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Studie - Handelskrieg mit EU träfe USA hart - "Kein Clash erwartet"

Veröffentlicht am 08.03.2017, 12:45
Aktualisiert 08.03.2017, 12:50
© Reuters. FILE PHOTO: Smoke is blown from a cargo ship off the coast of Falmouth

Berlin (Reuters) - Eine Abschottung in der Handelspolitik gegenüber der EU wäre für die USA einer Studie zufolge sehr risikoreich.

US-Firmen seien mit hohen Direktinvestitionen im europäischen Binnenmarkt engagiert und bekämen einen Konflikt selbst massiv zu spüren, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW). Wegen der starken Kapitalverflechtung rechnen die Forscher allerdings nicht damit, dass es zu einem Handelskrieg kommt. "Wir erwarten eigentlichen keinen Clash in den transatlantischen Beziehungen, aber es bleibt ein Risiko", sagte IfW-Konjunkturchef Stefan Kooths zu Reuters. Denn bei einem solchen Konflikt würden sich amerikanische Unternehmen bei US-Präsident Donald Trump verstärkt für ihre Interessen in Europa einsetzen.

© Reuters. FILE PHOTO: Smoke is blown from a cargo ship off the coast of Falmouth

"Gemessen an der Investitionstätigkeit ist der europäische Binnenmarkt für US-Unternehmen der wichtigste ausländische Wirtschaftsraum", betonte das IfW. Denn bislang seien 50,4 Prozent der US-Direktinvestitionen in EU-Länder geflossen. Auch bei einem EU-Austritt der Briten seien es fast 40 Prozent. Die Umsätze der im Binnenmarkt engagierten Firmen, die mehrheitlich im Eigentum amerikanischer Muttergesellschaften stehen, übertreffen demnach mit über 2,5 Billionen Dollar die US-Exporte in die EU mit 500 Milliarden US-Dollar um das Fünffache.

Im vorigen Jahr betrug der Exportüberschuss der EU gegenüber den USA nach IfW-Angaben 115 Milliarden Euro, der deutsche Anteil lag bei 49 Milliarden Euro. Das Trump-Lager hat dies bereits kritisiert.

Trump hat auch ausländischen Autoherstellern mit hohen Zöllen auf Fahrzeugimporte in die USA gedroht. Dies würde die Branche aber dies- und jenseits des Atlantiks treffen, wie aus einer Studie der Unternehmensberatung Roland Berger hervorgeht. "Im besten Fall werden die angekündigten Zölle zum Nullsummenspiel", sagte Experte Wolfgang Bernhart. "Wahrscheinlicher sind jedoch ein massiver Druck auf die Margen der Hersteller, sinkende Verkaufszahlen und dadurch ein langfristiger Stellenabbau in der amerikanischen Autoindustrie." Denn bei solchen Zöllen würden die Herstellungskosten für in den USA verkaufte Autos im Schnitt um 3300 Dollar steigen. Bei US-Produzenten gäbe es Mehrkosten von durchschnittlich 1500 Dollar.

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