* Nach starkem Plus im September machen Anleger Kasse
* Deutsche-Bank-Aktien geben Gewinne wieder ab
* US-Arbeitsmarktbericht am Freitag im Fokus
(neu: Schlusskurse, Microsoft, Infineon, Aurubis-Interview)
Frankfurt, 04. Okt (Reuters) - Anleger haben am Aktienmarkt
zu Wochenbeginn Kasse gemacht. Unter die Räder kamen vor allem
Aktien von Autoherstellern, die im September noch zwischen
sieben und 15 Prozent zugelegt hatten. Der Dax<.GDAXI>, der im
Vormonat mehr als fünf Prozent geklettert war, büßte am Montag
1,2 Prozent ein und schloss bei 6134 Zählern.
Angesichts des schrumpfenden Autoabsatzes in Deutschland und
sinkender Marktanteile deutscher Hersteller in den USA nahmen
die Anleger bei den Autowerten Gewinne mit: Daimler
büßten 3,8 Prozent ein, Volkswagen 3,6 Prozent und
BMW 2,2 Prozent. Die deutschen Hersteller verkauften im
September in den USA zwar deutlich mehr Autos, doch rutschte der
gemeinsame Marktanteil auf 7,9 Prozent von 8,6 Prozent, wie
Analyst Tim Schuldt von Equinet anmerkte. Im Nebenwerteindex
MDax<.MDAXI> gehörten Continental-Aktien mit einem
Minus von 3,4 Prozent zu den größten Verlierern.
SENSIBLE WERTE UND MAKROÖKONOMISCHER GEGENWIND
Der europäische Stoxx50<.STOXX50> sank um 0,5 Prozent auf
2468 Punkte. Hier standen die als konjunktursensibel geltenden
Rohstoff- und Bauwerte auf den Verkaufslisten ganz oben. Die
US-Börsen<.DJI><.SPX> notierten zum Handelsschluss in Europa
ebenfalls im Minus. Belastet von einem Abschlag von 2,1 Prozent
bei den Microsoft-Aktien sank der Nasdaq-Composite um
1,2 Prozent. Die Analysten von Goldman Sachs hatten die
Microsoft-Titel heruntergestuft. Nach Eröffnung der US-Märkte
gerieten auch die Papiere des deutschen Chipherstellers
Infineon immer mehr unter Druck und schlossen 2,5
Prozent schwächer.
Wenig Auswirkungen hatten an den Börsen Daten zur
US-Industrie sowie vom Häusermarkt. Mehr Aufschluss über die
Aussichten der weltgrößten Volkswirtschaft erwarten die Anleger
am Freitag von den US-Arbeitsmarktdaten für September.
BANKEN TROTZEN DEM TREND
Nach dem Abschluss des Bezugsrechtehandels am Freitag
notierten die Aktien der Deutschen Bank zunächst
höher, gingen dann aber mit einem Abschlag von 0,6 Prozent aus
dem Handel.
Ein Auf und Ab gab es auch bei den Aktien der CS
Group und der UBS. Die beiden Schweizer
Finanzinstitute sollen mit hohen Eigenkapitalvorschriften gegen
künftige Finanzmarktstürme wetterfest gemacht werden. Beide
Banken erklärten, die Vorschriften, die strenger ausfallen als
die frisch auf den Weg gebrachten "Basel III"-Regeln, bis Ende
2018 zu erfüllen. CS Group gaben ihre Gewinne teilweise wieder
ab, blieben mit 0,4 Prozent aber noch in der Gewinnzone.
UBS-Papiere drehten dagegen ins Minus und schlossen 0,5 Prozent
schwächer.
Heiß diskutiert blieb in die Handelsräumen die
Übernahmeschlacht um Hochtief. Der Aufsichtsrat sprach
Vorstandschef Herbert Lütkestratkötter am Montag demonstrativ
das Vertrauen aus. Die Hochtief-Papiere schlossen entsprechend
dem Markttrend im MDax 0,5 Prozent niedriger, die Titel des
spanischen Bieters ACS gingen in Madrid mit einem
Abschlag von einem Prozent aus dem Handel.
Ebenfalls im MDax<.MDAXI> fielen die Aktien der Kupferhütte
Aurubis um 2,9 Prozent. Laut Händlern hatten die
Analysten der Bank of America Merrill Lynch die Titel mit
"underperform" in ihre Berichterstattung aufgenommen. Die
Analysten schätzten unter anderem die Gewinnchancen im
Recyclinggeschäft mit Altmetall als nicht besonders rosig ein.
In einem Reuters-Interview äußerte sich Aurubis-Chef Bernd
Drouven indes positiv zur Geschäftsentwicklung in diesem Jahr.
(Reporter: Tom Körkemeier, Kirsti Knolle, Andrea Lentz;
redigiert von Jörn Poltz)