Gamechanger? Eli Lilly bringt Novo Nordisk ins Schwitzen

Veröffentlicht am 22.04.2025, 11:42

Investing.com - Die Aktien von Novo Nordisk (NYSE:NVO) sind am Dienstag in Kopenhagen deutlich unter Druck geraten. Nach neuen Studiendaten des US-Konkurrenten Eli Lilly (NYSE:LLY) zur Abnehmpille Orforglipron fielen die Titel um über sechs Prozent. Lilly hatte vor den Osterfeiertagen mitgeteilt, dass das experimentelle Mittel in einer Spätphase-Studie sowohl beim Gewichtsverlust als auch bei der Blutzuckerkontrolle ähnlich starke Effekte zeigt wie injizierbare GLP-1-Therapien wie Ozempic.

Die Anleger griffen daraufhin bei der Lilly-Aktie kräftig zu - sie legte seit Donnerstag um über 11 Prozent zu.

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Tabletten im Fokus

Mit Orforglipron zielt Lilly auf einen Markt, der als einer der wachstumsstärksten in der Pharmaindustrie gilt. Die Erwartungen an sogenannte GLP-1-Medikamente, die ursprünglich zur Behandlung von Diabetes entwickelt wurden und inzwischen auch als Abnehmpräparate gefragt sind, sind hoch. Analysten trauen dem Segment bis zum Ende des Jahrzehnts ein Volumen von rund 130 Milliarden US-Dollar zu.

In der nun veröffentlichten Studie zeigte die höchste Dosierung des Lilly-Mittels einen durchschnittlichen Gewichtsverlust von 7,9 Prozent - das entspricht etwa 16 Pfund - nach 40 Wochen. Ein Plateau bei der Gewichtsabnahme wurde dabei noch nicht erreicht. Auch bei der Blutzuckerkontrolle wurden laut Lilly Fortschritte erzielt.

Allerdings verfehlte das Medikament bei einem wichtigen Diabetes-Parameter - dem HbA1c-Wert - die Erwartungen. Die Senkung lag bei 1,3 bis 1,6 Prozentpunkten, während Experten mit Werten von bis zu 2,1 Prozent gerechnet hatten - auf dem Niveau von Novo Nordisks Ozempic.

Etwa acht Prozent der Patienten setzten die Behandlung wegen Nebenwirkungen ab. Die Beschwerden betrafen vor allem den Magen-Darm-Trakt - unter anderem Übelkeit, Erbrechen und Durchfall -, traten aber meist in milder bis moderater Form auf.

Marktanteile in Bewegung

Die neuen Studiendaten könnten die Dynamik im GLP-1-Markt verändern. Novo Nordisk hat in diesem Segment mit Ozempic und Wegovy bislang die Nase vorn, dürfte nun aber verstärktem Wettbewerbsdruck ausgesetzt sein. Seit Jahresbeginn hat die Novo-Aktie bereits rund ein Drittel an Wert verloren.

Während andere Wettbewerber wie Pfizer (NYSE:PFE) zuletzt Rückschläge hinnehmen mussten, könnte Lilly mit Orforglipron die Lücke zwischen injizierbaren und oralen Therapien schließen - ein potenzieller Gamechanger in einem Markt, in dem Einfachheit der Anwendung zunehmend an Bedeutung gewinnt.

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