Investing.com - Die Nervosität an den US-Börsen nimmt zu: Der Cboe Volatility Index (VIX), auch als Angstbarometer der Wall Street bekannt, ist am Montag auf den höchsten Stand seit Dezember gestiegen. Zwischenzeitlich kletterte er auf 26,77 Punkte - so hoch wie zuletzt am 18. Dezember.
Der VIX misst die erwarteten Kursschwankungen des S&P 500 und springt oft nach oben, wenn es an den Märkten unruhig wird. Sein langfristiger Durchschnitt liegt knapp unter 20 Punkten.
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Weiterer Ausverkauf an den Märkten
Die Aktienmärkte starteten mit deutlichen Verlusten in die neue Woche. Der S&P 500 sackte um 2 Prozent ab, nachdem er bereits in der Vorwoche die schlechteste Performance seit September hingelegt hatte. Grund für die Verunsicherung sind unter anderem die anhaltenden Diskussionen um die Handelspolitik von Donald Trump. Der US-Präsident sagte zuletzt, es werde „etwas Zeit“ brauchen, bis sein Zollprogramm Wohlstand für die Amerikaner zurückbringe – doch an der Wall Street wächst die Skepsis.
Droht ein Bärenmarkt?
Unter Analysten mehren sich derweil warnende Stimmen. Lori Calvasina, US-Aktienstrategin bei RBC Capital Markets, räumte ein, dass die Hoffnung auf eine starke Börsenentwicklung nach der US-Wahl im November bislang nicht aufgegangen sei.
Auch Ed Yardeni, Chef des Analysehauses Yardeni Research, wird zunehmend nervös. Er hatte den S&P 500 bisher in diesem jahr auf 7.000 Punkte steigen sehen – eine Prognose, die nur von Oppenheimer mit 7.100 Punkten übertroffen wird. Doch in einer Kundenmitteilung vom Sonntag brachte er eine ganz andere Möglichkeit ins Spiel:
„Wir können nicht ausschließen, dass der Bärenmarkt bereits am 20. Februar begonnen hat – einen Tag nach dem jüngsten Rekordhoch des S&P 500.“
Besonders kritisch sieht Yardeni die möglichen Auswirkungen der Trump-Zölle. Seiner Meinung nach könnte es zu einem plötzlichen Kurseinbruch kommen, ähnlich wie in den Jahren 1962 und 1987, als die Märkte innerhalb kürzester Zeit massiv absackten – nur um sich dann wieder rasant zu erholen.
Trotz der Turbulenzen sieht der Experte aber auch Chancen: „Der Ausverkauf könnte für Anleger eine Gelegenheit sein, günstiger einzusteigen – vor allem bei Aktien, die vorher überbewertet waren.“
Ein Signal für Mutige?
Trotz der düsteren Stimmung an der Wall Street könnte der Rückschlag auch eine Chance für antizyklische Anleger sein. Darauf deutet zumindest der Fear & Greed Index hin, der auf 15 Punkte gefallen ist – der niedrigste Wert seit über einem Jahr. Solche extremen Angstphasen gelten oft als Kontraindikator, der auf eine bevorstehende Marktstabilisierung hindeuten könnte.
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