Frankfurt, 03. Feb (Reuters) - Der Münchner Brillen- und Brillengläser-Hersteller Rodenstock steht Insidern zufolge nach fünf Jahren wieder zum Verkauf. Der britisch-amerikanische Finanzinvestor Compass Partners habe die Investmentbank Jefferies angeheuert und wolle nach Ostern einen Auktionsprozess starten, sagten mehrere mit den Plänen vertraute Personen am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Gemessen an den Bewertungen börsennotierter Konkurrenten wie EssilorLuxottica ESLX.PA und Hoya 7741.T könnte Rodenstock 1,5 bis 1,7 Milliarden Euro einbringen. Für das laufende Jahr könne das Unternehmen mit rund 4900 Mitarbeitern mit einem operativen Ergebnis (Ebitda) von 115 bis 130 Millionen Euro rechnen.
Compass Partners, Rodenstock und Jefferies wollten sich zu den Informationen nicht äußern.
Compass sehe sich nach Interessenten aus der Branche, aber auch nach Finanzinvestoren als möglichen Käufern um, sagten die Insider. Compass ist bereits die dritte Beteiligungsgesellschaft, der Rodenstock seit dem Verkauf durch die Gründerfamilie vor rund 18 Jahren gehört. Permira hatte das Unternehmen 2006 für 700 Millionen Euro an Bridgepoint weitergereicht. In der Finanzkrise geriet Rodenstock in eine tiefe Krise, so dass Bridgepoint erst 2016 mit Compass einen neuen Mehrheitseigentümer fand. Im vergangenen Jahr musste Compass Partners wegen eines Umsatzeinbruchs in der Corona-Krise 75 Millionen Euro frisches Kapital nachschießen.