Von Ambar Warrick
Investing.com-- Der Großteil der asiatischen Börsen ist am Mittwoch in Anbetracht wachsender Ängste vor einer weiteren aggressiven geldpolitischen Straffung durch die Fed abermals abgesackt. Für zusätzliche Belastung sorgten die schwächer als erwartet ausgefallenen chinesischen Handelsdaten.
Die technologielastigen Börsen in Taiwan und Hongkong verloren mit 1,6 % bzw. 1,8 % am stärksten in der Region. Hier machten sich die Anleger vor allem Sorgen um steigende US-Leitzinsen.
Der japanische Nikkei 225-Index gab um 0,5 % nach, während der südkoreanische KOSPI um 1,8 % fiel.
Die Stimmung an den asiatischen Handelsplätzen erhielt zusätzlich durch die schwächer als erwartet ausgefallenen chinesischen Handelsdaten für August einen herben Dämpfer. Chinas Handelsüberschuss ging im Vergleich zum Vormonat rapide zurück. Sowohl die Exporte als auch die Importe waren stark rückläufig.
Hintergrund für die schwachen Zahlen waren neue Corona-bedingte Störungen und der Energiemangel. Beide Faktoren hatten sich im vergangenen Monat negativ auf die Wirtschaftsaktivität des Riesenreichs ausgewirkt.
Unterstützt durch die Hoffnung der Marktteilnehmer auf weitere wachstumsfördernde Maßnahmen der Regierung in Peking entwickelten sich die chinesischen Börsen am Mittwoch jedoch gegen den Trend. Sowohl der Standardwerteindex Shanghai Shenzhen CSI 300 als auch der Shanghai Composite Index notierten auf der Stelle.
Peking hat unlängst mitgeteilt, es werde seine Konjunkturausgaben im dritten Quartal erhöhen, um die in den drei Monaten bis Juni kaum gewachsene Wirtschaft anzukurbeln.
Die Schwäche Chinas verheißt nichts Gutes für jene asiatischen Volkswirtschaften, die auf das Reich der Mitte als Handelspartner angewiesen sind. Länder wie Taiwan, Australien, Indonesien und Singapur betrachten China als wichtigen Exportpartner.
Der australische Leitindex rutschte um 1,5% ab. Hier lasteten vor allem die Verluste der großen Bergbauunternehmen BHP Group Ltd (ASX:BHP) und Rio Tinto Ltd (ASX:RIO) auf der Bewertung des S&P/ASX 200. Beide sind in hohem Maße von China als Markt für ihre Eisenerz- und Kupfer-Exporte abhängig.
Aus den Daten vom Mittwoch ging außerdem hervor, dass Australiens Wirtschaft im zweiten Quartal unter dem Druck steigender Inflations- und Zinsraten etwas weniger gewachsen ist als ursprünglich erwartet.
Für Gegenwind in Asien sorgten außerdem der Höhenflug des US-Dollar und der Treasury-Renditen. Hier sorgten besser als befürchtet ausgefallene Zahlen aus dem Dienstleistungssektor der USA für Aufwind.
Der Datensatz zeugt von einer gewissen Stärke der US-Wirtschaft und verschafft der Federal Reserve mehr Spielraum für weitere zügige Zinserhöhungen.
Händler rechnen nun mit einer über 70%igen Chance, dass die Fed die Leitzinsen im September um 75 Basispunkte anheben wird.