Frankfurt, 28. Jul (Reuters) - Der Verband der Genossenschaftsbanken kritisiert den Vorschlag der EZB zu einem längeren Dividendenverzicht. "Aus unserer Sicht ist die Vorgabe der EZB zu undifferenziert, da sie de facto allen Banken, unabhängig von ihrer Ertrags- und Eigenkapitalsituation verbieten möchte, Dividenden zu zahlen oder eigene Aktien zurückzukaufen", sagte der Vorstand des Bundesverbands der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR), Gerhard Hofmann, am Dienstag. Auch wegen der fehlenden Rechtsgrundlage sei ein solch genereller Eingriff in den Markt zu weitgehend.
Die Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) empfiehlt den Instituten, wegen der Corona-Krise drei weitere Monate bis zum 1. Januar 2021 auf die Auszahlung von Dividenden und auf Aktienrückkäufe zu verzichten. Damit soll es den Banken ermöglicht werden, drohende Verluste verkraften und die Wirtschaft unterstützen. deutsche Finanzaufsicht BaFin spricht sich ebenfalls dafür aus, dass Banken über den Oktober hinaus sehr restriktiv mit Dividendenzahlungen umgehen. Diese sollten nur ausgeschüttet werden, wenn das Institut über eine nachhaltig positive Ertragsprognose und ausreichend Kapitalpuffer verfüge. (Reporterin: Patricia Uhlig, redigiert von Olaf Brenner Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1236 oder 030-2888 5168)