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PARIS/FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Automobilsektor kommt nicht zur Ruhe. Am Freitag hagelte es die nächste Gewinnwarnung, diesmal vom französischen Zulieferer Valeo (PA:VLOF) . Dessen Aktien brachen in Paris um mehr als 20 Prozent ein und erreichten im Verlauf mit 22,69 Euro den tiefsten Stand seit fünf Jahren.
Die Valeo-Papiere setzten den ohnehin seit Monaten schwächelnden europäischen Automobilsektor (Stoxx 600 Automobiles & Parts RP) weiter unter Druck, der am Freitag knapp ein Prozent verlor. In dem Sektor sind Valeo-Aktien seit Jahresbeginn mit einem Einbruch von rund 60 Prozent der mit Abstand schwächste Titel.
Das Unternehmen kappte bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr die Margenziele für das Gesamtjahr. Wegen eines Abschwungs in China und neuer Regelungen für Emissionstests bei Fahrzeugen in Europa rechnen die Franzosen nun mit einer niedrigeren Profitabilität. Auch das Umsatzwachstum werde geringer ausfallen, hieß es. Die vom Konzern genannten Gründe - die schwächelnde Konjunktur in China und die Emissionstests in Deutschland - sind auch die Themen, die den gesamten Autosektor in diesem Jahr abstürzen ließen.
Die Ankündigung von Valeo sei "deutlich schlimmer als befürchtet" gewesen, urteilten die Experten der Citigroup (NYSE:C). Von der Societe Generale (PA:SOGN) hieß es, das Vertrauen in den Autozulieferer sei weiter untergraben worden. Die französische Großbank strich daher die Kaufempfehlung für die Aktie, halbierte das Kursziel auf 31 Euro und erwartet nun bis 2020 eine geringere Profitabilität als bisher.
Die trübe Entwicklung bei Valeo hinterließ auch hierzulande in den Aktienkursen von Autozulieferern Spuren. Im Dax (DAX) büßten Continental (4:CONG) 1,73 Prozent ein. Am Vortag hatten sie nach positiv aufgenommenen Aussagen des Finanzchefs Wolfgang Schäfer zum dritten Quartal mit einem Kurssprung von 7 Prozent ihren monatelangen Abwärtstrend zumindest kurzzeitig gestoppt.
Schaeffler (61:SHA)-Aktien rutschten im MDax (MDAX) bis auf ein Rekordtief von 8,422 Euro und schlossen 3,33 Prozent niedriger. Die Papiere des Zulieferers Hella (4:HLE) verloren 2,29 Prozent.