* Dax 0,4 Prozent im Plus
* Siemens geben Gewinne ab
* MAN auf Erholungskurs
* Vossloh nach Herunterstufung unter Druck
(neu: MAN, Autowerte, Finanzwerte, Vossloh, Händler )
Frankfurt, 25. Jan (Reuters) - Ein unerwartet hoher
Rekordgewinn bei Siemens hat die Dax<.GDAXI>-Anleger
am Dienstag nicht nachhaltig überzeugt. Bis zum Mittag lag der
deutsche Leitindex lediglich 0,4 Prozent höher bei 7094 Zählern.
"Die Anleger bleiben weiter auf der Hut", sagte ein Händler.
"Gute Zahlen werden derzeit nur als Bestätigung für den jüngsten
Aufwärtstrend gesehen, und ob der in den kommenden Monaten
tatsächlich anhält, bleibt die große Unbekannte." Die Aktien des
Dax-Schwergewichts Siemens legten in der Spitze bis zu 2,3
Prozent zu, notierten am Mittag aber nur noch 0,6 Prozent
fester. Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft lag im ersten
Geschäftsquartal von Oktober bis Dezember bei 1,79 Milliarden
Euro und damit fast ein Fünftel über dem Niveau des
Vorjahresquartals. Die Zahlen seien gut, aber die Überraschung
halte sich in Grenzen, da insgesamt bereits mit einem guten
Ergebnis gerechnet worden sei, sagte ein Börsianer.
Neuen Schwung erwarteten Händler von den am Nachmittag
anstehenden Daten zum US-Verbrauchervertrauen (16.00 Uhr). Die
Hoffnungen auf eine Stärkung der konjunkturellen Erholung in den
USA würden vor allem im Industriesektor zunehmen, schrieb
Helaba-Analyst Ralf Umlauf. "Demgegenüber zeigt der private
Verbrauch aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit noch Schwächen."
Am deutschen Aktienmarkt hatten die Anleger neben Siemens
auch MAN im Blick: Die Papiere des Nutzfahrzeug- und
Maschinenbaukonzerns legten über drei Prozent zu, nachdem sie
seit Jahresbeginn wie auch viele Autowerte deutlich Federn
lassen mussten. Die Gewinnmitnahmen bei den Favoriten des
vergangenen Jahres scheinen langsam nachlassen, sagte ein
Händler. Gestützt wurde der Kurs laut Börsianern auch von einer
Kaufempfehlung der DZ Bank. "Insbesondere nach der guten
Kursentwicklung der reinen Pkw-Hersteller in 2010 erwarten wir
nun eine stärkere Fokussierung auf die Nutzfahrzeughersteller",
schrieben die Experten in einem Kurzkommentar.
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Zulegen konnten nach ihren Vortagsverlusten auch
Daimler, die sich um 1,7 Prozent verteuerten. Bei den
Autowerten lagen BMW 2,3 Prozent fester,
Volkswagen notierten nahezu unverändert.
BANKENWERTE AUF TALFAHRT
Auf Talfahrt gingen angesichts neuer Sorgen um die
Stabilität europäischer Finanzinstitute die Bankenwerte: An der
Börse von Madrid<.IBEX> gaben Bankinter, Banco de
Valencia, Santander und BBVA zwischen
fünf und drei Prozent nach. Damit gehörten sie auch im
europäischen Stoxx-Branchenindex<.SX7P> zu den größten
Verlierern, der 1,9 Prozent schwächer notierte. Im Dax führten
die Titel der Commerzbank und Deutscher Bank
mit Abschlägen von je rund 1,4 Prozent die Verliererliste an.
"Das hat mit aufkeimenden Befürchtungen zu tun, dass die
Europäer den Euro-Rettungsschirm EFSF nicht richtig einsetzen
und dort weiter Unstimmigkeit zwischen den Regierungen
herrschen", sagte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research.
Die härtere Gangart der spanischen Regierung bei den
Eigenkapitalregeln von schwachen Banken hätte den Markt
eigentlich beruhigen müssen. Den Analysten der Matrix Group
zufolge könnte die Forderung an eine Kernkapitalquote von über
acht Prozent womöglich nicht hoch genug sein, um das Vertrauen
in den spanischen Bankensektor zu stärken.
Keine Freude kam bei Vossloh-Anlegern auf. Die
Titel des Bahntechnik-Konzerns gaben im MDax<.MDAXI> knapp drei
Prozent nach. Die Analysten der DZ Bank stuften die Papiere auf
"sell" von "buy" herunter. Als Grund nannte Analyst Markus
Turnwald die steigenden Stahlpreise, die das Wachstum drosseln
dürften. Auch das Engagement in Spanien, Portugal und
Frankreich, wo Vossloh ein Viertel seines Umsatzes
erwirtschafte, wirke sich angesichts der Haushaltsprobleme von
Ländern des Euro-Raumes negativ aus.
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(Reporter: Daniela Pegna; unter Mitarbeit von Tom
Körkemeier; redigiert von Jörn Poltz)