Investing.com – Der Dax weitete seine Verluste im Laufe des Vormittags leicht aus. Zur jetzigen Stunde sackt der deutsche Leitindex um 0,13% auf 8.601,96 Punkte ab. Auch in der zweiten Reihe notieren der MDax und der TecDax mit Verlusten von jeweils 0,58% auf 14.917,86 Punkte und 0,38% auf 1.071,87 Zähler.
Der ZEW-Konjunkturbarometer ist im September 2013 um 7,6 auf 49,6 Punkte gestiegen. Vor allem bessere Aussichten für die Eurozone stimmen die vom Institut befragten Experten positiv, meinte ZEW Präsident Clemens Fuest. Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland hat sich ebenfalls verbessert. Der entsprechende Indikator steigt um 12,3 auf 30,6 Punkte, hieß es.
Für die Eurozone haben sich die Konjunkturerwartungen im September um 14,6 auf 58,6 Punkte gegenüber August verbessert. Die aktuelle Wirtschaftslage in der Währungsunion hat sich zwar um 14,4 Zähler verbessert, liegt aber immer noch bei minus 59,7 Zählern.
Trotz der positiven Konjunkturerwartungen, blieb der Dax in der Verlustzone. Im Vorfeld der mit Spannung erwarteten Ratssitzung der Federal Reserve Bank am Mittwoch, von der sich die Anleger Hinweise zum weiteren Verlauf der US-Geldpolitik erhoffen, aber auch vor der der Bundestagswahl am Sonntag ist an der Börse mit Zurückhaltung zu rechnen. Befürchtet wird eine erste Drosselung des US-Anleihekaufprogramms noch in diesem Monat. Börsianer dürften angesichts dessen heute auch mit Interesse der Veröffentlichung von US-Konjunkturzahlen folgen. Am Freitag dieser Woche ist zusätzlich großer Verfallstag, der sogenannte „Hexensabbat“.
Investoren blicken aber auch auf die Entwicklung der Verhandlungen zu Syrien, nachdem die UN-Inspektoren bestätigten, dass in der Nähe Damaskus das Giftgas Sarin bei einem Angriff gegen Zivilbevölkerung zum Einsatz gekommen ist. Die nationale Sicherheitsberaterin des US-Präsidenten Barack Obama, Susan Rice, versicherte am Montagabend, der Bericht der UN-Sonderentsandten für Syrien bekräftige die Vermutungen der USA, dass die Regierung von Baschar Al Assad für den Angriff mit Chemiewaffen verantwortlich sei. Darauf deute die hohe Qualität des eingesetzten Sarins und auch die Verwendung einer bestimmten Rakete, sagte Rice.
Andererseits hat im Juli die Leistungsbilanz in der Eurozone saisonbereinigt einen Überschuss von 16,9 Mrd. Euro ausgewiesen, was einem leichten Rückgang gegenüber Juni 2013 entspricht, als das Plus sich auf 19,8 Mrd. Euro belief. Im internationalen Warenverkehr warf die Währungsunion im Juli ersten Schätzungen des europäischen Statistikamts (Eurostat) zufolge einen Überschuss von 18,2 Mrd. Euro gegenüber 13,9 Mrd. Euro im Vorjahresmonat. Die Zahl lag deutlich über den 13,2 Mrd. Euro, die ein Jahr zuvor. In der gesamten EU stieg das Plus im Warenverkehr mit der übrigen Welt auf 10,4 Mrd. Euro gegenüber lediglich 1,3 Mrd. im Juli 2012.
Unterdessen hat sich heute der spanische Staat am Kapitalmarkt den angepeilten Höchstbetrag von 4,5 Mrd. Euro bei einer Auktion von 6- und 12-Monate Schuldtiteln besorgt, allerdings für höhere Zinsen. Die Rendite der ersten Bonds belief sich auf 0,91 nach zuvor noch 0,83%. Für die Anleihen mit einer Laufzeit von 12 Monaten verlangten die Investoren einen Zins von 1,367%. Bei der letzten vergleichbaren Versteigerung hatte der Zins noch bei 1,253% gelegen.
An den europäischen Aktienmärkten notieren derzeit außer dem FTSE MIB, der ein hauchdünnes Plus von 0,05% verzeichnet, alle weiteren Indizes im Minus. Der FTSE 100 geht um 0,42% zurück, der CAC 40 sinkt um 0,15% und der Ibex 35 geht um 0,27% zurück.
Am Frankfurter Parkett führt derzeit RWE die Gewinnerliste im Dax bei einem Plus von 1,31% an. Spitzenreiter im MDax und TecDax sind Deutsche Wohnen und Qiagen bei Anstiegen von jeweils 1,19% und 0,43%. Zu den Flops gehören momentan Continental, Gerry Weber und AIXTRON bei Abschlägen von jeweils 3,15%, 3,08% und 3,11%.