DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Arbeitgeber der Chemieindustrie wollen in der bevorstehenden Tarifrunde einen Kurswechsel hin zu längeren Arbeitszeiten für die 550.000 Beschäftigten ihrer Branche durchsetzen. 'Wir brauchen einen Mentalitätswandel, der endgültig wegführt von den alten Strategien der Arbeitszeitverkürzung', sagte der Verhandlungsführer des Bundesarbeitgeberverbands Chemie (BAVC), Hans-Carsten Hansen, dem 'Handelsblatt' (Donnerstagausgabe) laut Vorabbericht.
Der sich verschärfende Mangel an Arbeitskräften erfordere 'Veränderungen im Bereich der Tarifpolitik - bis hin zu einer Überprüfung einschlägiger Regelungen zur Arbeitszeit', sagte Hansen, der auch BASF-Personalchef ist. Das sei 'ein wichtiges Thema, das wir im Zuge der Tarifrunde anpacken müssen'.
Konkret wollen die Chemie-Arbeitgeber zum einen bestehende Ansprüche auf Arbeitszeitverkürzungen für ältere Beschäftigte einschränken. Nach den Chemie-Tarifverträgen erhalten Arbeitnehmer jenseits der Altersgrenze von 55 Jahren einen Arbeitszeitnachlass von bis zu 3,5 Stunden pro Woche. 'Diese Regelungen passen so nicht mehr in die Zeit', sagte Hansen dem Blatt. 'Wer Arbeitnehmer mit 55 Jahren heute noch generell als alt einstuft, der wird den nötigen Mentalitätswandel nie erreichen', mahnte er.
Zum anderen streben die Chemie-Arbeitgeber auch insgesamt größere Spielräume für längere individuelle Wochenarbeitszeiten an. 'Wir plädieren nicht für eine pauschale Verlängerung der Arbeitszeit', sagte Hansen. Wenn aber künftig Arbeitnehmer neue Optionen erhalten sollten, die Arbeitszeit etwa für die Pflege von Angehörigen zeitweilig zu verringern, dann dürfe daraus 'kein neues Arbeitszeitverkürzungsprogramm' werden.
Der Vorstoß der Chemie-Arbeitgeber ist recht ungewöhnlich, weil er der Tarifforderung der Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) zuvorkommt. Diese will dem Blatt zufolge ihre eigene Forderung in einer Vorstandssitzung am 13. und 14. Februar näher bestimmen. Vorstandsmitglied Peter Hausmann hatte zu Wochenbeginn 'kräftige Lohnerhöhungen' für gerechtfertigt erklärt. Hansen warnte die Gewerkschaft dagegen vor einem zu forschen Kurs. 'Die IG BCE wird aufpassen müssen, dass sie nicht überzieht', sagte er./jha/dct/wiz
Der sich verschärfende Mangel an Arbeitskräften erfordere 'Veränderungen im Bereich der Tarifpolitik - bis hin zu einer Überprüfung einschlägiger Regelungen zur Arbeitszeit', sagte Hansen, der auch BASF-Personalchef
Konkret wollen die Chemie-Arbeitgeber zum einen bestehende Ansprüche auf Arbeitszeitverkürzungen für ältere Beschäftigte einschränken. Nach den Chemie-Tarifverträgen erhalten Arbeitnehmer jenseits der Altersgrenze von 55 Jahren einen Arbeitszeitnachlass von bis zu 3,5 Stunden pro Woche. 'Diese Regelungen passen so nicht mehr in die Zeit', sagte Hansen dem Blatt. 'Wer Arbeitnehmer mit 55 Jahren heute noch generell als alt einstuft, der wird den nötigen Mentalitätswandel nie erreichen', mahnte er.
Zum anderen streben die Chemie-Arbeitgeber auch insgesamt größere Spielräume für längere individuelle Wochenarbeitszeiten an. 'Wir plädieren nicht für eine pauschale Verlängerung der Arbeitszeit', sagte Hansen. Wenn aber künftig Arbeitnehmer neue Optionen erhalten sollten, die Arbeitszeit etwa für die Pflege von Angehörigen zeitweilig zu verringern, dann dürfe daraus 'kein neues Arbeitszeitverkürzungsprogramm' werden.
Der Vorstoß der Chemie-Arbeitgeber ist recht ungewöhnlich, weil er der Tarifforderung der Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) zuvorkommt. Diese will dem Blatt zufolge ihre eigene Forderung in einer Vorstandssitzung am 13. und 14. Februar näher bestimmen. Vorstandsmitglied Peter Hausmann hatte zu Wochenbeginn 'kräftige Lohnerhöhungen' für gerechtfertigt erklärt. Hansen warnte die Gewerkschaft dagegen vor einem zu forschen Kurs. 'Die IG BCE wird aufpassen müssen, dass sie nicht überzieht', sagte er./jha/dct/wiz