* Nach starkem Plus im September machen Anleger Kasse
* US-Konjunktur bleibt im Fokus - Jobreport am Freitag
(neu: Zitate, Gerresheimer, Continental)
Frankfurt, 04. Okt (Reuters) - Anleger haben am Aktienmarkt
zu Wochenbeginn Kasse gemacht. Unter die Räder kamen vor allem
Aktien von Autoherstellern, die im September noch zwischen
sieben und 15 Prozent zugelegt hatten. Der Dax<.GDAXI>, der im
Vormonat mehr als fünf Prozent geklettert war, büßte am Montag
ein Prozent ein auf 6149 Zähler.
Angesichts des schrumpfenden Absatzes im Heimatmarkt und
sinkender Marktanteile in den USA nahmen die Anleger bei den
Autowerten Gewinne mit: Volkswagen büßten 3,3 Prozent
ein, Daimler drei Prozent und BMW 1,7
Prozent. Die deutschen Hersteller verkauften im September in den
USA zwar deutlich mehr Autos, doch rutschte der gemeinsame
Marktanteil auf 7,9 Prozent von 8,6 Prozent, wie Analyst Tim
Schuldt von Equinet anmerkte. Im Nebenwerteindex MDax<.MDAXI>
waren Continental-Aktien mit einem Minus von 4,6
Prozent das Schlusslicht.
SENSIBLE WERTE UND MAKROÖKONOMISCHER GEGENWIND
Der europäische Stoxx50<.STOXX50> verlor 0,4 Prozent auf
2470 Punkte. Hier standen die als konjunktursensibel geltenden
Rohstoff- und Bauwerte auf den Verkaufslisten ganz oben. Die
Vorzeichen für die US-Börsen standen ebenfalls auf rot - der S&P
Future fiel um 4,6 Punkte, der Dow-Jones-Future gab
47 Punkte nach. Experten erklärten die Vorsicht der Anleger mit
den anstehenden US-Konjunkturdaten sowie der beginnenden
Bilanzsaison. "Der makroökonomische Gegenwind hat sich zwar
abgeschwächt, jedoch wäre es zu früh, ein Ende der
Wachstumsabschwächung in den USA zu proklamieren", erklärte
Stefan Keitel, Chief Investment Officer bei der Credit Suisse,
in einem Strategiepapier. "Zudem überrascht Europa zwar
weiterhin mit äußerst starken Wirtschaftsdaten, jedoch gehen wir
auch hier in kommender Zeit von einer langsameren Gangart aus."
Aufschluss über die Aussichten der weltgrößten Volkswirtschaft
USA erwarten die Märkte in dieser Woche von den
Arbeitsmarktdaten für September.
BANKEN TROTZEN DEM TREND
Nach dem Abschluss des Bezugsrechtehandels am Freitag
notierten die Aktien der Deutschen Bank mit 40,21 Euro
ein Prozent höher und waren damit auch einer der wenigen
Gewinner im Dax.
Gegen den Trend konnten sich auch die Aktien der CS
Group und der UBS im Plus behaupten. Die
beiden Schweizer Finanzinstitute sollen mit hohen
Eigenkapitalvorschriften gegen künftige Finanzmarktstürme
wetterfest gemacht werden. Beide Banken erklärten, die
Vorschriften, die strenger ausfallen als die frisch auf den Weg
gebrachten "Basel III"-Regeln, bis Ende 2018 zu erfüllen. CS
Group stiegen um ein Prozent, UBS um 0,4 Prozent.
Im MDax<.MDAXI> fielen die Aktien der Kupferhütte
Aurubis um vier Prozent. Laut Händlern hatten die
Analysten der Bank of America Merrill Lynch die Titel mit
"underperform" in ihre Berichterstattung aufgenommen. Die
Analysten schätzten unter anderem die Gewinnchancen im
Recyclinggeschäft mit Altmetall als nicht besonders rosig ein.
Zwei Tage vor Veröffentlichung der Quartalszahlen haben
Anleger dagegen Gerresheimer nachgefragt. Die Aktien
des Verpackungsherstellers gewannen zwei Prozent und zählten
damit zu den größten MDax-Gewinnern. "Nach unserer Einschätzung
sollten alle Bereiche von der verbesserten Nachfrage profitiert
haben", schrieb Analyst Carsten Kunold von Merck Finck. Er geht
davon aus, dass der Konzern seine Jahresprognose bekräftigt.
(Reporter: Kirsti Knolle, Andrea Lentz; redigiert von Martin
Zwiebelberg)