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Gesunkene Risikokosten beflügeln Wiener Raiffeisen Bank

Veröffentlicht am 15.05.2018, 09:49
© Reuters.  Gesunkene Risikokosten beflügeln Wiener Raiffeisen Bank

Wien (Reuters) - Das österreichische Geldhaus Raiffeisen Bank International (RBI) hat zum Jahresauftakt vom Wirtschaftswachstum in vielen Ländern Osteuropas und einem Rückgang der faulen Kredite profitiert.

"Wir sind gut in das Jahr gestartet. Wir konnten unser operatives Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr steigern und Kreditrisikovorsorgen auflösen", sagte Bankchef Johann Strobl am Dienstag.

Vor Steuern steigerte die Wiener Bank, die zu den größten Kreditgebern in Osteuropa zählt, den Gewinn um gut 60 Prozent auf 529 Millionen Euro. Unter dem Strich legte der Gewinn vor allem aufgrund gesunkener Risikokosten um mehr als 80 Prozent auf 399 Millionen Euro zu. Die Erwartungen wurden damit übertroffen. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Nettogewinn von 244 Millionen Euro gerechnet. Die RBI erklärte das Gewinnplus damit, dass einerseits zahlreiche Kredite mit Bilanzgewinn verkauft und andererseits Risikovorsorgen über 83 Millionen Euro aufgelöst worden seien. Zudem sei wegen eines Gerichtsurteils gegen eine isländische Bank ein Sonderertrag von 50 Millionen Euro angefallen.

Anleger reagierten erfreut. An der Wiener Börse legten die RBI-Aktien im Frühhandel über fünf Prozent auf 30,3 Euro zu. Seit Jahresbeginn haben die Papiere jedoch knapp fünf Prozent verloren, da die Verschärfung der US-Sanktionen gegen Russland die Investoren verschreckt hatte. Russland ist der wichtigste Einzelmarkt für die RBI, wenngleich die Bank selbst durch die neuen Sanktionen nur minimale Auswirkungen auf ihr Geschäft erwartet.

HARTE KERNKAPITALQUOTE GESUNKEN

Der Anteil der faulen Kredite in den Büchern schrumpfte per Ende des ersten Quartals auf 5,4 Prozent von 5,7 Prozent und soll mittelfristig weiter sinken. Die harte Kernkapitalquote (CET 1, fully loaded) sank auf 12,8 Prozent nach 13 Prozent zu Jahresende. Die Umstellung auf den Rechnungslegungsstandard IFRS 9 habe sich mit 130 Millionen Euro negativ auf das Eigenkapital ausgewirkt, was einen Rückgang von zehn Basispunkten zur Folge gehabt habe. Nach dem Abschluss des Verkaufs der polnischen Tochter Bank Polska an die BNP Paribas werde ein positiver Einfluss auf die Quote von 90 Basispunkten erwartet, bekräftigte die RBI frühere Angaben. Mittelfristig strebt die Bank eine CET 1 Ratio von rund 13 Prozent an.

Für den weiteren Geschäftsverlauf gibt sich Bankchef Strobl zuversichtlich. "Wir haben uns auch für dieses Jahr viel vorgenommen. Wir werden unsere digitalen Projekte vorantreiben und die Effizienz der RBI weiter verbessern", sagte der Manager. Anteilseigner sollen eine Ausschüttung in der Höhe von 20 bis 50 Prozent des Konzernergebnisses erhalten.

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