DE - Frankfurt: Die Corona-Krise hat ihre Spuren in den Jahreszahlen des auf Kohlenstoffprodukte spezialisierten Auto- und Industriezulieferers hinterlassen. Wegen der gesunkenen Nachfrage fiel der Konzernumsatz 2020 um 15 Prozent auf rund 919 Millionen Euro, wie die Firma mitteilte. Der Nettoverlust weitete sich wegen Wertminderungen im Bereich "Composites – Fibers & Materials (CFM)" und Restrukturierungsaufwendungen aus auf 132 Millionen Euro nach einem Minus von 90 Millionen Euro im Jahr davor. Das Ebit vor Sondereinflüssen lag bei 50 (Vorjahr 48) Millionen Euro. Für das Jahr 2021 rechnet SGL mit Umsatzerlösen zwischen 920 und 970 Millionen Euro, das bereinigte Ebitda soll bei 100 bis 120 Millionen Euro liegen nach 92,8 Millionen im vorigen Jahr.
SCOUT24 G24n.DE - Düsseldorf: Der Betreiber des Immobilien-Portals Immoscout24 peilt 2021 weiteres Wachstum an. Insbesondere die Nachfrage nach Wohnimmobilien, bei Miete und Kauf, sei trotz der Pandemie weiterhin hoch, hieß es zur Begründung. Der Vorstand strebt daher einen Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich an. Die operative Umsatzrendite aus gewöhnlichem Geschäft soll bei 60 Prozent stabil bleiben.
WACKER NEUSON WACGn.DE - Berlin: Der Baumaschinenhersteller will nach einem Umsatzrückgang im vergangenen Jahr auf den Wachstumspfad zurückfinden. Der Umsatz solle 2021 auf 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro steigen, teilte das Münchner Unternehmen mit. Die Erlöse waren 2020 um 15 Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro gefallen. "Unsere Kunden haben alle Hände voll zu tun und wir verfügen über gut gefüllte Auftragsbücher", sagte Firmenchef Kurt Helletzgruber, der den Posten vorübergehend innehatte und an den ehemaligen Vorstandssprecher der Diehl-Gruppe, Karl Tragl, abtritt. Wacker Neuson will im laufenden Jahr die Profitabilität steigern. Die Betriebsgewinn-Marge soll auf 8,0 bis 9,5 Prozent zulegen nach 4,7 Prozent im vergangenen Jahr.
AROUNDTOWN AT1.DE - Frankfurt: Die Immobilienfirma hat die Corona-Krise im vergangenen Jahr zu spüren bekommen. Das für die Branche entscheidende operative Ergebnis (FFO I) fiel 2020 wegen der Pandemie, die sich vor allem im Hotelimmobilien-Bereich der Firma niederschlug, auf 358 Millionen Euro nach 446 Millionen Euro im Vorjahr. Hier schlug ein außerordentlicher Aufwand von 120 Millionen Euro wegen nicht eingezogener Mieten zu Buche. Allerdings profitierte die Firma auch von der Fusion mit dem Wettbewerber TLG. Der Nettomietertrag kletterte um 31 Prozent auf rund eine Milliarde Euro. Den Aktionären soll eine Dividende von 0,22 Euro je Aktie gezahlt werden. In diesem Jahr erwartet Aroundtown einen FFO I zwischen 340 und 370 Millionen Euro.
S&T SANT1.VI - Berlin: Die IT-Firma nutzt das zehnte Rekordjahr in Folge und zahlt nach einer Pause im Corona-Jahr nun wieder eine Dividende. Es werde eine Ausschüttung in Höhe von 30 Cent je Aktie für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgeschlagen, teilte das Linzer Unternehmen mit. 2020 hatte es keine Dividende für das Vorjahr gegeben, davor waren es 16 Cent. Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz um zwölf Prozent auf knapp 1,26 Milliarden Euro, während das Betriebsergebnis (Ebitda) um 16 Prozent auf 130 Millionen Euro zulegte. "Auch wenn sich die Welt und die S&T geändert hat, halten wir an unseren ehrgeizigen Zielen fest und planen auch zukünftig nachhaltig zu wachsen", sagte Firmenchef Hannes Niederhauser. 2021 soll ein Umsatz von 1,4 Milliarden Euro und ein Ebitda von 140 Millionen Euro erzielt werden.
SMA SOLAR S92G.DE - Düsseldorf: Der Solartechnikkonzern hat 2020 einen Wachstumssprung hingelegt. Bei einem Umsatzplus von zwölf Prozent auf 1,03 Milliarden Euro stieg das Konzernergebnis auf 28,1 Millionen Euro nach einem Minus von 8,6 Millionen im Jahr zuvor. Für das erste Quartal kündigte der Vorstand einen Umsatz von 235 bis 245 (Vorjahr: 287,9) Millionen Euro an und ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 14 bis 17 (12,2) Millionen Euro. "Aufgrund der andauernden weltweiten Coronakrise und steigender Rohstoff- sowie PV-Modulpreise haben wir einen relativ verhaltenen Jahresauftakt verzeichnet", erklärte Vorstandssprecher Jürgen Reinert. Der Manager bekräftigte aber seine Prognose für 2021, die ein leichtes Wachstum vorsieht.
NIKE NKE.N - Peking: Der Adidas ADSGn.DE -Rivale hat mit seiner Distanzierung von Arbeitslagern in China den Ärger der chinesischen Social-Media-Nutzer auf sich gezogen. Der Sportartikelhersteller schrieb auf der Twitter-ähnlichen Plattform Weibo, das Unternehmen sei "besorgt" über Berichte über Zwangsarbeit in Xinjiang und würde keine Baumwolle aus der Region verwenden. Als Reaktion auf den Sturm der Kritik in den sozialen Medien über die Xinjiang-Äußerung beendete der beliebte chinesische Schauspieler Wang Yibo seinen Vertrag als Repräsentant für Nike (NYSE:NKE), erklärte dessen Agentur. Vom US-Konzern war zunächst keine Stellungsnahme zu erhalten.
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