Berlin, 13. Mai (Reuters) - Die Bundesregierung will der Fleischindustrie nach der Häufung von Coronavirus-Infektionen in einigen Fabriken strengere Regeln verordnen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil kündigte am Mittwoch an, dass er für die Sitzung des Corona-Kabinetts am Montag "grundlegende Maßnahmen" vorschlagen werde. "Wir müssen aufräumen in diesem Bereich", sagte der SPD-Politiker.
Man wisse nicht erst seit der Corona-Pandemie, "dass in dieser Branche vieles im Argen ist", sagte Heil. Neben schärferen Kontrollen nimmt er auch die Werkverträge in Blick, über die ausländische Arbeitskräfte in Schlachthöfen beschäftigt werden. Darunter sind viele Rumänen. Heil kündigte für kommende Woche ein Treffen mit seiner rumänischen Kollegin an. Deutschland habe dafür zu sorgen, dass auch Beschäftigte aus dem Ausland geschützt seien.
In einzelnen Landkreisen hatte eine Häufung von Corona-Infektionen bei Schlachthof-Mitarbeitern dazu geführt, dass die Schwelle von 50 Neuinfektionen in der Woche pro 100.000 Einwohner überschritten wurde. Heil verwies auf das nordrhein-westfälische Coesfeld, wo deswegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie noch nicht gelockert werden.