ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Moderate Gewinne nach kurzem Powell-Schrecken
Investing.com - Die Aktien von Kering (EPA:PRTP) sind am Montag im europäischen Handel deutlich gestiegen. In der Spitze legten sie um bis zu neun Prozent zu. Hintergrund waren Medienberichte über einen bevorstehenden Führungswechsel bei dem Luxuskonzern. Demnach soll Renault-Chef Luca de Meo an die Spitze von Kering wechseln.
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Renault (EPA:RENA) bestätigte am Sonntagabend den Rücktritt de Meos zum 15. Juli. Der Manager verlasse den Autobauer, „um neue Herausforderungen außerhalb der Automobilbranche“ anzunehmen, hieß es. Über den Wechsel zu Kering hatte zunächst die französische Zeitung Le Figaro berichtet.
Le Monde berichtete zudem, ohne Nennung von Quellen, dass Kering die Ernennung de Meos nach Börsenschluss am Montag offiziell bekannt geben wolle. Eine Stellungnahme des Unternehmens lag zunächst nicht vor.
Kering steckt derzeit mitten in einem tiefgreifenden Umbau. Besonders die Entwicklung der Kernmarke Gucci bereitet seit Längerem Sorgen. In den vergangenen zwei Jahren haben die Kering-Papiere rund zwei Drittel an Wert verloren. Mehrere Gewinnwarnungen sowie häufige kreative Wechsel bei Gucci hatten das Vertrauen der Anleger belastet.
Gucci, das für knapp die Hälfte des Konzernumsatzes steht, musste im ersten Quartal einen vergleichbaren Umsatzrückgang von 25 Prozent verkraften. Insgesamt sanken die Konzernumsätze um knapp 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Kering verwies auf makroökonomische Gegenwinde.
Die Berufung de Meos wäre ein ungewöhnlicher Schritt für die Luxusbranche. Der 56-Jährige blickt auf über 30 Jahre in der Automobilindustrie zurück, unter anderem bei Toyota (TYO:7203), Fiat und Volkswagen (ETR:VOWG). Seit 2020 führte er Renault, wo sich der Aktienkurs in dieser Zeit mehr als verdoppelte.
Laut Reuters, das sich auf informierte Kreise beruft, soll Kering-Mehrheitsaktionär François-Henri Pinault seine Doppelfunktion als CEO und Verwaltungsratsvorsitzender künftig aufteilen. Ob er weiterhin den Vorsitz im Verwaltungsrat behalten wird, blieb offen.
Gucci hatte im März Demna Gvasalia, zuvor Kreativchef bei Balenciaga, als neuen künstlerischen Leiter berufen. Erste Kollektionen unter seiner Führung werden für Frühjahr/Sommer 2026 erwartet. Analysten von RBC bezeichneten Tempo und Umfang der laufenden Veränderungen als ungewöhnlich. Das Sentiment rund um Gucci sei derzeit „depressiv“, ein möglicher Turnaround dürfte von den kommenden Laufsteg-Kollektionen abhängen.
Die Renault-Aktie gab am Montag zeitgleich um rund sieben Prozent nach.
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