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Aktien Frankfurt: Dax kaum verändert vor wegweisenden Entscheidungen

Veröffentlicht am 10.09.2012, 14:50
Aktualisiert 10.09.2012, 14:52
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutschen Standardaktien haben sich am Montag kaum von der Stelle bewegt und damit das deutlich erhöhte Niveau vom Wochenausklang verteidigt. Am frühen Nachmittag sank der Dax nur knapp um 0,07 Prozent auf 7.209,67 Punkte, nachdem er am Freitag erstmals seit Anfang August 2011 über 7.200 Punkte geklettert war. Der MDax lag zum Wochenstart mit 0,02 Prozent im Minus bei 11.175,59 Punkten, der TecDax büßte aber etwas deutlichere 0,36 Prozent auf 807,22 Punkte ein.

Trotz überraschend schwacher Außenhandelsdaten aus China blieben die Anleger entspannt, sagte Händlerin Anita Paluch vom Broker Gekko Global Markets. Die Börsianerin begründete dies mit der Hoffnung auf zusätzliche geldpolitische Lockerungen von Seiten der US-Notenbank (Fed). Ob es dazu kommt, dürfte sich am Donnerstagabend nach dem Fed-Zinsentscheid erweisen. Zuvor stehe am Mittwoch mit der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes über den Euro-Rettungsschirm ESM und den europäischen Fiskalpakt ein weiterer wichtiger Termin für den Euroraum auf der Agenda, fuhr Paluch fort.

BANKEN SEHR FEST

Bankaktien gehörten zu den Favoriten im Dax. So kletterten Commerzbank um 3,38 Prozent und Deutsche Bank um 2,14 Prozent nach oben. Der gesamte Sektor wird laut Händlern vor allem von der Entspannung in der Eurozone gestützt, die sich auch an den zuletzt stark gefallenen Renditen der Staatsanleihen klammer Euroländer wie Italien und Spanien ablesen lasse.

Die Titel der Lufthansa stiegen um 2,32 Prozent auf 10,36 Euro. Die Fluggesellschaft einigte sich in dem Tarifkonflikt mit der Gewerkschaft der Flugbegleiter, Ufo, auf eine Schlichtung. Für Analyst Jochen Rothenbacher von der Investmentbank Equinet ist die damit verbundene Aussetzung der Streiks 'für mindestens sechs Wochen' auf jeden Fall positiv zu werten.

RÜCKVERSICHERER IM BLICK

Im Fokus standen zudem Aktien von Rückversicherern. Die Branche trifft sich derzeit bei der Veranstaltung 'Rendez-Vous de Septembre' in Monte Carlo. Der weltweit drittgrößte Anbieter Hannover Rück teilte dort mit, dass er nach dem bislang eher milden Katastrophenjahr 2012 mit leichten Preissteigerungen im Schaden- und Unfallgeschäft rechnet. Weil Erst- und Rückversicherer niedrige Prämien immer weniger durch Kapitalerträge ausgleichen können, müssten sie bereits beim Vertragsabschluss auf angemessene Preise achten. Weltmarktführer Munich Re hingegen hat die Hoffnungen auf höhere Preise wegen der starken Konkurrenz unter den Rückversicherern fürs Erste begraben.

Dennoch legten die Munich-Re-Titel um 0,58 Prozent zu, wohingegen die Papiere von Hannover Rück um 0,64 Prozent fielen. Nach Meinung von Analyst Thorsten Wenzel von der DZ Bank ist die vorsichtige Einschätzung von Munich Re realistischer. Weitere Preiserhöhungen sind seines Erachtens unter anderem deshalb unwahrscheinlich, weil die Schadenentwicklung im laufenden Jahr günstig sei und die Rückversicherer weiterhin Rückstellungen auflösten. Nach der guten Kursentwicklung des Rückversicherungssektors sieht der Experte nur noch bei Munich Re begrenztes Kurspotenzial.

MERCK KGAA AM DAX-ENDE

Am Dax-Ende sanken die Papiere der Merck KGaA um 2,05 Prozent. Die Privatbank Berenberg hatte die Darmstädter Pharma- und Chemietitel von 'Buy' auf 'Hold' abgestuft. Nach dem zuletzt deutlichen Kursanstieg sei das Aufwärtspotenzial der Aktien begrenzt, schrieb Analyst Adrian Howd in einer Studie./la/tih

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

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