Seit einiger Zeit ist es ja so gut wie nicht mehr möglich, messbare Zinseinnahmen mit seinem Geld zu generieren. Und nicht nur das: Viele Kreditinstitute gehen mittlerweile sogar dazu über, sogenannte Verwahrentgelte zu verlangen. Das muss man sich wirklich einmal auf der Zunge zergehen lassen: Man bekommt keine Zinsen mehr, sondern muss für die Verwahrung seines Guthabens sogar noch bezahlen.
Nicht wenige Anleger suchen deshalb schon seit Längerem nach Alternativen. Viele von ihnen konzentrieren sich seither auf Dividendenaktien. Denn auch mit den Ausschüttungen, die man erhält, lässt sich wunderbar ein passiver Geldstrom aufbauen. Du möchtest auch als Dividendeninvestor durchstarten? Dann lies hier über drei Dinge, über die du vorher lieber Bescheid wissen solltest.
Kennst du den Dividendenabschlag? Vielen Neueinsteigern kommt im ersten Moment ein genialer Gedanke in den Sinn. Wie wäre es, eine Aktie kurz vor der Zahlung der Dividende zu kaufen, dann die Ausschüttung zu vereinnahmen und die Papiere dann schnell wieder abzustoßen? Hier steckt ganz einfach der Gedanke dahinter, völlig risikolos die Dividende zu vereinnahmen. Doch aufgrund des sogenannten Dividendenabschlags ist dies nicht möglich.
Aber was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Die Dividende wird ja in der Regel aus dem Gewinn eines Unternehmens gezahlt. Man kann also sagen, dass ein Teil des Firmenvermögens an die Aktionäre verteilt wird. Allerdings verringert sich der Firmenwert am Tag der Ausschüttung genau um den ausgeschütteten Betrag. Für die Aktie des betreffenden Konzerns hat dies folgende Konsequenz: Nämlich, dass an diesem Tag (dem Ex-Dividendendatum) ein Abschlag vom Kurs genau in Höhe der Dividendenzahlung vorgenommen wird.
Die entsprechenden Aktien werden nun also „ex Dividende“ gehandelt. Für den Anleger ist es folglich erst einmal ein Nullsummenspiel. Denn durch diesen Vorgang hat sich ja der Kurs der Aktie genau um den Betrag reduziert, der dem Investor gerade als Dividende gutgeschrieben wurde.
Es gibt keine Garantie für eine Dividende Gerade im Zuge der Corona-Pandemie konnte man eine Tatsache im letzten Jahr deutlich erkennen: Es ist nämlich durchaus so, dass die Zahlung einer Dividende von keiner Aktiengesellschaft garantiert wird. Schwierigkeiten können hier beispielsweise immer dann auftauchen, wenn weniger Gewinn erwirtschaftet werden kann oder eine Firma generell einmal in unruhigeres Fahrwasser gerät. In solchen Fällen kann es dann durchaus einmal passieren, dass die Dividende abgesenkt oder eventuell sogar ganz gestrichen wird.
Vor allem im vergangenen Jahr war es in dieser Hinsicht besonders schlimm. Denn durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus wurden einigen Unternehmen schlichtweg ihrer Geschäftsgrundlage beraubt. Stellvertretend für viele Firmen möchte ich mit Adidas (DE:ADSGN) (WKN: A1EWWW) und Lufthansa (DE:LHAG) (WKN: 823212) nur zwei deutsche Unternehmen nennen, die 2020 keine Dividende an ihre Investoren zahlen konnten.
Der steuerliche Aspekt Ich denke, jeder Investor ist sich darüber im Klaren, dass man auf erzielte Kapitalerträge in Deutschland Steuern zahlen muss. Allerdings gibt es einen Freibetrag von 801 Euro (Verheiratete 1.602 Euro). Erst wenn dieser ausgeschöpft ist, wird die sogenannte Kapitalertragsteuer fällig. Liegen die Dividendeneinnahmen also darüber, kommt derzeit eine Steuerbelastung von 25 % zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls auch noch Kirchensteuer auf den Investor zu.
Fazit Dividenden sind für jeden Anleger etwas durchaus Erfreuliches. Doch was die Ausschüttungen betrifft, sollte man, wie bei vielen anderen Dingen auch, genauestens über alle Unwägbarkeiten informiert sein. Denn nichts wäre schlimmer, als wenn man sein Leben als Dividendeninvestor womöglich aufgrund einer gewissen Desinformation nicht vollends genießen kann.
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Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021