HALLE/BONN (dpa-AFX) - Nach dem Feuer in einer Textilfabrik in Bangladesch fordern Experten die Politiker zum Handeln auf. Die Unternehmen müssten per Gesetz dazu gebracht werden, sich tatsächlich an versprochene Sozialstandards zu halten, sagte Sabine Ferenschild vom Südwind-Institut für Ökonomie und Ökumene in Siegburg bei Bonn am Montag im Mitteldeutschen Rundfunk.
Die Bekleidungsunternehmen aus Europa und den USA hätten zwar fast flächendeckend freiwillige Verhaltenskodizes formuliert, in denen die Standards festgehalten seien, sagte Ferenschild der Nachrichtenagentur dpa. Diese würden den direkten Zulieferern auch zur Unterzeichnung vorgelegt. 'Das heißt aber nicht, dass die auch umgesetzt werden.'
Es seien eben nur freiwillige Verhaltenskodizes, deren Umsetzung nur intern kontrolliert und nicht von unabhängigen Inspektionen begleitet werde. 'Das öffnet die Tür sehr weit für Missbrauch', sagte Ferenschild. Oft habe aber auch die Belegschaft keine Kenntnis von den Verhaltenskodizes. Daher könnten sie diese auch nicht einklagen. Zudem fehlten oft firmeninterne Beschwerdemechanismen, die sicherstellten, dass Beschäftigte Missstände anzeigen könnten, ohne Nachteile für sich selbst zu fürchten.
Ferenschild forderte zudem die Umsetzung eines Brandschutzabkommens. Zudem verlangte sie die Umsetzung der Transparenzrichtlinie der EU, die derzeit von der Bundesregierung blockiert werde. Durch die Richtlinie käme mehr Transparenz in die Lieferkette und die Aufdeckung von Missständen würde erleichtert./wae/DP/jha
Die Bekleidungsunternehmen aus Europa und den USA hätten zwar fast flächendeckend freiwillige Verhaltenskodizes formuliert, in denen die Standards festgehalten seien, sagte Ferenschild der Nachrichtenagentur dpa. Diese würden den direkten Zulieferern auch zur Unterzeichnung vorgelegt. 'Das heißt aber nicht, dass die auch umgesetzt werden.'
Es seien eben nur freiwillige Verhaltenskodizes, deren Umsetzung nur intern kontrolliert und nicht von unabhängigen Inspektionen begleitet werde. 'Das öffnet die Tür sehr weit für Missbrauch', sagte Ferenschild. Oft habe aber auch die Belegschaft keine Kenntnis von den Verhaltenskodizes. Daher könnten sie diese auch nicht einklagen. Zudem fehlten oft firmeninterne Beschwerdemechanismen, die sicherstellten, dass Beschäftigte Missstände anzeigen könnten, ohne Nachteile für sich selbst zu fürchten.
Ferenschild forderte zudem die Umsetzung eines Brandschutzabkommens. Zudem verlangte sie die Umsetzung der Transparenzrichtlinie der EU, die derzeit von der Bundesregierung blockiert werde. Durch die Richtlinie käme mehr Transparenz in die Lieferkette und die Aufdeckung von Missständen würde erleichtert./wae/DP/jha