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Ist die Wirecard-Aktie nach der Vision-2025-Verkündigung nun ein Kauf?

Veröffentlicht am 11.10.2019, 08:21
Aktualisiert 11.10.2019, 08:36
© Reuters.

Wirecard (DE:WDIG) (WKN: 747206) stellte sich heute (08.10.2019) auf dem Kapitalmarkttag in New York vor und erhöhte (wie erwartet) abermals seine Prognose. Bis 2025 rechnet man nun mit einem Umsatz von 12,0 Mrd. Euro (bisher: 10,0 Mrd. Euro) und einem operativen Ergebnis in Höhe von 3,8 Mrd. Euro (vorher: 3,3 Mrd. Euro). Zudem soll das Transaktionsvolumen auf über 810 Mrd. Euro (bisher: 710 Mrd. Euro) steigen.

Wirecard nennt für seine neuen ambitionierten Ziele drei Gründe.

1. Akquise von mehr und mehr Großkunden Sie würden natürlich das Transaktionsvolumen enorm steigern. Zudem steigt durch den Gewinn von Großkunden wie zuletzt Aldi oder Salesforce (NYSE:CRM).com (WKN: A0B87V) auch die Anerkennung bei weiteren Firmen, was wiederum zu noch mehr Kunden führt. Dazu trägt auch der Einstieg von Softbank (WKN: 891624) bei, wodurch die Ziele erreichbar scheinen.

In diesem Zusammenhang stellt sich nur die Frage, ob man bei Großkunden auch die gleichen Gebühren aufrechterhalten kann oder nicht doch auch Rabatte gewähren muss, sodass am Ende die Marge geringer ausfallen würde.

Hier hält Wirecard die Realisierung von Skaleneffekten entgegen, die wiederum zu einer Reduzierung der Kostenbasis führen würde.

Neben dem starken Ausbau des Großkundengeschäfts soll darüber hinaus zukünftig auch über die kleinen und mittelgroßen Kunden noch deutlich mehr Volumen generiert werden.

2. Erweiterung der Zahlungs- um zusätzliche Finanzdienste Wirecard möchte darüber hinaus über den Ausbau von Zusatzdiensten wachsen. Dabei sollen umfassende Datenanalysen mithilfe von künstlicher Intelligenz zu mehr Verkäufen und so zu noch mehr Umsatz führen.

Bei jedem Kauf übermittelt der Kunde (ähnlich wie auf Facebook (NASDAQ:FB) (WKN: A1JWVX) oder Amazon (NASDAQ:AMZN) (WKN: 906866)) Informationen, die zukünftig über Wirecards Plattform noch stärker ausgewertet werden und so von den Händlern zu gezielten Angeboten genutzt und am Ende zu noch mehr Käufen führen sollen. Wenn für den Kunden und Händler dabei monetäre Vorteile entstehen, könnte sich daraus tatsächlich ein Wettbewerbsvorteil entwickeln.

Zudem soll über Kundenbindungsprogramme und Mehrwertdienste (Versicherungen, Kredite) der Umsatz weiter steigen, gleichzeitig sollen (aufgrund positiver Erfahrungen) die Kundengewinnungskosten der Händler um 50 bis 80 % sinken.

Ob diese Effekte am Ende aber auch wirklich so eintreten und in welcher Größenordnung, bleibt doch eher eine Annahme als ein Fakt. So gibt es beispielsweise auch bei Facebook und Amazon immer mehr Kunden, denen die Allmacht und der Datensammeleifer langsam unheimlich werden.

3. Ausweitung der weltweiten Präsenz Schließlich wird Wirecard über einen Ausbau seiner weltweiten Präsenz wachsen. Bisher bestehen nur an fünf Standorten der Welt Wirecard-Zentren. Besonders in Afrika, dem Nahen Osten, Asien und Lateinamerika ist das Unternehmen in einigen Ländern derzeit noch nicht präsent.

Sind die Annahmen wirklich realistisch? Insgesamt soll so der Umsatzmix von heute 68 % Zahlungsdienste, 26 % Zusatzdienste und 3 % zusätzliche Finanzdienste bis 2025 in Richtung 30 %, 45 % beziehungsweise 22 % verschoben werden.

Soll der Umsatz 2025 wirklich 12,0 Mrd. Euro erreichen, muss er im Jahresdurchschnitt um 29 % zulegen. Zum Vergleich: In den letzten zehn Jahren (2009 bis 2018) ist Wirecards Umsatz mit einer Rate von 27,3 % gestiegen, obwohl die Firma 2009 gerade einmal 229 Mio. Euro Umsatz erzielte.

Bei einer normalen Unternehmensentwicklung schwächen sich mit zunehmender Größe jedoch die Wachstumsraten ab. Bei Wirecard würden sie hingegen noch einmal zulegen. Unter dieser Annahme wäre die Aktie auch heute noch günstig bewertet und somit ein Kauf.

Fraglich ist allerdings, ob sich das zusätzliche Transaktionsvolumen auch auf der Gewinnebene genauso niederschlagen wird oder ob die Marge nicht vielleicht sinkt. Warren Buffett rät bei der eigenen Kalkulation stets zu einer Sicherheitsmarge. Fügen wir diese also ein und rechnen langfristig mit einer Abschwächung des Wachstums (diese wird früher oder später auch bei Wirecard eintreten). Unter dieser realistischen Brille betrachtet ist die Aktie heute eher fair bewertet.

Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. Randi Zuckerberg, eine frühere Leiterin der Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook sowie Schwester von CEO Mark Zuckerberg, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, Facebook und Salesforce.com. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2021 $100 Calls auf Salesforce.com. The Motley Fool empfiehlt Softbank Group.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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