von Robert Zach
Investing.com - Die Futures auf die wichtigsten US-Aktienindizes drehten gemeinsam mit den europäischen Börsen gen Süden. Spekulationen um eine koordinierte Zinssenkung der Zentralbanken auf der ganzen Welt konnten die Aktienkurse nur kurz stützen. Sie stehen weiterhin im Bann des grassierenden Coronavirus, der die globale Wirtschaftstätigkeit bremsen dürfte.
Der S&P 500 Futures, der zeitweise 2,4 Prozent im Plus notierte, gab seine Gewinne wieder auf und rangierte zuletzt 0,54 Prozent im Minus. Die weiter rasant steigende Zahl neuer Infektionsfälle sowie die Einschätzung der Industriestaaten-Organisation OECD, wonach sich das Wachstum der Weltwirtschaft halbieren könnte, falls sich die Lage nicht bessern sollte, drückten die Kurse wieder nach unten.
Der Future auf den Dow Jones verliert gut eine halbe Stunde vor Handelsbeginn 0,31 Prozent oder 71 Punkte und der technologielastige Nasdaq 100-Future fällt 0,23 Prozent.
Der STOXX 600, der ein Aktienindex der 600 größten europäischen Unternehmen ist, konnte seinen Kursanstieg am Montagmorgen ebenfalls nicht halten und lag zuletzt 0,73 Prozent im Minus. Der deutsche DAX-Index rutscht sogar um 1,36 Prozent ab. Damit setzt sich das Blutbad an den Weltbörsen unverändert fort und das, obwohl die Zentralbanken weltweit die Erwartung an einer koordinierten geldpolitischen Maßnahme zur Unterstützung der Wirtschaft schüren.
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Die Federal Reserve öffnete bereits am Freitag die Tür für eine Zinssenkung. Man werde die sich „entwickelnden Risiken“ im Zusammenhang mit dem Coronavirus-Ausbruch beobachten, sagte Powell. Die Zentralbanken in Japan und Großbritannien äußerten sich ähnlich. Auch die Europäische Zentralbank in Form des französischen Notenbankchefs sagte, man werde nötigenfalls angemessen handeln.
Fraglich ist allerdings, inwieweit weitere Zinssenkungen durch die Zentralbanken helfen können. Schließlich können die "Zentralbanken das Virus nicht heilen", so UBS-Ökonom Paul Donovan in einer Notiz. "Sie können die Menschen nicht zwingen, Geld auszugeben. Allerdings können Zentralbanken Unternehmen helfen, die Liquiditätsprobleme haben oder deren Schuldendienst bei nachlassender Nachfrage eine Herausforderung darstellt", fügte er hinzu.
Das Coronavirus hat die Furcht geschürt, dass die Weltwirtschaft in eine Rezession stürzt. Weltweit befinden sich die Anleiherenditen auf Talfahrt. In den USA hat sich die als zuverlässiger Rezessionsindikator geltende Zinskurve der dreimonatigen und zehnjährigen Renditen erneut stark invertiert. Die Zehnjahres- und Dreißigjahresrendite aus den USA markierte letzte Woche regelmäßig neue Rekordtiefs. Heute stürzten die 10-jährigen Renditen aus Australien und Neuseeland auf neue Allzeittiefs.
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